Vergaser richtig reinigen |
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Nach der Winterpause oder längerer Stillegung sollte der Vergaser entleert und eventuell gesäubert werden.
Wie ihr euren Vergaser gezielt und richtig säubert möchten wir euch hier erklären.
Grund für die Maßnahme ist, dass die im Benzin enthaltenen schwer löslichen Öle eintrocknen und verkleben können und dann Schwimmernadeln, Düsen und Kanäle bei ihrer Aufgabe behindern.
Die Entleerung erfolgt durch Öffnen der Ablasschraube. (Beispiel: s. Bild 1). Sollte es jedoch danach während der Fahrt noch zu Problemen durch Verunreinigungen im Kraftstoff oder der Ansaugluft zu Problemen kommen, muss der Vergaser gereinigt werden. Dazu muss er ausgebaut und möglichst komplett demontiert werden ( Tip : Einstellungen des Vergasers (Einstellschrauben und Co) und Ausbaureihenfolge aufschreiben ! ).
Durch die Behandlung mit Reinigungsbenzin können klebrige Ablagerungen an- und abgelöst werden. Die Verwendung von anderen Verdünnungsmitteln (Nitro, Terpentin, Petroleum) ist weniger ratsam, da O-Ringe, Lagerbuchsen ggf. nicht resistent gegen sie sind.
Nach einer - nicht zu kurzen - Einlagerungszeit können die Teile mit Pinzette und Pinsel gereinigt werden.
Wichtig: Auch Reinigungsbenzin kann beim einatmen und Hautkontakt gesundheitsschädlich sein. Daher ist die Verwendung von Latexhandschuhen empfehlenswert! Achtet aber darauf, dass sie durch die Chemikalien nicht angegriffen werden.
Lassen sich Ablagerungen in Luftkanälen oder Bohrungen nicht wie beschrieben beseitigen, so kann der Gang zu einem Optiker helfen, der mit einem Ultraschallreinigungsbad ausgestattet ist. Als Lösungsmittel eignet sich Ethanol oder besser Isopropanol ( wasserfrei ). Solche Ultraschallreinigungsbäder bekommt man auch oft günstig in Discountern oder sonstigen Geschäften. Diese werden allerdings meist mit Wasser betrieben, was ggf. jedoch genau so wirksam sein kann.
Nach der Reinigung müssen alle Öffnungen mit Druckluft freigeblasen werden, wobei darauf geachtet werden sollte, dass keine Teile durch den Druck beschädigt werden.
Jetzt kann der Vergaser wieder eingebaut werden, aber achtet auch Vollständigkeit und richtigen Sitz der Dichtungen!
Lager, Wellen, O-Ringe, Dichtpapier und Schieber nicht einfetten ! Der Staub bindet sich an das Fett und wirkt wie eine feine Schleifpaste, die in kürzester Zeit sämtliche Lager ruiniert. Durch ausgeschlagene Lager kann so Falschluft in den Vergaser eindringen. Falls unbedingt ein Gleitmittel notwendig ist (z. B. zum Montieren von O-Ringen), kann mit Reinigungsbenzin angefeuchtet werden. Notfalls hilft ein vorsichtiger Spritzer Silikonspray, davon ist jedoch auch eher abzuraten.
Jetzt sollte ein ausgiebiger Funktionstest und eine Gemischüberprüfung durchgeführt werden (achtet z.B. verstärkt auf Ablagerungen auf der Zündkerze oder Veränderungen am Motor, um möglichen Schäden vorzubeugen.
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