Info: Bremsflüssigkeit |
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Die Bremsflüssigkeit überträgt den Druck vom Hauptbremszylinder zum Radbremszylinder. Damit die Bremse schon beim ersten Zug am Hebel einsetzt, darf der Abstand zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe nicht zu groß werden. Da aber die Bremsbeläge verschleißen und dünner werden, müssen die Bremskolben immer weiter aus dem Bremssattel herauswandern, um die Beläge an die Bremsscheibe zu drücken. Entsprechend größer wird das mit Bremsflüssigkeit gefüllte Volumen im Bremszylinder. Um die Anlage mit diesem zusätzlichen Bedarf an Flüssigkeit zu versorgen, sitzt über den Hauptbremszylindern an Hand- und Fußhebel ein Ausgleichsbehälter. Dieser speist die Anlage mit Bremsflüssigkeit und gleicht somit den Belagverschleiß aus. Eine abdichtende Membran im Ausgleichsbehälter verhindert zum einen, daß in Schräglage Bremsflüssigkeit aus der Entlüftungsbohrung schwappt, zum anderen schützt sie die Bremsflüssigkeit vor Luftfeuchtigkeit.
Bremsflüssigkeit ist ein Verschleißartikel. Sie nimmt mit der Zeit Feuchtigkeit auf. Dadurch können sich bei hoher thermischer Belastung Dampfblasen bilden, die unter Druck zum Ausfall des kompletten Bremssystems führen können. Deshalb sollte die Bremsflüssigkeit regelmäßig gewechselt werden.
Der Wechsel hat einen positiven Nebeneffekt : erspült die Abriebpartikel aus dem Bremsystem. Bremsflüssigkeiten von hoher Qualität (beispielsweise DOT 5.1) haben grosse Sicherheitsreserven und müssen deshalb weitaus seltener gewechselt werden.
Welche Bremsflüssigkeit ist am besten für mich?
Bremsflüssigkeiten werden nach SAE oder DOT-Klassen spezifiziert. In diesen Normen werden der Trocken- und Naßsiedepunkt vorgeschrieben. Üblich ist heute DOT 4, manchmal auch noch DOT 3. Die DOT-Klassen 3, 4, und 5.1 dürfen untereinander gemischt werden, keinesfalls aber mit DOT 5, das auf Silikonbasis hergestellt ist und nicht hygroskopisch ist. Nur Harleys und wenige Exoten brauchen DOT 5. Alte Bremsflüssigkeit ist Sondermüll und darf nicht mit Altöl vermischt werden.
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