Alle notwendigen Behandlungsmethoden sind für junge Patienten extrem belastend, ob es sich nun um Chemotherapie, Bestrahlung oder Operationen handelt. Leider hat man noch keine tumorspezifische Therapie finden können, die nur die bösartigen Zellen vernichtet, das gesunde Gewebe aber nicht beeinflusst. Man muss immer noch in Kauf nehmen, dass durch den Einsatz von Zytostatika (Zellgifte) alle Zellen des Körpers getroffen werden - ganz besonders die schnell wachsenden Zellen. Dazu gehören nicht nur Krebszellen, sondern auch die Blutzellen und die Zellen der Schleimhäute im Mund/Rachen-Raum und im Magen-Darm-Trakt, sowie auch die Zellen der Haarwurzeln. So leiden die Patienten unter der Behandlung sehr, wenn sie wegen ihres wunden Mundes nicht schlucken können oder aufgrund der Medikamente sehr viel erbrechen müssen. Ihre Abwehrkraft ist immer wieder stark angegriffen, so dass sich ein kleiner Infekt ohne Behandlung lebensgefährlich auswirken könnte. Darum müssen diese Patienten auch unter stetiger Aufsicht eines erfahrenen medizinischen Teams an den dafür vorgesehenen Zentren behandelt werden, um bei der Gefährlichkeit der Behandlung keine Risiken einzugehen. Bei nahezu allen Kindern und Jugendlichen fallen durch die Therapie die Haare aus, eine sehr unangenehme Nebenwirkung, die aber nur vorrübergehend ist. Nach Abschluss der Therapie wachsen die Haare wieder nach. Viel entscheidender ist da die operative Entfernung des Tumors, wenn z.B. damit ein Bein oder Arm amputiert werden muss. Die jungen Menschen müssen sich damit abfinden, ein Leben lang behindert und auf eine Prothese angewiesen zu sein. Es lässt sich wohl schwer vorstellen, was eine solche Entscheidung für einen jungen Menschen, der sein Leben noch vor sich hat, bedeutet, wie belastend die ständige - noch über viele Jahre anhaltende - Angst vor einem möglichen Rückfall sein kann. Viel Verständnis und sorgsame psychologische Führung sind neben einer optimalen klinischen Betreuung notwendig, um den Patienten und ihren Familien auch nach überstandener Krankheit die Chance zu geben, sich zu finden. Diese Betreuung wird in den onkologischen Zentren angeboten. Und der Erfahrungsaustausch der Patienten untereinander kann einen wesentlichen Beitrag leisten.

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