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-Wahrhaftig wie ein guter Hirte-
Mit Pfarrangehörigen in den Tod gegangen

Priester Alois Zug wurde am 30. 11. 1905 in Bronietz im Rosenberger Land geboren. Er war der Sechste von dreizehn Kindern. Nach Abschluss der Volksschule in seinem Heimatort besuchte er das Kleine Priesterseminar der Franziskaner in Neisse. Nach Beendigung desselben, trat er diesem Orden bei. Während des Noviziats gelangte er jedoch zu der Überzeugung, dass das Klosterleben nicht für ihn bestimmt war. Er verließ den Orden und trat im Jahre 1927 in das Erzbischöfliche Priesterseminar in Breslau ein. Im Jahre 1926 verstarb sein Vater Peter Zug – Landwirt und engagierter Politiker der Zentrumspartei (Kreistagsabgeordneter in Rosenberg). Seine Mutter, Johanna geb. Prudlo aus Lomnitz, war seit 1931 gelähmt.

Dank der Hilfe und Unterstützung seines Onkels Franz Prudlo (Gutsverwalter in Kernitz-Großstein), konnte Alois Zug das Studium der Philosophie und Theologie zu Ende bringen.

Nach der Priesterweihe am 29. Januar 1933 durch Kardinal Adolf Bertram, feierte er am Montag, den 30. Januar 1933 in der Pfarrkirche zu Rosenberg O/S seine Primiz. Die Primizfeierlichkeiten fanden im ehemaligen Kinderheim (z. Zt. Rosenberger Musikschule) statt. Am darauf folgenden Tag feierte auch sein Studienfreund Anton Kaleja aus Schönwald sein erstes Hl. Messopfer.

Die erste Seelsorgestelle von Alois Zug war die Pfarrgemeinde St. Franziskus in Hindenburg. Danach wirkte er in der Dreifaltigkeits-Pfarrgemeinde in Beuthen. Nach Aussage von Paul Krawczyk, einem jüngeren Priesterkollegen verkörperte Alois Zug in seinem Wesen Rechtschaffenheit und Frömmigkeit.

Seit dem 13. Januar 1941 war Alois Zug Vikar in Krappitz, im April 1941 wurde er zum Pfarrer der Gemeinde Rogau/Krs. Oppeln ernannt.

Die Älteren der Pfarrgemeinde erinnern sich: „Er bestärkte im Geiste, weckte Hoffnung, nahm an den Geschehnissen, Leiden und Dramen seiner Pfarrangehörigen teil. Von besonderem Wert waren seine Predigten, die auf Beispielen aus dem Leben basierten.“

Am Mittwoch, den 24. Januar 1945 marschierten die Russen ein. Eine Zeitzeugin, Maria Kulessa, erinnert sich: „Die von den Russen gefangen genommenen Männer wurden in eine Scheune nahe der Kirche eingesperrt. Auch Priester Alois Zug wurde am 25. Januar 1945 in diese Scheune gebracht, wo sich schon 33 Pfarrangehörige befanden. Dabei behandelte man ihn besonders brutal mit Tritten und Fäusten.“

Ein weiterer Augenzeuge, Karl Ptok aus Forellengrund antwortete auf die Frage wie  der Priester A. Zug die Torturen ertrug: „Er hat stets gebetet.“

Bevor die Russen von den Deutschen wieder über die Oder zurückgedrängt wurden, erschossen sie am 26.01.1945 die ersten 15 gefangenen Männer. „Die überlebenden Männer wurden über die Oder getrieben, unter ihnen befand sich auch Alois Zug. Sie wurden drei Tage lang hungrig und durstig, so erinnert sich Karl Ptok, in der Armeekommandantur festgehalten. Am 29. Januar trieb man die Gefangenen Rogauer mit dem sehr geschwächten Pfarrer Alois Zug und dem Mitgefangenen Jan Bulka (Organist) weiter in Richtung Oderhöh. Dort traf den laut betenden Pfarrer ein Granatsplitter. Er stürzte und wurde von einem Russen erschossen.

Herrn Karl Ptok aus Forellengrund gelang es aus diesem Kessel des Todes zu entfliehen. Ihm verdanken wir den genauen Bericht über die Ereignisse dieser Tage. Erst im Mai 1945 fanden die Pfarrangehörigen den Leichnam von Pfarrer A. Zug; sie überführten diesen und beerdigten ihn auf dem Rogauer Friedhof.

Auf dem Grabstein befindet sich die Aufschrift: SACERDOS ET HOSTIA (Priester und Opfer). Darunter befinden sich das Datum seiner Priesterweihe 29.01.1933 und das Sterbedatum 29.01.1945.

Das zwölfte Jahr seines Priesteramtes besiegelte er mit dem Opfer seines Lebens. Im Gedenken der älteren Pfarrangehörigen wird der Pfarrer A. Zug für immer ein rechter Seelsorger bleiben. Hildegard Grosch äußerte sich: „Er war die Seele eines guten Gewissens und eines großen Herzens. Er war ein Priester aus Berufung, man kann sagen: ein Priester nach dem Herzen Gottes. Er war friedliebend, für jeden hatte er immer ein gutes Wort. Er erneuerte unsere Kirchengemeinde, die zuvor auseinander zu fallen drohte. Er verstand es sowohl auf die Kinder, die Jugendlichen, sowie auch auf die älteren Mitbürger einzugehen. Viele hat er bekehrt. Seinen Tod empfanden die Pfarrangehörigen als sehr schmerzlich.“

Der Priester Alois Zug, ist seiner Pfarrgemeinde treu geblieben. Er ging in den Tod zusammen mit seinen Anempfohlenen. „Wie ein rechter, guter Hirte.“

Ks. Rafal Pawliczek (Gość Niedzielny - Nr.9 / 27.02.1994) Übersetzung: J. Wloka Fotos: Familienbesitz

Notizen aus der Vergangenheit der Ortschaft Broniec (Wehrenfelde)

Je kleiner eine Ortschaft ist, desto schwieriger ist es Quellen zu finden um deren Vergangenheit zu entschlüsseln. In den meisten Fällen gibt es gar keine kompletten Ortsgeschichten, beziehungsweise Ortschroniken, die dann meistens aus der neuesten Zeit stammen. Um etwas über einen gewissen Ort zu erfahren sind wir gezwungen die Informationen zusammenzutragen und anschließend chronologisch zu ordnen.

Mit den Ortsnamen wollen wir beginnen. Laut Namensregister der schlesischen Ortschaften von Stanisliaw Rospond erfahren wir, dass der Ort Broniec folgende Namen geführt hat: Bronice, Bronietz, Bronitz, Branitz, Broniec, und Wehrenfelde. Im Jahr 1266 im Codex diplomaticus Silesiae Band VII Teil II wird er als Bronitz erwähnt. Ein älteres Datum das Jahr 1228 betreffend befand sich im rathäuslichen. Archiv in dem eine Schenkung Heinrichs des Bärtigen an das Stift Zarzysk genannt wird. Es sollten die Ortschaften Groß- und Klein Borek, Bronietz, Ellguth, Kostellitz, Jastrzygowitz und Zarzisk geschenkt worden sein. Dieses Dokument erwähnt auch auf Seite 8 der „Geschichtlichen Darstellung der merkwürdigsten Ereignisse in der Königlichen Kreisstadt Rosenberg“ der Lehrer Josef Lompa. Es ist heute geschichtlich erwiesen, dass dieses Dokument gefälscht war.

Woher stammt der Ortsname? Es gibt mehrere Auslegungen:

  1. Vom polnischen Verb bronić – sich wehren, deshalb auch später Wehrenfelde,
  2. vom Hauptwort brony = Egge. Im Mittelalter schützte man nicht nur die Tore mit Eggen gegen eventuelle Angreifer, man baute auch Wegesperren aus Eggen, die mit scharfen Zinken für feindliche Reiterei eine besondere Erschwernis waren,
  3. vom Substantiv braniec = der Gefangene. In der damaligen Zeit raubte man nicht nur das Hab und Gut bei kriegerischen Auseinandersetzungen, man tötete im Kampf aber auch besonders die feindlichen männlichen Gegner. Damit verlor der Angegriffene die Arbeitskräfte, die in der Landwirtschaft benötigt wurden um den Acker zu bebauen. Der ursprüngliche Verlierer musste den Schaden wieder wett machen und organisierte Beutezüge die besonders die Aufgabe hatten Gefangene zu machen und sie bei sich anzusiedeln.

Wie groß war Bronietz?

In den „Beyträgen zur Beschreibung von Schlesien“ Zweyter Band (von Zimmermann), gedruckt in Brieg 1783 wird Bronietz unter Nr. 10 folgendermaßen dargestellt:

Branitz. Fasset 15 Bauern, 8 Gärtner, 2 Häusler und 149 Einwohner. Der Eigentümer des Dorfes ist Gottlieb von Jordan, ihm gehören gleichzeitig die Dörfer Groß- und Klein Borek.

Über die Zugehörigkeit der Ortschaft Broniec zur katholischen Pfarrgemeinde erfahren wir im Jahre 1738 aus den Schematismen des Fürstbistums Breslau. Es gehörte dem Archipresbyterat Rosenberg O/S an, der Erzpriester war der Praespositus des Augustinerordens in Rosenberg Pater Respondec, gesprochen Respondek. Weitere Geistliche in dieser Zeit waren Mathias Ignatz Schubert als Prior und der Erzpriester Leopold Labor. Im Jahr 1861 existierte in Klein Borek eine Kapelle, die von den Gläubigen aus Bronietz rege besucht wurde. Außerdem stand in Groß Borek eine im Jahr 1697 bereits erwähnte Schrotholzkirche geweiht dem hl. Martin und Bartholomäus. Aber erst seit dem 31. Januar 1942 wurde Wehrenfelde aus der Rosenberger Pfarrei ausgegliedert und wurde zum Teil der neu gegründeten Pfarrei Brückenort. Seitdem besuchen die Wehrendorfer Katholiken die im neugotischen Stil erbaute Klosterkirche von Brückenort.

In der neusten geographisch-statistisch-technisch-topographischen Beschreibung des Preußischen Schlesiens von J.E. Görlitz, herausgegeben im Jahr 1821 in Glogau wird Bronietz unter Nummer 56 kurz erwähnt. „Eine kath. Schule, 16 Bauern, 4 Gärtner, 2 Häusler, insgesamt 121 Einwohner“. Der Ort gehörte denen von Knobelsdorf.

In den dazwischen liegenden 38 Jahren schrumpfte das Dorf um 28 Personen. Die Ursache ist in der Suche einer festen Erwerbsstelle zu vermuten.

Die nächste Erfassung stammte von Felix Triest im Jahr 1864. Er beschrieb das zur Herrschaft Karmunkau oder Polizeibezirk Bischdorf gehörige Dorf Bronietz, folgendermaßen: „Bronietz, 1 Meile von Rosenberg, hat 5 Morgen Gärten, 480 Morgen Acker, 30 Morgen Wiesen, 400 Morgen Wald und 500 Morgen Hutung, zusammen 1.415 Morgen, verteilt unter 16 Bauern, 4 Gärtnern und einem Häusler. Der Viehstand beträgt 19 Pferde, 18 Ochsen, 62 Kühe, 28 Stück Jungvieh und 50 Schafe. An Steuern kommen jährlich auf: 43 Taler Grund=, 131 Taler Klassen= und vier Taler Gewerbesteuer. In den 43 Jahren zwischen 1821 und 1864 hat das Dorf lediglich nur einen Häusler verloren. Ansonsten blieb die Anzahl der Grundbesitzer unverändert.

Laut Gerard Cellbrot „Die Sozialstruktur in den oberschlesischen Dörfern im Jahre 1819“ hat sich der Besitzstand nicht verändert.

Mehr Informationen erteilen uns die Ergebnisse der Volkszählung vom 2.12.1895. Die Gesamtfläche des Ortes betrug 602,5 ha mit zwei Wohnplätzen Bronietz und Rosoha mit insgesamt 46 Wohnhäusern bewohnt von 59 Haushaltungen von zwei und mehr Personen, vier Haushaltungen mit nur einer Person. Insgesamt hatte die Ortschaft Bronietz 285 Einwohner, davon waren 143 männlichen und 142 weiblichen Geschlechts. Alle Einwohner waren katholisch und gehörten damals zum Kirchspiel Rosenberg. Das Standesamt und der Amtsbezirk befanden sich in Brückenort/Groß Borek. Der Gutsbezirk von Bronietz zählte 108 ha.

Die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1910, also genau nach 15 Jahren hatten keine großen Abweichungen nachzuweisen. Der Flächeninhalt blieb der gleiche, zwei Wohnhäuser wurden in der Zwischenzeit abgerissen, die 44 verbliebenen wurden von 54 Haushaltungen bewohnt. Die Einwohnerzahl stieg um 18 Personen auf insgesamt 303 Einwohner, davon 160 männliche und 143 weibliche. Der Gutsbezirk blieb im Vergleich zu 1895 der gleiche.

Die Gemeinderatswahl im Jahr 1919, kurz vor den polnischen Aufständen in Oberschlesien, fiel dementsprechend aus. Insgesamt hatte Bronietz 9 Gemeindevertretungen, davon wählten 53 die Zentrumpartei und 80 die polnische Partei. Die Verteilung der Sitze betrug 4 für das Zentrum und 5 für die polnische Partei.

Greifen wir zum Verwaltungs-Handbuch von Oberschlesien aus dem Jahr 1917, ihm können wir folgendes entnehmen: „Gemeinde Bronietz mit Rossocha. Amtsbezirk mit Standesamt in Brückenort. Die nächste Bahnhofsstation 9 km, Amtsgericht und katholische Kirche in Rosenberg, die nächste evangelische Kirche befindet sich in Bischdorf. 1 katholische Schule mit einem Lehrer ist im Dorf, der derzeitige Lehrer heißt Uherek, der Gemeinde-Vorsteher Sklorz. Das Dorf hat 303 Einwohner. Das Postamt und Fernsprecher sind in Rosenberg O/S.

Das Ergebnis der Volksabstimmung im März 1921 war nicht berauschend. Die Menschen erhofften mehr Vorteile vom Mitgewinner des 1. Weltkriegs und nicht vom Deutschen Staat der wirtschaftlich am Ende war. Und so wählten sie auch. Wahlberechtigt waren in Bronietz 177 Personen und alle gaben ihre Stimme ab. 111 Wähler stimmten für Polen und 66 für Deutschland.

Gegenüber dem Jahr 1917 wuchs die Einwohnerzahl im Jahr 1925 um 10 Personen auf 313. Auch weiterhin waren alle katholisch.

Werfen wir einen Blick in einige Schematismen der Volksschulen in Oberschlesien. Im Jahr 1899 wird über Bronietz folgendes berichtet. In einer Klasse wurden 63 Kinder unterrichtet, davon waren 31 Knaben und 32 Mädchen. Die wöchentliche Unterrichtszeit betrug 30 Stunden, d.h. 5 Stunden täglich. Der Lehrer wurde von der Kgl. Hofkammer der kgl Familiengüter zu Charlottenburg eingestellt. Der Ortschulinspektor war Herr Enders, der gleichzeitig das Amt des Kreisschulinspektors in Rosenberg O/S inne hatte. Der örtliche Lehrer in Bronietz war Herr Jacob Zimara. Er legte seine Prüfung im Jahr 1868 im Lehrerseminar in Peiskretscham ab. Sein Grundgehalt betrug jährlich inklusive Kircheneinkommen als Organist eintausend Mark. Der Wert der Dienstwohnung wurde mit 150 Mark jährlich berechnet, der Alterszulagesatz betrug 120 Mark. Als Gründungsjahr der Schule wurde das Jahr 1870 angegeben, obwohl wir schon von J.E. Görlitz erfahren haben, dass bereits 1821 eine Schule in Bronietz war.

Bis 1903 stieg die Anzahl der Schüler auf 71, um 8 Schüler mehr als im Jahr 1899. Im Jahr 1911 war der am 31.1.1887 geborene Herr Ignaz Gensior Lehrer in Bronietz. Auch er war ein Schüler des Lehrerseminars in Peiskretscham und legte dort im Jahr 1907 seine Prüfung ab.

Im Jahr 1925 war Schulverbandsvorsteher der Bauer Peter Zug, sein Stellvertreter, Alfons Lyttek. In den Jahren 1800 bis 1872 war die Schule in Bronietz mit der in Klein Borek verbunden, im Jahr 1834 war J. Ogorka Lehrer von Bronietz.

Was schreibt der Heimatkalender des Kreises  Rosenberg von 1933: Am 16. Juni 1933 hatte Bronietz 317 Einwohner, die Dorfmark betrug 603 ha, der kommisarische Gemeindevorsteher war Landwirt Josef Gralla, der Amtsvorsteher Kaufmann A. Kubosch aus Groß Borek. Die nächste Postverbindung war die Kreisstadt Rosenberg O/S. In den Jahren bis 1936 änderte sich nichts, die Einwohnerzahl schwankte lediglich um 3 Personen. Im Jahr 1936 war Vinzenz Grutza aus Groß Borek Stützpunktverwalter der Deutschen Arbeitsfront auch für Wehrenfelde.

Im Jahr 1937 wurde die Ortsnamensänderung durchgeführt, aus Bronietz wurde Wehrenfelde, aus dem Ortsteil Jelino wurde Hirschwiese. Der Gemeindevorsteher Josef Gralla wurde zum Bürgermeister befördert.

Bei der Durchforstung der Rosenberger Heimatkalender stieß ich im Kalender von 1937 auf das wiedergegebene Foto einer kinderreichen Familie aus Wehrenfelde mit neun Kindern. Das war in diesem Dorf durchaus keine Seltenheit. Der Kindersegen reichte sogar über zwanzig Sprösslinge. Welcher Leser kann mir sagen welche Familie hier abgebildet ist? Infos bitte an W. Weidel, Am Stadtarchiv 12, 41460 Neuss, Danke!

In den Vorkriegsjahren entbrannte ein Kampf der propolnischen Bevölkerung um die Eröffnung polnischer Privatschulen. Natürlich war das den deutschen Schulbehörden ein Dorn im Auge, den daran gelegen war, dass die Landjungend erst einmal richtig deutsch lernen sollte. Und so wurde Martin Grobelny in Wehrenfelde bedrängt, dass er sein Lokal nicht der polnischen Schule zu Verfügung stellte. (Glos Olesna Nr. 1, Seite 44)

Ein Foto einer fünfstämmigen Linde an der Teufelsmühle finden wir im Glos Olesna Nr. 6, Seite 182.

Als die polnische Bauernpartei in den Jahren 1945-1949 versuchte immer mehr Mitglieder zu werben, waren ihre Bemühungen in Wehrenfelde sehr ungenügend. Es gelang den Werbern lediglich drei Personen von der Partei zu begeistern und sie zur Mitgliedschaft zu bewegen. (Glos Olesna Nr. 8, Seite 110)

Im linken Flügel der „Volkspartei“ gab es in Bronietz nur eine Person, den polnischen Lehrer Roman Kotarski. (Glos Olesna Nr. 8, Seite 118.1)

Mit der Reorganisation der Verwaltung im Kreis wurden auf Grund des Gesetzes vom 29.11.1972 6 Gemeinden gegründet. Die Gemeinde Brückenort mit 5.217 Einwohnern umfasste die Ortschaften Bodzanowitz (Grunsruh), Borki Male (Heidelsdorf), Borki Wielkie (Brückenort), Bronietz (Wehrenfelde), Kucoby (Halden), Lomnica (Gnadenkirch) und Sowczyce (Schoffschütz). (Glos Olesna Nr. 8, Seite 155)

Im Juli 1950 erfahren wir von der Existenz eines Orchesters in Wehrenfelde, dass zur Abschlussfeier des Semesters der Volksuniversität in Schoffschütz aufspielte. Es war der sechste und der vorletzte Lehrgang der UL. (Uniwersytet Ludowy). (Glos Olesna Nr. 9, Seite 135).

Im Schuljahr 1973/74 wurde u.a. die Schule in Wehrenfelde geschlossen weil sie weniger als 120 Schüler hatte. (Głos Olesna Nr. 9, S. 157/58). Dafür wurde in Wehrenfelde ein Kindergarten eingerichtet (GO Nr. 9, Seite 161).

Im Februar 1977 wurde in Wehrenfelde eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft gegründet. In ehrenamtlicher Tätigkeit wurden Werte von 49 Millionen Złotych geschaffen. (Głos Olesna Nr. 10, Seite 113).

Wolfgang Weidel (Rosenberger Kreisblatt – Unser Oberschlesien Nr. 15/2002, 16/2002)

Prompt und ausführlich!

Auf die Anfrage im Rosenberger Kreisblatt Nr. 16, wer die kinderreiche Familie auf dem Foto von 1937 aus dem Rosenberger Heimatkalender kennt, erhielten wir zwei Zuschriften aus der Heimat. Die erste kam aus Grunsruh von Frau Maria Pawelczyk geb. Gralla. Sie schreibt uns: „Als Leserin der deutschen Heimatzeitung „Unser Oberschlesien“ Nr. 16 im Rosenberger Kreisblatt überraschte mich in den Wehrenfelder Notizen das Familienfoto aus dem Jahr 1937. Es ist ein altes Familienfoto meiner Eltern und Geschwister aus meiner Kindheit. Der Name der Familie, lautet Josef Gralla aus Wehrenfelde (Bronietz) mit Frau Anna geb. Zug und neun Kindern. Ich war auf dieser Aufnahme gerade 11 Jahre, meine Schwester Hildegard, jetzt wohnhaft in Fulda, war 10 Jahre alt. Leider leben meine lieben Eltern und sieben Geschwister nicht mehr. Mein Vater war der damalige Bürgermeister- aus Wehrenfelde. Wir lebten ein bescheidenes Dasein, durchflochten von Freud und Leid. Dann kamen die schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre. Wir haben vieles durchmachen müssen, aber wer es nicht selbst miterlebt hat, kann es nicht richtig mitfühlen. Nun haben wir das Rentenalter erreicht, leben im Ruhestand und sorgen uns weiter um unsere Kinder und Enkelkinder, welche teils eine neue Heimat suchten, teils in der Fremde nach einer Beschäftigung ausschauen um nicht arbeitslos zu sein. Was wird uns der Beitritt zur Europäischen Union bringen? Sollen unsere Träume wahr werden? In weiterer Hoffnung verbleibt mit freundlichen Grüßen Ihre Maria Pawelczyk geb. Gralla.“

Die zweite Zuschrift kam vom Mitglied der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen aus Brückenort Alois Jung. Von ihm erfuhren wir, dass die auf dem Foto dargestellte Mutter Anna Gralla geb. Zug eine Schwester des Priesters Alois Zug war, der am 30.11.1905 in Bronietz zur Welt kam, am 29 Januar 1933 zum Priester geweiht wurde und im Januar 1945 als Pfarrer von Rogau von russischen Soldaten ermordet wurde.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Maria Pawelczyk und bei Herrn Alois Jung für die aufschlussreichen Mitteilungen.

Wolfgang Weidel (Rosenberger Kreisblatt – Unser Oberschlesien Nr. 20/2002)