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Die Geschichte von Rosenberg im Interesse junger Forscher
Es ist erfreuend den Lesern der Kreiszeitung mitteilen zu können, dass die Geschichte unserer Kreisstadt
zum begehrten Forschungsthema junger, Rosenberger geworden ist. In der Veranstaltungsreihe im Rammen des Projektes “Lokale Geschichte" in Rosenberg und Gemeinden des Kreises, kam dies zur deutlicher Geltung.
Junge, geschichtsinteressierte Hochschuldiplomanten wie Grzegorz Duda, Gabriela Skowron und der für Radlau am 20 Mai 2002 als Referent angesagte Tomasz Nieslony haben Vortragsthemen aufgenommen, die bis
gegenwärtig zu den verschwiegenen und auch mit Fälschungen gekennzeichneten Geschichtsgeschehen des Rosenberger Landes gehörten. Besonders markante Geschichtszeiten der Region sind zu Themen interessant
programmierter und verfasster Diplomschriften geworden.
Zum neusten Ereignis der Rosenberger Geschichtsschreibung ist die am Germanistikstudium der Universität zu
Breslau präsentierte und anerkennend bewertete Magisterarbeit von Julia Staroń. Die Autorin ist in Rosenberg geboren, wohnt hier und ist Deutschlehrerin im Gymnasium. Die Diplomarbeit ist in deutscher Sprache,
unter dem Titel - “Rosenberg. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt" verfasst. Danke Zuvorkommendheit der Autorin, ist es mir gegönnt ein in Manuskriptform gebundenes Exemplar im Umfang von 62 Seiten
dem häuslichen Geschichtsbestand anzureihen. Die Lektüre der zum lesen anziehend kommunikativ dargestellten Epochen der Rosenberger Kultur ist wahrer Schmaus. Im geschichtlich objektivem Licht finden die
wichtigsten Kulturereignisse unserer Kreisstadt von der Gründungszeit bis zur Gegenwart den gehörigen Platz auf den Seiten der gewissenhaften Diplomarbeit.
Der “kleine" Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt Rosenberg wie die Autorin bescheiden Ihr Werk
nennt, ist in 6 Abschnitten, zusammengestellt. Folgende Untertiteln: Forschungsstand, Abriss der Geschichte Rosenberg, Lokale Kultur, Historische Sehenswürdigkeiten, Persönlichkeiten, Das heutige Kulturleben,
beinhalten ein reichhaltiges Kompendium Geschichtswissen über unsere Heimatstadt. Die Autorin erzählt die Geschichte der Stadt über alle Epochen hinaus, wobei im Gebrauch ausschließlich die deutsche Benehmung
Rosenberg wahrzunehmen ist. Aus geschichtlicher Sicht, wie auch den international allgemein gepflegten Regeln nach, ist dieser Stadtname auch in zeitgenössigen Publikationen vollständig gerechtfertigt. Der Name
gilt nämlich für unsere Heimatstadt ab 1310 bis 1945 und schon gar nicht zu bestreiten ist diese Schreibweise in deutschsprachigen Schriften. Für den aufgebrachten Mut hinsichtlich der zutreffenden Stadtbenennung
gehört sich der Autorin Anerkennung.
Viel Augenmerk widmet Julia Staroń den historisch bedingten Sitten und Bräuchen des Rosenberges Landes. In
oberschlesischer Kulturlandschaft sind die in vielen Fällen bis heute erhaltenen und gepflegten Bräuche von eigenartigem Lokalkolorit wie z B. das Osterreiten, die verschiebensartigen Tanze, die in fröhlich
ausgelassener Stimmung bis heute am zweiten Hochzeitstag zur Geltung kommen.
Ausführlich sind die altertümlichen Kulturgüter und schon ganz besonders die zahlreichen hölzernen
Sakralbauten -Schrotholzkirchen betrachtet. Im vollen geschichtlichem Glanz wird das Rosenberger Juwel, die St. Annakirche als der eigenartigste, “architektonisch schönste und interessanteste Bau” präsentiert.
Nicht unterlassen von der Autorin ist die Betrachtung der ungewöhnlich für Rosenberg aufschwungsreichen
Zeit Ende des XIX Jahrhunderts bis Kriegsausbruch 1914. Die im text aufgelisteten Gebäude und Infrastrukturbauten der Jahrhundertwende deuten darauf hin, dass das heutige Stadtbild zum großen Teil diesem in der
Stadtgeschichte blühend prosperierendem Zeitraum zu verdanken ist.
Im Abschnitt 5, der lakonisch “Persönlichkeiten" benannt ist, außer anderen wegen schöpferischem
Geist hervorragenden Persönlichkeiten, hat Julia Staroń das Leben und Werk von Joseph Lompa besonders tiefgründig, zugleich auch neuartig aufgefasst Der literarische Nachlass von Josef Lompa, die bis jetzt noch
wenig bekannte Geschichtsschreibung über Rosenberg aus den Jahren 1832 und 1855, beweisen eindeutig, dass der Chronist von Rosenberg trotz Prägung mit polnischem Gedankengut, überwiegend die deutsche Sprache in
der literarischen Tätigkeit gebraucht hat.
Zum beträchtlichem Vorteil der Diplomarbeit ist das hineingehen in die Kulturgegenwart von Rosenberg. Im
Abschnitt “Das heutige Kulturleben" bezeugt die Autorin, dass Rosenberg keineswegs als Brachland im Kulturwesen zu bezeichnen ist. Das vielfältige Kulturangebot in jetziger Zeit dürfte allerart Bedürfnisse
und Geschmack der Bewohner ausreichend befriedigen.
Ausführlich erhoben ist der bedeutende Beitrag der Sozial Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im
gegenwärtigen Kulturleben der Stadt. Auf drei Seiten berichtet die Diplomatin über die vielfältigen Initiativen und Kulturangebote des Deutsch Verbandes. Überaus positiv ist das getan Werk, die derzeitigen
Aktivitäten der organisierten Deutschen von Rosenberg bewertet. Die Einführung der deutschen Sprachlehre in allen Schultypen, die neuerbaute, musterhafte Zweisprachige Schule, die vielen in Rosenberger Gegend
neuentstandenen Kulturstätten zählt Julia Staroń zu den nennenswerten Errungenschaften der Deutschen von Rosenberg. Für die in der Diplomarbeit artikulierte Anerkennung der Aktivitäten der Gesellschaft der
Deutschen als bedeutende Bereicherung des Kulturlebens von Rosenberg, überweise ich auf diesem Weg im Namen des Vorstandes den gehörigen, innigsten Dank.
Wie schon gesagt ist Julia Staroń Diplomatarbeit zum wertvollen Bestandteil der Geschichtsschreibung
unserer Heimatstadt geworden. Unvorstellbar wäre wenn der interessant und zugänglich für alle Bürger der Stadt gesetzte, historische Text einzig im Manuskript - Exemplar blieb. Der Autorin überweise ich
nächstfolgenden Wunsch - tun wir gemeinsam alles um den eigenartig wertvollen Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt Rosenberg allen Interessierten anbieten zu können.
Bernard Kus (Oleska Gazeta Powiatowa 44) >>>zurück>>>
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Das Heimatalbum
Die Oberschlesier verstehen es, Geburtstage zu feiern - natürlich auch den 60.
Geburtstag. Von Nah und Fern kommen Familienangehörige angereist. So geschah es vor acht Jahren auch zu meinem 60. Geburtstag. Verschiedenste Geschenke, alle für den praktischen Gebrauch bestimmt, wurden
überreicht. Man freut sich über jeden Gegenstand und jedes Kleidungsstück. Nun aber stand meine Tochter mit Ihrem, in Geschenkpapier gehüllten Geschenk bescheiden an der Seite und wartete geduldig auf Vaters
Aufmerksamkeit. Und zu meiner Freude traf Beate genau meinen Geschmack. Ein prächtiges und umfangreiches Fotoalbum mit dem Titel: “Schlesien - ein zehnfach interessantes Land" von Johann Wolfgang von Goethe
mit eigens fotografierten, heimischen Landschaften Oberschlesiens kam zum Vorschein. Alle Aufnahmen versah Beate mit Inschriften und Versen berühmter und in unserem Lande bekannter Poeten und Schriftsteller. Unter
ihnen waren z.B. Johann Wolfgang von Goethe, Joseph Freiherr von Eichendorff, Gustav Freytag, Gerhard Hauptmann oder Hans Niekrawietz zu finden. Anlass für mich, heute darauf einzugehen, ist der Artikel “Fern von
gebildeten Menschen", der bereits in der Ausgabe Nr. 18/2001 von UO über Goethe zu finden war. Auch das mir vor acht Jahren zum Geschenk gemachte Album, auf dessen Titelseite eine unweit von unserem uralten
Familienhaus liegende Waldlandschaft zu sehen ist, beinhaltet den bekannten Goethe-Vers: “Fern von gebildeten Menschen, am Ende des Reiches, wer hilft euch Schätze zu finden und sie glücklich bringen ans Licht?
Es fuhren die beiden Schlüssel zu jeglichem Schatz, welche die Erde verwaltet". Wegen der künstlerischen Ausgestaltung ist das in Album zu einem wahren “Familienschatz" geworden. Mit Stolz wird es
jedem Besucher unseres Hauses gezeigt. Und wenn ich mich in diesen Zeilen schon über den bedeutendsten deutschen Dichter auslasse, möchte ich eine zufällig wahrgenommene Anekdote anfügen. Johann Wolfgang von
Goethe war bekanntlich ein eifriger Reisender. Immerhin beweist dies unter anderem auch die nach Oberschlesien unternommene Kutschenreise. Während seiner Ausflüge pflegte der schon damals berühmte Dichter
inkognito und anonym in am Wegesrand liegenden Gastwirtschaften einzukehren. Gelegentlich kam es vor, dass im besuchten Gasthaus arg angetrunkene Studenten ein vergnügtes Gelage feierten. Goethe mit etwas
ungewöhnlicher Kleidung, altertümlich und absichtlich demonstrativem Benehmen war so auch in einem Gasthaus nahe Weimar gleich Objekt lästiger Zurufe. Das Maß schien den heiteren Studenten voll, als sich der alt
und komisch wirkende Gast vom Wirt jeweils ein Gefäß mit Wein und eines mit Wasser bringen ließ. Nun ja, Wein ist in sich eigentlich ein schwach wirkendes Getränk und dieser Alte verdünnt es noch mit Wasser.
Kurzerhand war ein Zettel geschrieben auf dem die Frage über die Ursache des
eigenartigen Benehmens gestellt wurde. Über den Wirt bekam der Poet den Zettel zugetragen. Eine Antwort blieb Goethe den johlenden Studenten nicht schuldig. Er schrieb den Studenten auf die Rückseite des Zettels:
“Vom Wasser allein wird man stumm, das beweisen im Teiche die Fische. Vom Wein allein wird man dumm, das beweisen die Herren am Nebentische. Weil ich von beiden Keines will sein, wünsch ich zum Trinken Wasser und
Wein. Unterzeichnet: Johann Wolfgang von Goethe". Der Name des berühmten Dichters und Geheimrates war den Studenten längst bekannt. Dass sich der eigenartige Gastes als der landes- ja weltweit bekannte Poet
entpuppte, machte die Gesellschaft angesichts ihres Verhaltens natürlich verlegen. Mit beschämten und stutzigen Minen machten sich die jungen, protzigen Leute aus dem Staube. Es sei also stets geboten, den
Übermut zu zügeln!
Bernhard Kuss (Rosenberger Kreisblatt – Unser Oberschlesien Nr. 1/2002) zurück
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Jubilaeusjahr der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen
Das Milleniumjahr 2000 regt zum Rueckblick auf die Gruendung, juristsche
Anerkernung u. Taetigkeit der organisierten deutschen Minderheit in Polen an. Wie in vielen, besonders in Oberschlesien zugaenglichen Zeitschriften, hat sich auch unsere Kreiszeitung in letzter Zeit mit diesem Thema
befasst. Die kurzen Berichte ueber Jubilaeumsfeierlichkeiten in manchen DFK gaben nicht nur Einsicht ueber den Verlauf der gut besuchten Versammlungen, sondern waren zugleich tiefer greifende Reflexionen ueber den
Sinn der Deutschtaetigkeit. Kurz fassend ist es berechtigt zu sagen - die Deutsche Minderheit hat waehrend des 10-jaehrigen legalem Bestehen viel Positives im gesellschaftlichem Leben, Wirtschaftsentwicklung, Kultur
u. Bildung in unserer Region beigetragen. Befuerchtungen ueber das Risiko bevorstehender Feindseligkeiten der national unterschiedlichen Bevoelkerung haben sich keineswegs bestaetigt. Die mutig u. in Verantwortung
aufgenommene Taetigkeit in den Strukturen der kommunalen Selbstverwaltung, kann trotz unüberwindbar schweren Bedingungen in der Verwirklichung eingeleiteter Reformen im Gesundheits u. Bildungswesen bedeutende
Fortschritte aufweisen. Im genannten Zeitverlauf gewann die Deutsche Minderheit Vertraunen, gar Anerkennung der polnischen Staatsbehoerden. Es beweisen folgende Geschehnisse im Verbandleben der Deutschen. In Auftakt
des Jubilaeumjahres hat am Samstag, den 26. Februar im grossen Saal des Kochanowski Theaters in Oppeln ein feierliches Konzert stattgefunden. Auf Anregung der deutschen Abgeordneten im Sejm - Heinrich Kroll u.
Helmut Pazdzior hat Premier Jerzy Buzek ohne Weigerung u. Vorbehalte die Schirmherrschaft der grossangelegten Veranstaltung uebernommen. Staatspflichten haben dem Premierminister die persoenliche Anwesenheit
untersagt. Der von Ihm beauftragte u. anwesende Staatssekretaer Wojciech Arkuszewski hat der Fuehrung der Deutschen Minderheit u. dem Publikum im bis zum letzten Platz gefuelltem Theatersaal, Grussworte,
Gratulationen zum Jubilaeum u. eine ehrenwuerdige Anerkennungsbotschaft ueberwiesen. Und eben dies war der politisch bedeutend positive Ausklang des Konzertes. Das reichhaltige Programm, ausgefuehrt u. dirigiert auf
hohem Kuenstlernivean von Peter Baron - dem Leiter der Kulturabteilung im Verband Deutscher Gesellschaften, wurde zum unvergesslichem Misikerlebnis. Es ist selbstverstaendlich, dass eine zahlreiche Vertretung von
Rosenberg die wunderbare Veranstaltung miterlebt hat. Um die versaeumte Anwesenheit am Galakonzert der Deutschen Minderheit rekompensieren, hat Premier Buzek eine zahlreiche Vertretung des Deutsch Verbandes in sein
Amtgemach nach Warschau eingeladen. Zur Ehre des Kreises Rosenberg wurde in die Delegation der Vorsitzende des Kreisrates - Bernard Gaida einberufen. Die Zentralmedien, oppelner Lokalzeitungen unser
"Schlesisches Wochenblatt berichteten ausfuehrlich ueber die interessanten Gespraeche im Premierkabinett. Im Ergebnis des Treffens ist ein weiterer Schritt in der konstruktiven Zusammenarbeit der Deutschen
Minderheit u. deren Verbandstrukturen im gemeinsamen mit der Staatsbehoerde foerdern unserer Region. Premier Buzek deklarierte im Abschluss der Gespraeche einen persoenlichen Besuch der Deutschen im Oppelner Gebiet.
Das Versprechen wurde eingehalten u. das erwartete Treffen hat am Samstag den 23. September im Rathaus zu Gross Strehlitz stattgefunden. In Anwesenheit von ca 60 eingeladenen Aktivisten der Sozial Kulturellen
Gesellschaft der Deutschen hat der Vorsitzende des Bezirkvorstandes u. Sejmabgeordneter Heinrich Kroll den wuerdigen Ehrengast herzlich begruesst u. willkommen heissen. Premier Buzek gab in seiner Auftaktrede
abermals zu wissen, dass die Deutsche Minderheit in Oberschlesien verantwortungswoll u. mit positiven Ergebnissen die Rolle der Mitregierenden in der Region uebernommen hat. Die Diskutanten: Helmut Pazdzior. Józef
Kotys, Gerard Mateja, Józef Gismann, Hubert Kurzal eroerteten Probleme aus dem Gebiet der Selbstverwaltung, die im Kontekst der eingefuehrten Reformen zum Teil schon bewaeltigt sind, aber auch schwierige Themen wie
z. B. wachsende Arbeitslosigkeit, unzureichende Finanzmittel im Gesundheits u. Bildungswesen. Auf die einzelne Probleme eingehend hat der Gast versprochen, all die ueberwiesenen Hindernisse gruendlich zu analysieren
u. nachzupruefen inwieweit Sein Amt finanziell nachhelfen koennte. Das Treffen haben alle Anwesende als sehr noetig, zu gleich auch allgemein fuer die Deutsche Minderheit nutzbringend befunden. Den Verlauf u.
Ergebnisse der Debatte mit dem Premierminister versprechen die dabei Anwesenden - Kreisvorsitzender der SKGdD Bernhard Smolarek u. der Autor des Berichtes, bei jeder sich bietenden Gelegenheit unseren Mitgliedern zu
ueberweisen.
Bernard Kus zurück
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Landkreise Ludwigshafen und Rosenberg nehmen Kontakte auf
Schon laengere Zeit bestehen enge Partnerschaftskontakte zwischen der Woiwodschaft
Oppeln und dem Land Rheinland Pfalz in der Bundesrepublik Deutschland. Die possitiven Ergebnisse des Erfahrungsaustausches in Gebieten der Selbstverwaltung, Infrastrukturentwicklung, Kultur und Bildungswesen gaben
Ansatz fuer Erweiterung der Kontakte auf Kreisebene. Die in Oppelner Gebiet bei der Kreisbildung ab 1999 gesamelten Erfahrungen, können mit den in Deutschland alteingesessenen Kreisstrukturen konfrontiert werden.
Im Ergebnis waere zu hoffen, dass praktisch erprobte Lösungen, ohne ein Risiko einzugehen, in unserem Gebiet erfolgreich angewendet sein könnten. In dieser Hinsicht war die Einladung vom Rosenberger Landrat Jan
Kus dem Landrat des Kreises Ludwigshafen Dr. Ernst Bartholome eingereicht, mit Erwartungen ueber das Resultat der ersten, sondierenden Gespraeche verbunden. Die von der deutschen Seite angenommene Einladung zur
Visite im Kreis Rosenberg zeugte ueber das Interesse an der Kontaktaufnahme seitens der Pfaelzer. An den Tagen 11.-12. August verwirklichte sich der Besuch. Freitag, am 11. August in den Abendsstunden empfang
Landrat Jan Kus mit einer Gruppe von Kreisbeamten die Abordnung des Kreises Ludwigshafen, an der Spitze mit Landrat Dr. Ernst Bartholome und Kreisbeigeordneten Michael Elster, Timo Zieger, Rheinhard Roos, Konrad
Heller, Robert Hofmann und Paul Neumann. Um noch am diesen Abend die Gelegenheit zu nutzen, an einem Kreisfest in Praszka teilzunehmen, wurden offizielle Gespraeche fuer Samstag vertagt und den Gaesten das
Rockkonzert am Sportstadion in Praszka angeboten. Unterwegs wurde die DFK Begegnungsstaette mit deutscher Bibliothek in Landsberg besucht. Ausfuehrliche Informationen ueber das Verbandleben der Deutschen im Kreis
Rosenberg ueberwiesen den Besuchern die dort anwesenden Bernhard Smolarek-Kreisvirsitzender und Wilhelm Kotysch -Gemeindevorsitzender des Deutschverbandes. Drei Stunden dauerten am Samstag vormittag die auf Probleme
beider Kreise bezogenen themenreiche Gespraeche im Quartier der Gaeste - dem Hotel Olesno. Hierbei nahmen von hiesiger Seite, außer dem Landrat, der Kreisvorsitzende Bernard Gajda , seine beiden Stellvertreter,
alle Mitglieder des Kreisvorstandes und Leiter der politischen Fraktionen im Kreisrat. Besonders interessant fuer die Rosenberger waren die vom Landrat Bartholome ueberwiesenen Informationen ueber die aktuelle
Entwicklingsphase der dortigen Landwirtschaft. Genossenschaftsbetriebene Beregnungsanlagen auf 10.000 Ha, vier ertragsreiche Ernten im Gemueseanbau, Börsenanlagen in der Gemuesevermarktung haben wahres Staunen der
heimischen Seite ausgerufen. Sogleich auch wurde die Einladung fuer eine Gruppe von Bauern aus unserem Kreis zur Studienreise nach Ludwigshafen ueberwiesen. Das absolvierte Tagesprogramm der Visite gab den Gaesten
Einsieht in das Leben und aktuelle Probleme unseres Kreises. In der Besuchsroute durch den Kreis waren: der ertragsreiche und modern gefuehrte Bauernhof von Joachim Jendrzczok, als Privatisierungsbeispiel
staatlicher Domaenen das Gut Respondek - Kasprzyk in Jam, die mit neuerster Technologie ausgestattete Armaturenfabrik in Rosenberg. Abweichen von der Wirtschaftssparte war die Besichtigung der St. Anna
Schrottholtzkirche. Praelat Zbigniew Donarski, der die Fuehrung in dem uralten Gotteshaus uebernham, erlaeutete das religiöse Kleinod als den allergrößten Schatz des Rosenberger Landes. Die vielen im Kreis
Rosenberg bestehenden, uralten Holzkirchen waren fuer die Besucher ein sonderbar neues Erkenntnis. Ein fuer die deutschen ueberaus interessantes Besuchsobjekt war das Gebaeudekomplex der zweisprachigen Schule mit
Sporthalle. Als Ideentraeger und Bauorganisator wurde den Besuchern Bernhard Smolarek vorgestellt. Herr Smolarek informierte die Besucher ueber die Gruendungsidee des Bildungsobjektes und seine Kostendeckung von der
deutschen Seite. Landrat Bartholome betrachtete die Schule als Modellobjekt fuer die deutsch-französische Grenzregion. Der programmreiche Tag und zugleich auch die Visite endeten mit entspannendem Beisammensein am
Bier und Festmahl des Kreisfestes in der Sporthalle in Praszka. Beim herzlich freundschaftlichem Abschied der Pfaelzer Gaeste versprach man sich die sehr positiv bewerteten Besuchsergebnisse in absehbarer Zeit in
konkrete, gemeinsam aufgenomene Fördermaßnahmen in beiden Kreisen umzusetzen. Die spuerbar freundschaftlich sympatische Atmosphaere der gemeinsam verbrachten Zeit laeßt ertragreiche Fruechte zu erwarten.
Bernard Kus zurück
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