Blindleistungskompensation
Induktive Verbraucher (z. B. Asynchronmotoren) erzeugen induktive
Blindleistung. Die Energieversorgungsunternehmen (EVU) stellen Abnehmern, die aus dem
Drehstrom-Mittelspannungsnetz (10 ... 30 kV) versorgt werden,
nicht nur die Energiekosten (Wirkleistungsaufnahme), sondern auch
die Kosten für die bereitgestellte Scheinleistung (S=U⋅I) in
Rechnung. Die Blindleistung Q wird in Rechnung gestellt, wenn sie 50 %
der Wirkarbeit übersteigt.
Schaltungen mit und ohne Blindleistungskompensation
Die induktive Blindleistung wird durch Parallelschalten eines Kondensators mit einem Leistungsfaktor von cos φ2 = 0,9 kompensiert.
Liniendiagramme der Ströme
Dimensionierung des Kompensationskondensators C
C = P⋅(tan φ1 - tan φ2)/(2π⋅f⋅U2)
Ohne Kompensationskondensator fließt ein Gesamtstrom von 22,6 A.
Mit Kompensationskondensator fließt ein Strom von 5 A.
Berechnung des Kompensationskondensators
Aufgaben
- Zeichnen Sie die Schaltung eines induktiven Verbrauchers mit der
Beschaltung für die Blindleistungskompensation.
- Zeichnen
Sie das Zeigerdiagramm der Leistungen für die
Blindleistungskompensation.
- Beschreiben
Sie die Wirkungsweise der Blindleistungskompensation.
- Leiten
Sie die Formeln für die Dimensionierung der Kompensationskapazität
C her.
- Beweisen Sie durch Rechnung, dass das Simulationsergebnis richtig ist.
-
Welche Auswirkung hat die Kompensation auf die Stromstärke und den Leiterquerschnitt?
- Begründen Sie, warum nicht mit cosφ2
= 1 kompensiert wird.
- Die induktive Blindleistung eines Wechselstrommotors soll für cos φ2
= 0,95 kompensiert werden. Der Motor nimmt bei einem Leistungsfaktor
von 0,785 eine Wirkleistung von 500 W auf. Berechnen Sie die Kapazität
des Kompensationskondensators.