Montag, Februar 20, 2006 Überdruckbelüftung

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Überdruckbelüftung


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Klare Sicht für Atemschutztrupps oder Gefahr eines Flash-over?

Die gefährlichsten Eigenschaften eines Brandes sind Rauch und Wärme. Beides zusammen vergrößert die Gefahr eines Flash-overs. Rauch enthält Atemgifte und Wärme. Wärme führt zum Anstieg der Körperkerntemperatur der Einsatzkräfte, sowie die Förderung des Brandes. Um diese Gefahren zu begrenzen oder zu vermindern, werden seit einigen Jahren  in den Feuerwehren vermehrt sogenannte "Hochdrucklüfter" oder "Ãœberdrucklüfter" eingesetzt.
Diese Lüfter werden im Ersteinsatz und bei Aufräumarbeiten eingesetzt. Im Ersteinsatz wird dem Atemschutztrupp die Sicht verbessert, sodass Personen oder Brandherde schneller gefunden werden. Dieses bedeutet wiederum eine verkürzte Einsatzzeit und Belastung der Einsatzkräfte. Weitere Vorteile sind:
- Senkung der Raumtemperatur
- Senkung der Körpertemperatur
- Minderung einer Rückzündung
- Reduzierung eines Flash-over
- Minderung von Verbrennungsprodukten

Voraussetzung ist die richtige Aufstellung des Lüfters und die richtige Wahl von Zu- und Abluftöffnungen. Diese Lüfter sind keine Geräte, wie die altbekannten Be- und Entlüftungsgeräte. Überdrucklüfter erzeugen nach Möglichkeit, wie der Name schon sagt, einen Überdruck im Gebäude. Dadurch entstehen kaum Verwirbelungen, was bedeutet, das Pyrolysegase, Rauchgase und Sauerstoff sich nicht so stark vermischen, das ein explosionsfähiges Gemisch entsteht. Die Gefahr eines Flash-over ist somit reduziert.

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Lüfterkegel

Abstand Lüfter

0

1

Parallellüftung

Reihenlüftung

2

3

Front Typhoonlüfter

Seite Typhoon

4

5

Front Benzin-Lüfter

Seite Benzin-Lüfter

6

7

Front Benzin-Lüfter

Seite Benzin-Lüfter

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9

Damit ein Überdruck erzeugt werden kann, muss eine Zuluftöffnung geschaffen werden, meist Eingangstür, sowie eine Abluftöffnung, die kleiner als die Zuluftöffnung ist, z.B. Fenster. Ist die Abluftöffnung nicht vorhanden oder zu klein, wird kein Überdruck erzeugt, sondern die Zuluft wird wieder aus der einzigen Öffnung, der Zuluftöffnung gedrückt. Das bedeutet, das den Einsatzkräften die Sicht nicht verbessert, sondern verschlechtert wird. Rauch und Wärme werden konzentriert im Eingangsbereich der Einsatzkräfte geblasen.
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Ist die Abluftöffnung zu groß gewählt, z.B. alle Fenster im Treppenhaus geöffnet, wird eine einfache Querlüftung durchgeführt. Prinzip eines Be- und Entlüftungsgerät. Verwirbelungen finden statt evtl. Brandausbreitung (Vergleich: Grillkohle mit Fön anheizen).
Auch der Abstand vom Lüfter muss stimmen, da sonst Nebenluft angesaugt wird (Injektorprinzip) und es wiederum Verwirbelungen gibt.
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Der richtige Abstand hängt von der Größe der Zuluftöffnung und der Größe des Lüfters ab. Der Lüfter erzeugt einen Luftkegel der die Zuluftöffnung umschließen muss.
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Auf einigen Lüftern sind hier für Markierungen vorgesehen. Ansonsten kann man den Luftstrom an der Zuluftöffnung fühlen. Sollte die Zuluftöffnung zu groß sein, kann es erforderlich sein, das mehrere Lüfter parallel (nebeneinander) eingesetzt werden müssen. Bei zu großen Räumen oder Gebäuden, können auch mehrere Lüfter in Reihe (hintereinander) eingesetzt werden. Hierbei ist darauf zu achten, das der größere Lüfter immer als erstes vor der Öffnung steht.
Das Vorgehen der Einsatzkräfte sollte erst dann geschehen, wenn der Lüfter richtig platziert ist und die richtige Abluftöffnung geschaffen wurde, da sonst vermehrt Rauch den Trupps entgegen tritt und der Brand sich ausbreitet.
Sollten nicht ausreichend Lüfter zur Verfügung stehen oder das Gebäude zu groß sein, kann das Gebäude auch Abschnittsweise belüftet werden. Dabei ist darauf zu achten, das der Rauch nur in einen bestimmten Raum geleitet wird. Dabei müssen dann alle anderen Fenster und Türen geschlossen bleiben. So wird dann Raum für Raum vorgegangen.

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