Teleskopbau

Hier möchte ich so einiges über mein Hobby Astronomie berichten.

Unter anderem beschreibe ich das Herstellen eines 8 Zoll Spiegels für ein Newton Teleskop, das der Planetenbeobachtung dienen soll.
Nachdem am 9.1.2003 der Spiegelrohling von Stathis Kafalis eintraf ging es am 11.1.2003 mit dem Schleifen los.

 

 

Der Grob- und Feinschliff


Hier ein Bild des Spiegelrohlings nach 3 Stunden Bearbeitung mit Carbo 80
Insgesamt habe ich mit Carbo 80 7 Stunden geschliffen und war dann bei einer Brennweite von 1700 mm angekommen. Die Brennweitenbestimmung erfolgte mit der Taschenlampenmethode, wie sie in Martin Trittelvitz Buch (Martin Trittelvitz) beschrieben wird.
Die Dicke des Spiegels beträgt 20 mm!


 

 



Dies sind die ersten Foucault Bilder meines auspolierten Spiegels


Foucaultbild Astronl

Man sieht deutlich, von Sphäre keine Spur im Gegenteil durch den dünnen Spiegel und das Nichtverwenden einer vernünftigen Unterlage habe ich mir  Astigmatismus hineinpoliert, der erst einmal wieder entfernt werden muss.
Durch Vermessen der Krümmungsradien und Drehen des Spiegels um jeweils 10 Grad konnte ich mir einen Eindruck von der Lage der unterschiedlichen Bereiche machen.



13.06.2003



Nach einer Stunde Polieren sind nur noch geringe Reste des Randes nicht sphärisch
Durch Unterlegen von Pappstreifen, die die jeweilige Kante des Spiegels etwas nach oben "verbiegen" konnten diese nicht symmetrischen Erscheinungen korrigiert werden.
 


 

 

 


14.06.2003



Hier sieht man jetzt nach einer weiteren Stunde Polieren, dass
ein kleiner Zentralberg entstanden ist, der Randbereich aber besser geworden ist.


 

 

 

 

28.06.2003

Nachdem ich ungezählte Stunden verschiedene Techniken benutzt habe, um dem Astigmatismus beizukommen, war der Tipp von Stathis Kafalis der entscheidende. Mit einem kurzbrennweitigen Okular wurde extrafokal die Lage der Achse des elliptischen Bildes bestimmt.
An diesen Endpunkten wurde unter dem Spiegel jeweils gegenüberliegend zwei Pappscheibchen mit 0,5 mm Stärke angebracht und normal weiterpoliert. Durch die Biegung des Spiegels in dieser Achse wurde hier der Randbereich stärker abgetragen und der Astigmatismus verschwand mit der Zeit.    Hier das aktuelle Bild :


   

        Die Lichtquelle kommt von links und die Messerschneide von
        rechts. Am rechten Spiegelrand ist noch ein abgefallener
        Rand zu erkennen.
       
 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.07.2003

Nach einer weiteren Poliersession hatte ich einen abgefallenen Randbereich.
Nach  dem Tipp von Stathis Kafalis (Stathi's ATM Page) jetzt mit dem Parabolisieren zu beginnen polierte ich mit MOT und 1/3 Überhang mit langen Strichen und erhielt jetzt folgendes Foucaultbild. Ein Spiegel, der jetzt parabolisch ist. Jedoch ist der Randbereich nach ersten Messungen mit der Couder Maske noch zu flach.

 

6.07.2003


Den abgefallenen Randbereich  bin ich heute noch einmal mit TOT und 1-2 cm Überhang mit 1/4 Strichen angegangen.
Die Messergebnisse der Parabelform waren zwar schon ganz passabel, aber der noch vorhandene abgefallene Rand stört mich noch, so dass ich diesen Bereich noch einmal angehen werde. Die Übergänge müssen noch weicher werden.
Im Foucaultbild sieht man  nach wie vor noch kleine Überreste eines Astigmatismus. Inwieweit der aber hinterher beim startest zum Tragen kommt, muss abgewartet werden.

 

8.07.2003

 

Im Foucaultbild habe ich immer wieder Hinweise auf einen Astigmatismus gehabt (seitlich von oben oder unten kommender Schatten)
Ich habe nochmals mit einem kurzbrennweitigen Okular die extrafokale Lage der Ellipse bestimmt und in dieser Achse am Randbereich des Spiegels kleine Bierdeckelpappe angebracht. Danach habe ich ganz normal mit TOT weiterpoliert. Durch die geringe Durchbiegung des Spiegels ist dieser Bereich stärker abgetragen worden und der Astigmatismus verschwunden.
Heute hatte ich dann einen kleinen Zentralberg. Ich bin dann mit dem Parabolisieren mit MOT und W-förmigen Strichen angefangen.
Nach 20 Minuten habe ich eine ca. 50 % ige Korrektur erreicht.

 

                                                

14.07.2003

Heute ist der Spiegel das letzte Mal bearbeitet worden. Ich werde ihn nun so belassen.



 

 

 

 

 

 

 

 

Man darf sich sicherlich nicht von den Messdaten in die Irre führen lassen, da die Messgenauigkeit letztendlich bei +- 0,1 mm am Foucaulttester liegt.
Aber alles in allem macht der Spiegel jetzt einen super Eindruck und ich werde ihn so belassen.           

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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