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Die Geschichte der Pfarrgemeinde

Vor 1226 hatte Rosenberg nur eine Kapelle ohne einen ständig tätigen Geistlichen (?). Im Jahre 1226 ist eine Ortskirche gebaut worden, in der Diözesanpriester dienten, und vor 1335 wurde die Stadt Erzpresbyteriat (mit Sitz eines Dekans bis 1784, dann von 1857 bis 1871 und ab 1902 bis heute). Im Jahre 1353 wurden auf Initiative Breslaus Augustinerchorherren nach Rosenberg gesandt. Eine Behauptung, wonach diese Ordensleute aus Zarzysk (Skronskau) nach Rosenberg umsiedelten, ist falsch, weil in diesem Ort niemals ein Kloster der Augustiner angesiedelt war und dieses Dorf einzig allein Eigentum des Breslauer Klosters der regulären Kanoniker des HI. Augustinus war.  Die Chorherren bekamen im Jahre 1374 das Patronatsrecht über die Pfarrgemeinde und die Kirche in Rosenberg.

Der 1374 eingerichteten Propstei in Rosenberg gehörten insgesamt 5 Ordensleute (inklusive des Propstes) an.Die Ordensleute erhielten einige Güter u.a. schon ab 1354 einen Fischteich, eine Wassermühle und Wiesen, sowie einige Rechte, u.a. des Bierausschanks, die im Jahre 1375 durch den Breslauer Bischof bestätigt wurden. Im Jahre 1447 gehörten zum Dekanat Rosenberg 18 Gemeinden, 1687 waren es noch 16. Im Jahre 1486 wurde die Corpus Christi Kirche in der Kleinen Vorstadt mit all ihren Bauten dem Augustinerorden unterstellt. Zu Beginn des 16.Jahrhunderts gab es einen Streit zwischen der Stadt und den Augustinern, die den Unterhalt eines Organisten ablehnten. Dieser Rechtsstreit wurde 1529 zu Gunsten des Organisten entschieden.

Die erhaltenen Güter verkaufte der Orden 1598, u.a. den Teich, Wiesen und dieMühle sowie die erhaltenen Rechte der verschiedenen Mieteinnahmen und der Einnahmen aus demBier- und Branntweinverkauf, die seit dem 14.Jahrhundert dem Kloster gehörten.Ein Recht zur Selbstwahl eines Pfarrers ohne Intervention eines Vertreters desBreslauer Bischofs erhielt die Pfarrei im Jahre 1641. Rosenberg war von 1730 bis1779 Sitz eines Prälaten und von 1752 bis 1755 eines Infulatus (Amt mitBischofswürde). Schon seit dem Jahre 1730 besaß der Orden ein eigenes Wappen.Dieses Wappenschild war in vier Felder geteilt, die mit folgenden Symbolenausgeschmückt waren: oben rechts ein Berg mit Rosenstock und daneben ein Kreuz undunten rechts ein Kreuz und daneben wieder ein Berg mit Rosenstock, so dass Berg und Kreuz jeweils diagonal liegen. In der Mitte des Schildeswar noch ein kleineres Feld mit dem Flammenden Herzen des HI. Augustinus.Das in Bankrott gegangene Filialkloster wurde 1770 aufgelöst, der letzteAugustiner verstarb 1801.Danach wurde die Pfarrei durch Pfarradministratoren verwaltet - es waren weltlicheGeistliche, und ab 1818 wurde sie eine weltliche Pfarrei.Im Jahr 1862 wurden erstmals in Rosenberg die Schwestern desFranziskanerordens angesiedelt - es waren Krankenschwestern für arme und krankeMenschen. Pfarrkirche in Rosenberg war bis 1935 die Michaels Kirche und danachdie Corpus Christi Kirche. Ab 1945 heißt sie Leib Christi Kirche.Aus einer Initiative privater Gönner wurden 1990 Albertiner-Schwestern in Olesno angesiedelt.

Pfarrer und Pfarradministratoren

1.

Andreas

 

um 1226

 

 1266

2.      

Wilhelm

 

um 1267

-

 1291

3.      
Heinrich
 
1292
-
 1320

4.      

Pezold

 

1321

-

 1352

5.      

Johannes

 

1353

-

 1373

6.     

Matthias

 

1374

 

 1375

7.     

Thilo

 

1375

-

 1396

8.     

Peter

Hugo

1397

-

 1422

9.     

Johannes (II.)

 

1423

-

 1440

10. 

Valentin

 

1441

-

 1457

11. 

NN

 

1458

-

 1476

12. 

Jakobus

 

1477

-

 1502

13. 

Michael

 

1503

-

 1528

14. 

Matthäus

Klobusky

1529

-

 1540

15. 

Nikolaus

 

1540

-

 1551

16. 

Christoph

 

1551

-

 1566

17. 

Felix

Preyschwitz
(vel Prziszowsky)

1567

-

 1586

18. 

Wenzel

Chodomsky

1587

-

 1597

19. 

Hieronymus

Perca

1598

 

 

20. 

Albert

Wilkowiecki

1598

-

 1606

21. 

Petrus

Kuchta

1606

 

 

22. 

Hieronymus

Perca

1606

-

 1641

23. 

Tobias

Zimmermann

1641

 

 

24. 

Johannes

Pecchenin

1641

 

 

25. 

Georg

Flak

1642

-

 1651

26. 

Daniel

Chmielitius

1652

-

 1668

27. 

Andreas

Pechenius

1668

-

 1680

28. 

Georg

Czekala

1680

-

 1693

29. 

Christof

Biadon

1693

-

 1708

30. 

Simon

Paul

1709

-

 1720

31. 

Thomas

Koschyk

1720

-

 1730

32. 

Dominikus

Respondek

1730

-

 1748

33. 

Leopold

Labor

1748

-

 1755

34. 

Daniel

Besling

1755

-

 1770

35. 

Anton

Krzepicki

1770

-

 1784

36. 

Ignatz

Mohaupt

1784

-

 1785

37. 

Franz

Kuschel

1786

-

 1801

38. 

Johann

Galezka

1801

-

 1808

39. 

Friedrich

Pompa

1809

-

 1832

40. 

Gregor

Meiß

1832

-

 1837

41. 

Matthias

Ludynia

1838

-

 1856

42. 

Heinrich

Strauss

1857

-

 1871

43. 

Valentin

Morawiec

1872

-

 1891

44. 

Teodor

Jaroschek

1891

-

 1897

45. 

Karl

Kittelmann

1898

-

 1902

46. 

Bruno

Alexander

1902

-

 1916

47. 

Paul

Foik

1916

-

 1945

48. 

Józef

Niesłony

1945

-

 1957

49. 

Gustav

Łysik

1957

-

 1968

50. 

Anton

Kaleja

1969

-

 1983

51. 

Zbigniew

Donarski

ab 5. November 1983

Prioren der Augustinerchorherren

Johannes

 

 

bis

1577

Matthäus

Schkop

1577

-

1587

Albert

Wilkowiecki

1587

-

1598

Johannes

Pecchenin

 

bis

1641

Johannes

Patrizius

1641

-

1662

Johannes

Patezius

1662

-

1672

Bartholomäus

Alexander

1672

-

1675

Michael

Ochotsky

1675

-

1679

Wenzel

Slabonius

1679

-

1687

Christof

Biadon

1687

-

1693

Johannes

Trzos

1693

-

1700

Augustin

Blazik

1700

-

1708

Pankratius

Istel

1709

-

1731

Matthäus

Schubert

1731

-

1740

Leopold

Labor

1740

-

1750

Daniel

Besling

1750

-

1756

Ignatz

Wolny

1756

-

1757

Leopold

Wendros

1757

-

1770 (Kloster wurde aufgelöst)

Bruderschaften und Vereine:

Die Rosenkranz- und Skapulierbruderschaft wurden 1673 gegründet. Die im 16.Jahrhundert gegründeten Bruderschaften der Hl. Anna und die der Büßer- und Geißelbrüder wurden 1786 wieder aufgelöst; die Begräbnisbruderschaft (gegründet vor 1687) und die des Hl. Michael wurden vor 1939 aufgelöst. Der Bonifaziusverein und der Verein des Hl. Vinzent de Paulo existierten bis 1944, der Kindheit Jesu Verein und der Hl. Hedwig Verein bis 1945, der Ewige Anbetungsverein bis etwa 1970 und der Boromäus Verein bis etwa 1940.

Die Kirchen

  1. die dem Erzengel Michael geweihte Kirche war vor 1226 zuerst eine dem Hl. Valentin geweihte (?) Kapelle. Sie wurde 1226 Ortskirche und wahrscheinlich dem Hl. Michael geweiht. Ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war sie Pfarrkirche. Im Jahre 1373 war sie ein gemauerter Bau - eine Stiftung des Oppelner Fürsten Władysław des II. In den Jahren 1578 und 1624 brannte sie ab und wurde im gleichen Jahr wieder aufgebaut. Im Jahre 1642 brannte es wieder, sie wurde aber erst 1651/52 mit einer zur Südseite angebauten Kapelle sowie einer Krypta aufgebaut. Im Jahre1657 erhielt sie ein neues Gewölbe und 1677 eine Grabesnische. 1663 wurde auf der Nordseite eine Kapelle angebaut ebenfalls mit einer Krypta – eine Stiftung von Spendern und Wohltätern. Im Jahre 1722 brannte sie wieder und wurde 1723 aufgebaut. 1745 brannte ein Teil des Innenraumes und der Ausstattung ab. Renoviert und verschönert wurde sie 1753, und 1787 wurde sie renoviert. Im Jahre 1822 wurde der alte Turm abgetragen (Höhe etwa 115 Meter), weil er Risse an den Wänden zeigte. Ein neuer Turm wurde erst im Jahre 1856 durch den Baumeister Franz Hanke errichtet. Die Michaeliskirche war bis 1935 Pfarrkirche von Rosenberg. Renoviert wurde sie erneut in den Jahren 1896/97, 1953/54 und ab 1994.                           
  2. Die Sankt Anna Kirche war zu Beginn eine Kapelle aus der Stiftung der Stadtbevölkerung aus Anlass einer wunderbaren Errettung im Jahre 1444. Im Jahre 1518 wurde sie umgebaut und vergrößert zu einer Holzkirche. 1619 wurde an der Südseite eine gemauerte Kapelle angebaut, die jedoch im Jahre 1669 wieder abgebaut wurde.Der Mittelteil (die sogenannte Rose) wurde dann im gleichen Jahr 1669 und dem darauffolgenden 1670 durch den Gleiwitzer Zimmermann Martin Sempek aus Holz errichtet. 1707 wurde eine Sakristei angebaut.Renoviert wurde sie in den Jahren 1696/97, 1699, 1873, 1904, 1958/59 und 1992. In der Nähe der Kirche in Richtung der Stadt wurde im Jahre 1880 eine gemauerte Kapelle errichtet – Stifter war Baron von Reiswitz.
  3. Die Leib Christi Kirche, richtig heißt sie Corpus Christi Kirche, wurde in der Zeit zwischen 1450 bis 1478 aus einer Stiftung der Stadtbevölkerung gebaut, als Protest gegen den unmoralischen Lebenswandel der hiesigen Augustinerchorherren. Sie war ursprünglich den Aposteln Phillip und Jakob, sowie der Hl. Jungfrau und Märtyrerin Dorothea geweiht. Sie wurde 1486 mit Inventar den Rosenberger Augustinern untergeordnet. 1624 brannte sie ab und wurde erst 1635 wieder aufgebaut. Sie brannte 1642 wieder und wurde aus Holz 1645 neu errichtet.Diese Holzkirche wurde 1910 abgebaut und nach Gronowitz (Teichfelde) verbracht, wo sie wieder aufgebaut wurde. In den letzten Jahren ist diese abgebrannt worden. Die jetzige gemauerte Kirche im Neubarocken Stil wurde in den Jahren 1910 bis 1913 durch Schmied und Grebenstein gebaut. Die Kirchweihe vollzog Kardinal Georg Kopp im Jahre 1913. Ab 1935 wurde sie Pfarrkirche. Erneuerungs- und Reparaturarbeiten wurden in den Jahren 1963/64 durch Pfarrer Gustav Łysik und 1985 durch Pfarrer Zbigniew Donarski durchgeführt.
  4. Die Hl. Rochus Kirche, ein Holzbau aus dem Jahre 1710, ist eine Stiftung der Rosenberger Bevölkerung, als Dank und Bitte nach dem Ende der Pestseuche errichtet. Sie wurde in den Jahren 1878 und 1960 renoviert.

Das Pfarrhaus

Als erstes Pfarrhaus diente das ehemalige Jagdschloss des Fürsten Heinrich des Bärtigen etwa aus dem Jahre 1208 (gelegen auf der Ostseite der Michaeliskirche). In den Jahren 1374/75 wurde es erweitert. Im Jahre 1642 brannte das Schloss und mit ihm das Pfarrhaus ab. Ein vorläufiges Pfarrhaus wurde erst 1651 gebaut, welches zugleich auch Sitz des Augustinerordens wurde. Jedoch ist dieser Bau 1658 wieder abgerissen worden.In den Jahren 1658/59 ist ein gemauertes und recht geräumiges Bauwerk entstanden, das in den Jahren 1722/23 und 1745/46 renoviert wurde. Dieser Bau wurde 1826 abgerissen.

Ein neues Pfarrhaus, ebenfalls gemauert, wurde auf der gegenüberliegenden Westseite der Kirche etwa um 1810 errichtet. Eine Renovierung wurde 1896 durchgeführt.1945 brannte dieses Pfarrhaus durch die Kriegseinwirkungen nach dem Einmarsch der Roten Armee ab. In den Jahren 1955 bis 1957 wurde es durch die Pfarrer Niesłony und Łysik wieder aufgebaut. Eine Renovierung fand in den Jahren 1959 und 1984/85 statt.

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