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Trickflug
- Überlistung der Physik!?
Trickfliegen heisst eigentlich nur kontrolliert die Kontrolle über
den Drachen zu verlieren. Mehr nicht. Diese Beschreibungen bezihen sich
auf Rechtshänder, als Linkshänder musst du also nur "rechts"
und "links" vertauschen. Wenn man die Tricks auf einer Seite
drauf hat, geht der Spaß wieder von vorne los, denn die andere Hand
will auch mal ein paar Tricks zuppeln. Also viel Spaß dabei!
Falls die Videos bei dir nicht funktionieren sollten, ist der >>
DivX 5 Codec dein Freund. Am besten du lädst dir das Video mit
Rechtsklick und "Ziel speichern unter" auf die Festplatte.
Weitere Videos in Vorbereitung!
Hier noch ein Überblick über die verwendeten Fachbegriffe, sie
werden aber auch nochmal im Text erklärt:
Stall: Der Drachen "schwebt" bewegungslos waagerecht
in der Luft.
Slack / Slackline: Die Drachenschnur hängt ohne Kontakt
zum Drachen locker durch
Push: Ein Lenkbefehl, bei dem man die Leine wegdrückt.
Pull: Ein Lenkbefehl, bei dem an der Leine gezogen wird.
Setup-Move: Eine vorbereitende Bewegung um dann den eigentlichen
Trick auszulösen
Impuls: Eine kurze und schnelle Lenkbewegung

Axel >>
Video
Tja, der Axel ist wohl die Mutter aller Drachentricks. Wenn man ihn erstmal
drauf hat, ist er eigentlich nur Pipifax. Auf WENN liegt die Betonung,
denn auch ich habe einige Wochen dafür auf der Wiese getanden.
Fangen wir zunächst beim sogenannten "Stall" an, das bedeutet
den Drachen in der Luft anzuhalten. Denn ohne Stall gibts keinen Axel.
Als Rechtshänder sollte man den Axel erstmal etwa in halber Höhe
im rechten Windfensterteil üben. Also flieg zunächst den Drachen
von links nach rechts waagerecht durchs Windfenster. Sobald er die Mitte
passiert hat, musst du den Stall einleiten, indem du mit einem sehr harten,
kombinierten Push/Pull-Befehl den Drachen waagerecht und mit der Nase
nach oben stellst. Eventuell musst du noch ein bis zwei Schritte vorgehen,
um den Strömungsabriss am Segel zu unterstützen. Wichtig dabei
ist, dass die Flügelspitzen jetzt wirklich parallel zum Boden sind.
Jetzt kommt der sogenannte "Setup-Move": Gehe dazu mit der rechten
Hand leicht nach vorne, sodass sich der Drachen leicht schräg zu
dir stellt. Dabei darf der Drachen aber noch nicht in Rotation kommen.
Nun ziehst du die rechte Hand mit einer schnellen Impulsbewe-gung nach
hinten, und gibst mit der linken Hand gleichzeitig viel Schnur, d.h. die
Leine sollte völlig locker durchhängen, so dass kein Zug mehr
darauf ist (man nennt das "Slackline geben"). Sofort nachdem
du mit der rechten Hand den Steuerimpuls gegeben hast, musst du auch hier
viel Slack geben. Der Drachen vollführt jetzt eine 360° Drehung
auf dem Bauch. Das wichtigste ist dem Drachen während der Rotation
immer genug Slack zum Drehen zu geben sonst wird die Bewegung zwischendurch
gestoppt.

Half Axel >>
Video
Der halbe Axel wird nicht aus einem Stall heraus geflogen, sondern
aus dem Flug. Fliege den Drachen von rechts nach links durch das Windfenster,
sobald er die Mitte passiert, ziehe mit der rechten Hand leicht an, so
dass der Drachen grade eine Rotation nach rechts beginnen möchte.
Jetzt kommt wieder der "Setup-Move" von eben, dass sich die
Nase wieder waagerecht nach links ausrichtet. Jetzt kommt der Impuls von
der rechten Hand und die linke gibt Slackline. Nach dem Steuerimpuls musst
du mit der rechten auch Slack geben. Der Bewegungsablauf ist der gleiche
wie beim normalen Axel.
Der Drachen kommt mit der Nase nach rechts wieder aus der Figur heraus.

Cascade >>
Video
Die Cascade ist die fließende Aneinanderreihung von Halben Axeln,
die Abwechseld mit Rechts und Links ausgelöst werden. Sieht super
aus.

Backflip
Der Backflip ist ein recht einfach zu fliegender Trick, bei dem der
Drachen mit der Nase vom Piloten weg auf den Rücken gelegt wird.
Dazu fliegst du den Drachen in der Mitte des Windfensters fast bis auf
die volle Höhe. Jetzt musst du mit beiden Händen ruckartig viel
Leine geben, sodass sich der Drachen auf den Rücken legt. Jetzt laufen
die Schnüre über die Schleppkante zum Piloten der Drachen liegt
stabil auf dem Rücken.
Um den Drachen wieder aufzurichten musst du - je nach Drachentyp unterschiedlich
- an beiden Schnüren ziehen oder nur mit einer Leine einen kutzen
Steuerimpuls geben.

Lazy Susan
Die Lazy Susan ist eine 360° Drehung des Drachens auf dem Rücken
aus dem Backflip heraus.
Wenn der Drachen im Backflip liegt, musst du mit einer Hand einen nicht
zu harten Steuerimpuls (ähnlich wie beim Backspin, siehe weiter unten)
und dann sofort mit beiden Händen Slackline geben.
Der Drachen vollzieht eine komplette Drehung auf dem Rücken und richtet
sich danach auf, sodass du normal weiterfliegen kannst.

Fade >>
Video
Im Fade liegt der Drachen ruhig und waagerecht auf dem Rücken mit
der Nase zum Piloten und den Schnüren über den Leitkanten. Um
einen Fade einzuleiten gibt es zwei Möglichkeiten.
1. Du fliegst den Drachen in der Mitte den Windfensters senkrecht in Richttung
Boden. Einige Meter über der Erde gibst du sehr schnell mit einer
ausladenden Bewegung mit beiden Händen gleichzeitig viel Leine. Das
führt dazu, dass der Drachen sich auf den Bauch legt mit der Nase
von dir weg. Das nennt man "Pancake"-Position.
Jetzt musst du gleichzeitig an beiden Schnüren impusartig ziehen,
sodass der Drachen aus seiner Bauchlage wieder zu dir klappt. Sobald der
Drachen mit der Nase senkrecht nach unten zeigt, musst du wieder Schnur
geben, damit der Drachen seine 180° Drehung um die x-Achse vervollständigen
kann. Jetzt liegt der Drachen (jenach Modell mehr oder weniger stabil)
im Fade. Um ihn auszubalancieren kannst du einige Schritte nach vorn oder
hinten gehen. Achte darauf, dass die Schnüre gleich lang gehalten
werden. Je nach Windverhältnissen steigt der Drachen sogar auf, das
nennt man dann Rising Fade.
Die Zeite Möglichkeit einen Fade einzuleiten ist einen Axel zu fliegen
und den Drachen, sobald die Nase während des Axels vom Piloten weg
zeigt, wie oben in den Fade zu ziehen.

Flic Flac
Vom Fade zum Flic Flac ist es nicht mehr weit. Wenn der Drachen im Fade
liegt, bringst du ihn mit einem impulsartigenan, an beiden Schnüren
gleichzeitigen Zugbefehl und anschließendem Leine geben wieder in
die Pancake-Position, um ihn sofort wieder in den Fade zurückzuziehen
und anschließend wieder zu pancaken usw. Also Pancake - Fade - Pancake
- Fade - Pancake - Fade usw.

Backspin >>
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Momentan DER In-Trick. Der Drachen vollführt hierbei Drehungen
auf dem Rücken. Lege den Drachen zunächst in den Fade. Gib mit
der rechten Hand leicht Schnur, dass sich die von dir aus gesehen linke
Seite leicht von die weg dreht. Achte aber darauf, dass der Drachen nicht
aus dem Fade "fällt".
Jetzt ziehe die rechte Hand zunächst gefühlvoll, dann stärker
beschleinigend nach hinten, während du mit Links Slack gibst. Sobald
der Drachen 90° Drehung hinter sich hat, gib mit der rechten Hand
auch Slack, nach insgesamt 180° wieder den Impuls um den nächsten
Backspin dranzuhängen. Die linke Hand ist dabei immer weit ausgestreckt,
um für genug Leinendurchhang zu sorgen.

Fruit Rollup
Hoch oben im Windfenster gibst du ruckartig sehr viel Leine mit beiden
Händen. Der Drachen kippt zunächst auf den Rücken (Backflip),
vollführt bei genug Slackline aber eine 360° Drehung um die x-Achse.
Die Leinen sind jetzt einmal um die Flügel gewickelt.
Nun musst du den Drachen gefühlvoll mit der Nase nach unten drehen
und senkrecht in Richtung Boden fliegen (mit eingewickelten Flügeln!).
Einige Meter über der Erde gibst du Schnur wie beim Pancake und ziehst
ihn dann wie oben beschrieben in den Fade. In der Fade Position angelangt,
wickelt sich der Drachen komplett wieder aus. Jetzt hast du ihn wieder
im Fade.
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