Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden
Startseite Schleiereule Statistik Bauanleitung Aktuell Presseberichte Links Kontakt Gästebuch Impressum

Eule
Aktuell >> Archiv >> Berichte 2012
 

Archiv

Berichte aus dem Jahr 2012


18.02.2013

Rückblick auf das Jahr 2012

Nach einem äußerst schwachen Eulenjahr 2011 konnten wir im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr junge Eulen beringen. 2012 war mit 159 beringten Jungvögeln das erfolgreichste der letzten fünf Jahre. Das Jahr 2007 war mit 555 Jungvögeln eines der besten Eulenjahre seit Beginn der Beringungen im Altkreis Minden, die Folgejahre waren jedoch erheblich schlechter. Innerhalb dieses Zeitraums wuchsen nur 2010 bei uns ähnlich viele Schleiereulen auf wie 2012.
Über die Gründe für die schlechten Eulenjahre können wir nur mehr oder weniger sicher spekulieren, möglich ist, dass die verhältnismäßig schneereichen Winter in diesen Jahren in Kombination mit schwachen Mäuspopulationen den Rückgang der Bruten verursacht haben. Die Entwicklung im laufenden Jahr bleibt abzuwarten, wir hoffen, dass auf Grund der gestiegenen Anzahl der Jungvögel während der letzten Brutperiode und trotz der kalten und verschneiten Tage der ersten Monate dieses Jahres auch 2013 wieder mehr Bruten im Osten des Mühlenkreises registriert werden können.

Tabellarische Zusammenfassung der Beringungen des Jahres 2012

    2012
  Schleiereule  
 

--Jungvögel

159
  --Altvögel 22
  ---Bruten 31
     
  Steinkauz  
  --Jungvögel 12
  --Altvögel 1
  ---Bruten 4
     
  Turmfalke  
  --Jungvögel 128
  --Altvögel 17
  ---Bruten 44
     
  Waldkauz  
  --Jungvögel 13
  --Altvögel -
  ---Bruten 5
     
  Dohle  
  --Jungvögel 12
  --Altvögel -
  ---Bruten 3


Besonderheiten

In diesem Jahr erhielten wir zwei Ringrückmeldungen von Vögeln, die beeindruckend große Distanzen zurückgelegt haben. Ein aus Italien rückgemeldeter Turmfalke war nicht nur unser weitester Wiederfund überhaupt, er war auch der erste Turmfalke, der nachweislich eine ähnlich große Strecke geflogen ist, wie unser am weitesteten geflogenen Schleiereulen.

Am 22. Mai wurden in Lohe junge Schleiereulen beringt. Eine dieser beringten Eulen wurde im November im französischen Léoville Charente-Maritime tot aufgefunden. Im alter von 176 Tagen wurde sie jetzt1007 Kilometer von ihrem Schlupfort Opfer des Straßenverkehrs.

Bereits im Oktober 2011 erhielten wir die Rückmeldung von einem Turmfalken aus Italien. Dieser wurde frischtot auf Sardinien gefunden. Der aufgefundene Turmfalke wurde von uns Ende Juni 2010 in Vlotho beringt. Sein italienischer Fundort liegt ganze 1433 Kilometer von seiner Heimat entfernt.
Wie Eingangs beschrieben handelt es sich hierbei um unseren bisher am weitesten entfernten Wiederfund. Diesen Titel hielt bisher eine 1994 in Morovic, Serbien aufgefundene Schleiereule. Ihr Fundort lag 1110 Kilometer vom Ort der Beringung entfernt.

Eine Aufstellung der weitesten Wiederfunde haben wir unter der Rubrik Statistik veröffentlicht. Die beiden neuesten Wiederfunde wurden dieser Darstellung hinzugefügt.
Aufstellung der Wiederfunde

 

Auch im letzten Jahr hingen wir eine Reihe weiterer Röhren für den Steinkauz auf, sodass wir hoffentlich in den nächsten Jahren auch diesen Vogel wieder mehr in unserer Region verbreiten können. Die bisherigen Zahlen zeigen, dass der Steinkauz dieses Angebot an Brutplätzen sehr gut annimmt.

 

Unter dem Punkt "Statistik" finden sich die Ergebnisse unserer Schleiereulenberingung seit 1977 in Diagrammdarstellung. Neben den Zahlen der Bruten und den Zahlen der Jungvögel wird hier auch das Verhältnis Jungvögel/Brutpaare aufgezeigt.
Diese Diagramme haben wir jetzt um die aktuellen Daten des Jahres 2012 erweitert.

 

25.12.2012

Jahresbericht 2012
Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen e.V.

Richtig spannend war das Jahr 2012 für unseren Verein – Störche und Kinder machten in diesem Jahr die dicksten Schlagzeilen, denn die erste erfolgreiche Storchenbrut diesseits des Wiehengebirges hielt uns ebenso in Atem wie die erfolgreiche Gründung einer Kindergruppe, doch hierzu im Einzelnen:

Storchenfieber

Auf dem rechten Weserufer auf Portaner Gebiet steht seit einigen Jahren ein Pfahlnest für Störche. Nach ersten misslungenen Brutversuchen im Vorjahr war die Aufregung groß, als sich während der Brutphase dieses Jahres ein Altvogel am linken Bein verletzt hatte und bei der Versorgung der Jungvögel schwer behindert war. Während der hellen Tagesstunden wurden Brut- und Aufzucht der Jungen ununterbrochen beobachtet durch Mitglieder der Arbeitsgruppe, allen voran Erwin Mattegiet mit Frank Marske und  Witold  Guzik, die Beide mit hervorragenden Fotos die Dokumentation dieses Storchensommers übernommen hatten, der schließlich durch den Tod eines der Jungvögel bei einem seiner ersten Flugversuche seinen dramatischen Höhepunkt hatte. Wir hoffen, dass die Eltern und der überlebende Jungvogel gesund ihren Weg nach Afrika gefunden haben und im Frühjahr wieder an die Werremündung zurückkehren.

Schleiereulen und Turmfalken

Alle sechs Turmstationen im Stadtgebiet waren wieder von Schleiereulen und Turmfalken angenommen. Gemeinsam mit den Kindern des Loher Kindergartens Pusteblume wurden Eulenjunge beringt. Genau eine dieser Jungeulen wurde nach 1.007 Flugkilometern Straßenverkehrsopfer an der französischen Atlantikküste. Schleiereulen sind sehr häufig Opfer des Straßen- und Schienenverkehrs. Vermutet wird, dass etwa 2/3 der Jungvögel schon im ersten Jahr zu Tode kommen. Das eine „unserer“ Schleiereulen allerdings bis an den Atlantik fliegt, hätten wir nicht erwartet.

Wanderfalken

Mittlerweile sind 170 Brutpaare in Nordrhein-Westfalen bekannt. 25 davon in Ostwestfalen und 4 im Mühlenkreis. Eine spektakuläre Beringungsaktion konnte am Kraftwerk Veltheim durchgeführt werden, wobei die Höhenretter der Feuerwehr Espelkamp dem Beringer Dr. Dr. Alfons Bense die Jungen in einem Seilfahrstuhl herunterließen. Tausende von Internetbesuchern haben mittlerweile die Brut am Veltheimer Kraftwerk beobachtet über die dort angebrachte Webcam (www.kraftwerk-veltheim.de/cams/image.jpg). Ein anderer Brutplatz, in der Innenstadt Mindens an der Marienkirche, wurde durch die Dachdeckerfirma Lorenz Steiger gegen Steinmarder gesichert. Eine großzügige Spende der Mindener Kreissparkasse sorgte für die dauerhafte Sicherung mit nicht rostenden Lochblechen.

Streuobstwiesen und Insektenhotels

Auf zwei Streuobstwiesen, welche durch eine großzügige Spende der Firma Denios in Minden ermöglicht wurden, sind zwei Insektenhotels aufgestellt worden. Die Rohbauten wurden durch das Eidinghausener Holzbauunternehmen Grübbel gestiftet. Gernot Grübbel verfolgt die Arbeiten unseres Vereins jedes Jahr sehr intensiv, hat immer ein offenes Ohr und gute Ideen, wie er uns mit Rat, Tat und umfangreichen Materialspenden unter die Arme greifen kann. Die Kinder der Jugendgruppe „Naturentdecker“ haben unter Anleitung von Mirjam-Hanna Voss und Antje Brandt die Insektenhotels mit natürlichen Materialien eingerichtet und sind schon jetzt gespannt darauf, wie sie im nächsten Jahr angenommen werden.

Fledermäuse

Die heimischen Fledermausbestände sind nach wie vor stabil. Von insgesamt 18 in Deutschland vorkommenden Arten sind 12 im Mühlenkreis heimisch. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass an der Autobahn A 30 nördlich des Wasserschlosses Ovelgönne eine Fledermaus-Überflughilfe gebaut wird. Viele Mitbürger haben sich schon gewundert, warum im Bereich dieses Autobahnabschnitts die Bäume so eng gepflanzt sind. Durchdiese besonders hohe Hecke werden die Fledermäuse animiert, die Autobahn erst in einigen Metern Höhe zu überfliegen. Nach wie vor ist das große künstliche Fledermausquartier aus Holzbeton im Damwildgehege der Oeynhausener Schweiz von einer Kolonie Abendsegler besetzt. Nicht zum ersten Mal hat der Westdeutsche Rundfunk im Programm „OWL Natur“ darüber berichtet. Kaum zu glauben ist, dass seit vielen Jahren in Folge regelmäßig unsere Vergitterungen an Fledermausüberwinterungsstandorten durch Vandalen aufgebrochen werden, so geschehen an der Lutternschen Egge, am Erdbunker der Uhlenburg und am „Bahnstollen“ des Nordbahnhofs Bad Oeynhausen.

Amphibien

Die Krötenwanderung wird offensichtlich von einigen Bürgern unserer Stadt als besonderes Ereignis im Jahreslauf neu entdeckt. Zahlreiche Jugendgruppen mit Eltern und Betreuern trafen sich wieder im Frühjahr, um Kröten, Molche und Frösche in den sensiblen Bereichen auf der Straße einzusammeln und auf der anderen Seite der Fahrbahn wieder auszusetzen. Stichprobenartige Zählungen lassen allerdings befürchten, dass der Amphibienbesatz in der Stadt zurückgegangen ist. Nach wie vor ist es wünschenswert, wenn abseits von Straßen, welche die Wanderwege zu und von den Laichplätzen kreuzen, Tümpel und Teiche entstehen, die weder mit Enten noch mit Fischen besetzt sind, damit so neue Laichgebiete entstehen.

Baumschnittkurs

Neu im Programm sind unsere Baumschnittkurse, die auf den angelegten Streuobstwiesen regelmäßig durchgeführt werden und von vielen Bürgern gern angenommen werden. Fachleute geben Tipps zum fachlich korrekten Baumschnitt. Das Interesse an hochstämmigen alten Apfelsorten beispielsweise nimmt wieder zu. Das Bewusstsein, ungespritztes Obst aus dem eigenen Garten zu essen, hat für viele Menschen an Bedeutung gewonnen.

Neugründung der Jugendgruppe „Naturentdecker“

Sehr stolz sind alle Vereinsmitglieder darüber, dass wir im Mai die neue Jugendgruppe „Naturentdecker“ aus der Taufe heben konnten. Gruppenleiterinnen sind Miriam-Hanna Voss (Dipl.-Ing. für Landschaftsentwicklung) und Antje Brandt (Erzieherin und Waldpädagogin). Betreut werden Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren.

Diese lernen viel über Pflanzen, Tiere und deren Lebensraum, erfahren den pfleglichen und wertschätzenden Umgang mit der Natur und bekommen ausreichend Raum für spontane Entdeckungen in Wald und Flur und an Gewässern. Von Mai bis Dezember haben sich die Kinder und ihre Betreuerinnen insgesamt acht Mal getroffen und dabei erstaunliche Projekte betreut und Exkursionen durchgeführt. Hierzu gehörten die Einrichtung der zwei Insektenhotels, Wiesenexkursionen mit Becherlupen und selbstgebastelten Behältern, Bachexkursionen im Siekertal mit Keschern und anderen Forschermaterialien, wobei die neuen Entdeckungen gar nicht abrissen; Stichlinge, Egel, Bachflohkrebse, Bergmolche und vieles mehr gab es zu entdecken. In der Hofwassermühle im Siekertal konnten die Kinder unter Anleitung von Müllermeister Dietz selbst Korn mahlen und auch Mehl mit nach Hause nehmen. Die herbstlichen Spaziergänge im Wald brachten umfangreiche Sammlungen von Laub, Stöcken, Früchten, Matschbildern und für den Winter haben die Kinder Futterglocken, -zapfen und –schalen angefertigt. Bei einem Jahresabschluss gemeinsam mit den Eltern bei Punsch und Keksen wurden die Erlebnisse des vergangenen Jahres noch einmal begeistert erzählt und die Vorfreude auf das nächste Jahr geschürt.

Auch dieses Jahr danken wir wieder allen Helfern, Spendern, den heimischen Betrieben und aufmerksamen Beobachtern, die unseren Verein regelmäßig und unermüdlich unterstützen. Die Kinder der Jugendgruppe betrachten wir als die Zukunft unseres Vereins. Auch wir dürfen schon jetzt gespannt sein, was diese mit ihren Betreuerinnen im nächsten Jahr alles erleben. Aktuelle Ereignisse werden auf unserer Webseite auch in Zukunft zeitnah und mit vielen Bildern versehen dokumentiert.

Wir wünschen allen Bad Oeynhausern auch im kommenden Jahr spannende Erlebnisse in der Natur an Werre und Weser.

Bad Oeynhausen, Dezember 2012

Dr. Walter H. Jäcker und Erwin Mattegiet
Mirjam-Hanna Voss und Antje Brandt

 

November 2012

Ringrückmeldungen aus Frankreich und Italien

Am 22. Mai wurden in Lohe junge Schleiereulen beringt. Eine dieser beringten Eulen wurde im November im französischen Léoville Charente-Maritime tot aufgefunden. Im alter von 176 Tagen wurde sie jetzt1007 Kilometer von ihrem Schlupfort Opfer des Straßenverkehrs.

Bereits im Oktober erhielten wir die Rückmeldung von einem Turmfalken aus Italien. Dieser wurde frischtot auf Sardinien gefunden. Der aufgefundene Turmfalke wurde von uns Ende Juni 2010 in Vlotho beringt. Sein italienischer Fundort liegt ganze 1433 Kilometer von seiner Heimat entfernt.
Es handelt sich hierbei um unseren bisher am weitesten entfernten Wiederfund. Diesen Titel hielt bisher eine 1994 in Morovic, Serbien aufgefundene Schleiereule. Ihr Fundort lag 1110 Kilometer vom Ort der Beringung entfernt.

Eine Aufstellung der weitesten Wiederfunde haben wir unter der Rubrik Statistik veröffentlicht. Die beiden neuesten Wiederfunde werden dieser Darstellung im ersten Halbjahr 2013 hinzugefügt.
Aufstellung der Wiederfunde

 

12.08.2012

JungeulenGroße Zweitbrut in Heimsen

Im Heringsfängermuseum in Heimsen konnten wir gestern eine Zweitbrut feststellen. In dem geräumigen Kasten fanden wir das Weibchen vor, das hier bereits Anfang des Sommers erfolgreich brütete. Dieses Weibchen hatten wir 2007 in Todtenhausen als Jungvogel beringt und in den letzten Jahren brütete es schon mehrfach im Heringsfängermuseum. Gestern bebrütete es sechs Eier, drei Jungvögel waren bereits geschlüpft.

An einem Brutplatz mit ursprünglich mindestens acht Jungevögeln sind innerhalb der letzten zwei Wochen hingegen fünf Jungvögel tot aufgefunden worden. Die anderen drei Eulen sind möglicherweise erfolgreich ausgeflogen.

Inzwischen haben wir aber schon mehr als 160 jungen Schleiereulen in diesem Jahr beringt. Deutlich mehr also, als in den letzten vier Jahren. Mit einigen erfolgreichen Zweit- und Spätbruten zeichnet sich so ein recht erfreuliches Bild ab.

 

15.05.2012

Viele und große Bruten

Nach dem letzten Wochenende haben wir in unseren Kästen inzwischen circa 20 Schleiereulenbruten feststellen können. Die Größe der Bruten ist durchweg stark. Selten fanden wir in einer Brut weniger als sechs bis sieben Jungvögel/Eier vor.
Auch Turmfalken brüten wieder häufig in den Eulenkästen. Eine dieser Bruten kann hier beobachtet werden:

http://www.bbw-wittekindshof.de/webcam-image/webcam.jpg

Bei der Kontrolle einiger Steinkauzröhren registrierten wir ebenfalls die ersten Eier.

 

23.04.2012

Waldkauz und Schleiereule mit ersten Bruten im AltkreisJunge Waldkäuze in Sapelloh

Am vergangenen Wochenende kontrollierten wir die ersten Schleiereulenkästen auf Waldkauzbesatz.In Sapelloh, Messlingen und Volmerdingsen stießen wir dabei auf Waldkauzbruten mit vier, vier und drei Jungvögeln. In einem Kasten in Wasserstraße brüten zudem bereits Schleiereulen. Die relativ große Brut mit acht Eiern ist schon recht weit fortgeschritten. Am 15. April schlüpften hier die ersten beiden Jungvögel.
Eine weitere erfreuliche Meldung kommt aus Bad Oeynhausen Lohe; hier brütet ein Turmfalke auf bereits sieben Eiern.

 

25.03.2012

Rückblick auf die Jahre 2010 und 2011

Verspätet erscheint hier jetzt der Jahresrückblick für das Jahr 2011. Da bisher auf unserer Internetseite auch noch keine Zusammenfassung für das Jahr 2010 erfolgte, werden auch diese Daten hier noch einmal mit dargestellt.

Tabellarische Zusammenfassung der Beringungen der Jahre 2010 und 2011

    2010 2011
  Schleiereule 155 79
 

--Jungvögel

140 64
  --Altvögel 15 15
       
  Steinkauz 7 11
  --Jungvögel 7 11
  --Altvögel    
       
  Turmfalke 170 163
  --Jungvögel 153 147
  --Altvögel 17 16
       
  Waldkauz 1 6
  --Jungvögel 1 4
  --Altvögel   2


Entwicklung im Jahr 2011

Mit nur 64 beringten Jungvögeln ist das Ergebnis im Jahr 2011 eines der schlechtesten seit Gründung der AG Schleiereulenschutz im Jahr 1977. Weniger junge Schleiereulen wurden nur in den Jahren vor 1988 registriert. Damals lag die Zahl der Nisthilfen mit weniger als 100 aber auch deutlich unter den aktuell 259 bekannten Brutplätzen.
Allein die Anzahl der Bruten (17) spricht dafür, dass es wohl vor allem an Altvögeln fehlte.
Zu Beginn des Brutzeitraums rechneten wir noch mit besseren Ergebnissen, da die Bruten relativ groß ausfielen. Allerdings folgte auf drei sehr trockene Monate März, April und Mai ein recht feuchter Juni. Die Anzahl der Jungen in den Bruten reduzierte sich drastisch innerhalb dieses Zeitraums. Dieser Trend setzte sich im durchschnittlich feuchten Juli und stark überdurchschnittlich feuchten August fort. Brach während dieses Zeitraums die Nahrungsgrundlage für die Schleiereulen weg? Ertranken Mäuse in ihren Gängen, weil der Boden nach langer Trockenheit die größeren Mengen Regen nicht aufnehmen konnte?
Gegen diese Vermutungen spricht, dass gleichzeitig mehrere Landwirten von recht vielen Mäusen berichteten...
Sicher ist, dass eine durchschnittliche Jungenzahl von 3,8 pro Brut eher unterdurchschnittlich ist.

Das Bild bei Turmfalken, Stein- und Waldkäuzen sieht dagegen ungleich positiver aus.
Die Zahl der Turmfalkenbruten und Turmfalkenjungvögel (147) blieb auf einem nahezu unverändert hohen Stand. Nachdem die Zahl der beringten jungen Turmfalken im Jahr 2007 einen gigantischen Sprung machte (2006: 57, 2007: 133) und erstmals die Hundertermarke brach, beringen wir seit dem in jedem Jahr dauerhaft deutlich mehr als 100 Turmfalkenjungen.
Zwar erreichte 2007 auch die Zahl der Schleiereulenjungen mit 555 Jungvögeln einen Höchststand, doch seit dem bleiben die Zahlen deutlich hinter diesem Ergebnis zurück (2008: 108, 2009: 97, 2010: 140) und waren wie erwähnt 2011 besonders schlecht.
Seit einigen Jahren beringen wir immer zwischen einem und fünf Waldkäuzen, die vier im vergangenen Jahr beringten Jung-Waldkäuze zeigen auch hier ein in etwa gleichbleibendes Ergebnis.
Elf beringte junge Steinkäuze sind das Ergebnis neu aufgehängter Röhren. Zudem haben wir in den letzten Jahren einige alte Steinkauzröhren durch Neue ersetzt. Auch im vergangenen Winter und in den letzten Tagen haben wir einige weitere Röhren aufgehängt. Wir hoffen daher auf noch bessere Steinkauzergebnisse in den nächsten Jahren.


Besonderheiten

Im Sommer 1999 beringten wir unter anderem eine junge Schleiereule in Raderhorst. Dieser Vogel wurde 2011 in Blumenhagen (Kreis Peine) lebend an einem Brutplatz abgefangen. Mit einem Alter von 12 Jahren gehört dieses Tier damit zu unseren ältesten bekannten Schleiereulen. Vielleicht erfahren wir in den nächsten Jahren noch mehr von dieser Eule.

Bereits im Oktober 2010 wurde ein von uns beringter Turmfalke auf Sardinien frischtot gefunden. Die Meldung darüber erhielten wir erst Anfang dieses Jahres. Der Brutort Vlotho liegt 1433 Kilometer vom Wiederfundort entfernt, diese Distanz legte der Turmfalke innerhalb von drei Monaten zurück, der Vogel wurde erst im Juni 2010 von uns als Jungvogel beringt.
Eine größere Strecke konnte bisher für keinen unserer Vögel belegt werden.

Die letzten jungen Schleiereulen beringten wir 2011 am 23. Oktober. Das ist außergewöhnlich spät, mit etwas Glück erfahren wir durch die Beringung, ob es eine dieser Eulen über den Winter geschafft hat.

 

Unter dem Punkt "Statistik" finden sich die Ergebnisse unserer Schleiereulenberingung seit 1977 in Diagrammdarstellung. Neben den Zahlen der Bruten und den Zahlen der Jungvögel wird hier auch das Verhältnis Jungvögel/Brutpaare aufgezeigt.
Diese Diagramme haben wir jetzt um die aktuellen Daten des Jahres 2011 erweitert.

 

15.03.2012

Uhu verhungert

Mitte Februar wurde Erwin Mattegiet von der Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen ein stark gewschwächter Uhu vom Südhang des Wiehengebirges gemeldet. Leider starb der Vogel nur wenige Stunden nachdem er gefunden wurde. Er hatte mir 1300g nur noch ein Drittel seines eigentlichen Körpergewichts.
Man muss wahrscheinlich davon ausgehen, dass dies nicht die einzige Eule war, die dem extremen Frost in diesem Winter zum Opfer fiel.

Später verhungerter Uhu

 

17.01.2012

Wiederfund eines Turmfalken in Italien

Bereits am 4. Oktober 2010 wurde ein von uns beringter Turmfalke in Iglesias auf Sardinien frischtot aufgefunden. Die Meldung über diesen Wiederfund erhielten wir Anfang Januar.

Der am 30. Juni 2010 in Uffeln (Vlotho) als Nestjung beringte Turmfalke legte damit in nur etwas mehr als drei Monaten mehr als 1433 Kilometer zurück. Eine so große zurückgelegte Strecke konnte noch für keinen Vogel belegt werden, der durch uns beringt wurde.

.


Berichte aus vergangenen Jahren finden Sie im Archiv

Valid HTML 4.01 Transitional