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Die Presseberichte des Jahres 2006:
Wir danken dem Mindener Tageblatt und
dem Westfalen Blatt für die Erlaubnis diese Artikel hier zu
veröffentlichen.
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Mindener Tageblatt, 03.10.2006 (www.mt-online.de) |
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(Verweis auf dem Titelblatt:) Adoption der
Jungeule geglückt
Hille (mt). Adoptiert: Die Eulenfamilie auf dem
Dachboden der Gärtnerei Heling in Rothenuffeln hat das verwaiste
Jungtier aus Volmerdingsen angenommen. Es gedeiht prächtig, wie eine
Nestkontrolle zeigte. |
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(Artikel:)
Verwaistes
Eulenjunges überlebt Strapazen
Adoption geglückt:
Halbverhungertes Tier aus Volmerdingsen in Nistkasten der Gärtnerei
Heling gesetzt |
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Von Gisela Burmester
Hille-Rothenuffeln (mt). Dem verwaisten Eulenjungen aus Volmerdingsen
geht es gut. Davon überzeugten sich die Naturschützer Gerhard Neuhaus
und Erwin Mattegiet am vergangenen Samstagmorgen.
Ein neues Zuhause hat die junge Schleiereule auf
dem Dachboden der Gärtnerei Heling an der Teichstraße in Rothenuffeln
gefunden. Die dortige Eulenfamilie mit Alttieren und vier Jungvögeln hat
den Fremdling ohne viel Federlesen adoptiert. "Wir haben schon häufiger
junge Schleiereulen in fremde Bruten gesetzt, aber noch nie so intensiv
nachkontrolliert", berichtete Gerhard Neuhaus, der die Umsiedlung
zusammen mit Erwin Mattegiet durchführte. Ursprünglich beheimatet war
die verwaiste Eule in einer Trafostation in Volmerdingsen-Schmalenbeck.
Dort hatte allerdings ein Hornissenschwarm vor dem Einflugloch sein Nest
gebaut, so dass die Euleneltern ihre Jungen nicht mehr füttern konnten
(MT 19. September 2006). Sie gaben schließlich nach Auskunft von Erwin
Mattegiet die Aufzucht auf, wohl auch, weil sie von den Insekten
attackiert worden waren. Vermutlich vor Hunger hüpfte das letzte von
ehemals fünf Eulenkinder vor etwa 14 Tagen aus dem Nistkasten und
landete unverletzt auf dem Boden. Dort fanden es Gerhard Neuhaus und
Erwin Mattegiet und brachten es nach Rothenuffeln zur Gärtnerei Heling.
"Da waren etwa gleichaltrige Vögel." Seit dem 14. Februar 1993 hängt
dort eine Nisthilfe im Giebel des Fachwerkhauses. Gerhard Neuhaus hat
dokumentiert, dass die erste nachgewiesene Schleiereulenbrut im Juli
2001 mit fünf Jungvögeln stattfand. Natürlich wurden alle beringt, so
dass die Naturschützer wissen, dass sich ein Männchen im Mai 2004 im 133
Kilometer entfernten Bokensdorf / Regierungsbezirk Braunschweig in einer
Nisthilfe aufhielt. Im Juli 2004 beringten die beiden Fachmänner fünf
Schleiereulen und im Juni 2005 waren es drei.
Hornissenstich in linkes Auge?
Bevor Gerhard Neuhaus und Erwin Mattegiet mit
Horst Heling am vergangenen Samstag die Treppe zum Dachboden
hochstiegen, sicherten sie das Einflugloch mit einem Kescher. "Falls
einer der Jungvögel in Panik aus dem Kasten springt." Dann, hoch oben an
der Giebelwand, nahm Gerhard Neuhaus vorsichtig die Holzklappe vom
Nistkasten und entdeckte zu seiner Freude fünf gut entwickelte, kleine
Schleiereulen im Alter von vier bis sechs Wochen: Die adoptierte und
vier "Einheimische". Diese seien ursprünglich zu fünft gewesen, doch nur
vier hätten überlebt. Das linke Auge der verwaisten Eule ist trüb und
vermutlich blind. "Möglicherweise hat ein Hornissenstich das Auge
zerstört", mutmaßt Erwin Mattegiet. Doch für das Überleben spiele das
nur eine untergeordnete Rolle. "Wenn Eulen in der Dunkelheit jagen,
verlassen sie sich auf ihr hervorragend ausgebildetes Gehör." Dass auf
dem Dachboden der Gärtnerei Heling fünf Jungeulen heranwachsen,
verbuchen die Naturschützer mit Freude, denn aufgrund des nasskalten
Frühjahrs fällt die Brutbilanz 2006 schlecht aus. Hinzu kommt laut
Gerhard Neuhaus, dass die Sterblichkeitsrate bei den Jungtieren nach dem
Ausfliegen extrem hoch ist. "Mindestens zwei Drittel kommt noch im
ersten Lebensjahr zu Tode." |
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Gerhard
Neuhaus, Erwin Mattegiet und Horst Heling (von links) mit dem verwaisten
Eulenjungtier. |
Kamerascheu: Eine der fünf Eulen zeigt nur ihre Kehrseite. |
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Das linke
Auge ist vermutlich blind. |
MT-Fotos:
Burmester |
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Copyright Mindener Tageblatt 2006. Texte und Fotos aus dem Mindener
Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwendung bedarf
der Einwilligung durch die Chefredaktion. |
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Mindener Tageblatt, 19.09.2006 (www.mt-online.de) |
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Hornissennest versperrt Einflugloch zum
Nest
Halbverhungerte Eule entdeckt / Neues Zuhause auf Dachboden in
Rothenuffeln gefunden |
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Hille-Rothenuffeln / Volmerdingsen (mt/GB).
Wegen des nasskalten Frühjahrs war die Brutbilanz der Schleiereulen in
diesem Jahr außerordentlich schlecht. Umso schlimmer, dass nach Auskunft
von
Landschaftswart
Erwin Mattegiet von einem Gelege in Volmerdingsen nur ein halb
verhungerter Jungvogel übrig blieb. Er fand in Rothenuffeln ein neues
Zuhause. Wegen der schlechten Witterung fand das Brutgeschäft der
nützlichen Mäusejäger erst zum Ende des Sommers statt. Ziemlich erfreut
waren die Naturschützer, dass sie in der Trafostation in
Volmerdingsen-Schmalenbeck eine erfolgreiche Brut vorfanden. Bei einer
Nistkastenkontrolle Anfang August wurde dort eine Gelege mit fünf Eiern
entdeckt. Als nun kürzlich die Beringung der Jungvögel stattfinden
sollte, machten die Eulenschützer eine schlimme Entdeckung. Ihnen schlug
aus dem Nistkasten ein tösendes und brummendes Geräusch entgegen: Ein
etwa fußballgroßes Hornissennest versperrte die Einflugöffnung des
Eulenkastens. Im Kasteninneren lagen die Kadaver von drei jungen
Schleiereulen, nur ein halb verhungertes Tier war noch am Leben.
Eulenberinger Gerhard Neuhaus hatte die vielleicht rettende Idee für das
Findelkind. Er hatte erst vor einer Woche auf dem Dachboden der
Gärtnerei Heling in Rothenuffeln fünf Jungeulen beringt, und genau
dorthin brachte er die geschwächte Jungeule in der Hoffnung, dass sie
dort als „Adoptivkind“ von den fremden Eltern akzeptiert würde und so
vielleicht eine Überlebenschance habe. „Es ist nicht selten, dass
Hornissen sich Vogelkästen als Nistplatz aussuchen, aber das passiert
meistens im Spätsommer, wenn die Eulenbrut in der Regel beendet ist.
Durch die witterungsbedingte Spätbrut kolodierten die Schleiereulen mit
den Großinsekten“, berichtet Erwin Mattegiet. Nur zufällig seien die
Naturschützer auf dieses Tierdrama aufmerksam geworden, dass sich sonst
tausendfach in der Natur ereigne. Beide Tierarten seien stark gefährdet
und genössen daher strengen Schutz. |
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Copyright Mindener Tageblatt 2006. Texte und Fotos aus dem Mindener
Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwendung bedarf
der Einwilligung durch die Chefredaktion. |
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Wittekindshofer Presseauswertung |
Dienstag, 19. September 2006 |
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Westfalen-Blatt (www.westfalen-blatt.de), Ausgabe Bad Oeynhausen,
Titelseite + 1. Lokalseite (farbig) |
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(Verweis auf der Titelseite)
Drei Schleiereulen tot
im Nistkasten
Bad Oeynhausen (WB/mba). Rückschlag für die
Schleiereulenpopulation in Bad Oeynhausen: Bei einer Routineuntersuchung
eines Nistkastens fanden Naturschützer in
Volmerdingsen-Schmalenbeck ein fußballgroßes Hornissennest. Es
versperrte den Eingang zur Brutstätte. Drei Schleiereulen waren tot, ein
viertes Junges lebte noch. »Jetzt versuchen wir, das Jungtier in einer
anderen Schleiereulenfamilie in Rothenuffeln
unterzubringen«, erklärte Erwin Mattegiet. Nur so habe es eine Chance zu
überleben.
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(Artikel:)
Schleiereulen im
Nistkasten verhungert
Naturschützer finden drei
tote Vögel in Volmerdingsener Trafostation -
ein Junges gerettet |
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Von Matthias
Band
Bad Oeynhausen-Volmerdingsen
(WB). Als Gerhard Neuhaus den Nistkasten der ehemaligen Trafostation
Schmalenbeck untersuchte, machte er eine
schreckliche Entdeckung: Ein fußballgroßes Hornissennest versperrte die
Einflugöffnung. Im Inneren lagen drei tote Schleiereulen und ein halb
verhungertes Junges.
Bei einer
Nistkastenkontrolle am 5. August hatte Erwin Mattegiet ein Gelege mit
fünf Eiern entdeckt. »Wegen des nasskalten Frühjahrs war die Brutbilanz
der Schleiereulen in diesem Jahr außerordentlich schlecht«, erklärt
Mattegiet. Daher freute sich der Naturschützer um so
mehr, dass in der ehemaligen Trafostation in
Schmalenbeck eine erfolgreiche Brut der nützlichen Mäusejäger
aufwuchs.
Als in der vergangenen Woche die Beringung der Jungvögel stattfinden
sollte, entdeckte Gerhard Neuhaus, lizensierter
Eulenberinger, jedoch die drei Kadaver der
Jungtiere und eine noch lebende Schleiereule hinter dem Hornissennest.
Neuhaus hatte sofort die rettende Idee: Vor einer Woche hatte er auf dem
Dachboden der Gärtnerei Heling in
Rothenuffeln fünf Jungeulen beringt. Dorthin
brachte er das geschwächte Findelkind aus der Trafostation. Nun hoffen
die Naturschützer, dass das Junge von den fremden Eltern adoptiert wird.
»Nur so hat es eine Überlebenschance«, erklärt Mattegiet.
Ob es angenommen wird, sei noch unklar. »Ende dieser Woche wissen wir
mehr«, sagt Mattegiet. Die Naturschützer sind aber optimistisch. »Die
fünf Jungen in Rothenuffeln sind fast
genauso alt wie unser Findelkind. Das erhöht seine Chancen«, so
Mattegiet.
In der Natur komme es oft vor, dass Hornissen sich Vogelkästen als
Nistplatz aussuchten, erläutert der Naturschützer. Das passiere jedoch
meistens im Spätsommer, wenn die Eulenbrut in der Regel beendet sei.
Dieses Jahr begannen die Mäusejäger wegen des schlechten Wetters im Mai
aber erst spät mit der Brut. »Dadurch kollidierte der Termin mit dem
Nestbau der Insekten«, erläutert Mattegiet.
In der Region Bad Oeynhausen leben etwa hundert Schleiereulen. Die
Arbeitsgruppe »natur- und Umweltschutz« engagiert sich schon seit Jahren
für die nachtaktiven Tiere. Allein 2005 stellten sie 36 neue mehr als 30
Nisthilfen im Stadtgebiet auf.
Vor zehn Jahren hatten die Naturschützer in der Schönen Mühle ein
ähnliches Tierdrama entdeckt: Als sie dort zufällig einen Brutkasten
untersuchten, waren sie ebenfalls auf ein Hornissennest gestoßen, das
den Eingang zum Nest versperrte. Bis auf eines waren alle Jungtiere
verhungert. »In der Natur passiert so etwas tausendfach, ohne dass wir
es mitbekommen. Sowohl Hornissen als auch Schleiereulen stehen beide
unter Naturschutz. Da sollte sich der Mensch gar nicht einmischen. Das
regelt die Natur meistens selbst«, sagt Mattegiet.
Er habe es auch schon erlebt, dass Hornissen und Schleiereulen gemeinsam
in einem Nistkasten leben. »Hornissen sind tagaktiv, Schleiereulen jagen
nur nachts. Das kann klappen«, weiß der Naturschützer. Wenn jedoch, wie
in diesem Fall, der Eingang verschlossen sei, haben die Jungtiere keine
Chance. »Die Eltern müssen die Brut aufgeben«, so Mattegiet.
Vor zehn Jahren überlebte das Schleiereulenjunge
übrigens die Rettungsaktion. |
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Mindener Tageblatt, Mittwoch, 19. Juli 2006 (www.mt-online.de) |
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Schleiereulen beringt
Gerhard Neuhaus und
Erwin Mattegiet registrieren Nachwuchs.
Von Gisela Burmester
Hille-Rothenuffeln (mt). Für Gerhard Neuhaus und
Erwin Mattegiet gibt es im Moment viel zu tun: Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden beringen junge
Eulen.
Vorgestern Abend waren die drei Jungvögel in der Scheune
der Familie Schröder in Eicksen dran.
Dort hängt nach Auskunft von Christine Schröder seit
zehn Jahren ein hölzerner Brutkasten vor dem sogenannten Eulenloch im Giebel
der Scheune. Früher hatten die meisten landwirtschaftlichen Gebäude
Eulenlöcher, kreisrunde Öffnungen, durch die die Greifvögel fliegen konnten,
um auf den Dachböden auf Mäusejagd gehen oder dort brüten zu können.
Heute sind die Giebel verschlossen, und Brutplätze sind
rar. So rar, dass die Arbeitsgemeinschaft Hausbesitzern kostenlos
Eulenkästen zur Verfügung stellt. „Sie werden von den Auszubildenden im
Wittekindshof zusammengeschraubt und können bei mir angefordert werden“,
sagt Erwin Mattegiet.
Schleiereulen wie
die Orgelpfeifen
Auch die drei kleinen Schleiereulen in Eicksen leben in
einem ebensolchen Holzkasten. Den hat Manfred Schröder allerdings aus seinem
Elternhaus mitgebracht. "Als wir hier einzogen, haben wir eine
Schleiereulenfamilie in unserem Kirschbaum beobachtet. Da habe ich selbst
einen Nistkasten aufgehängt." Brut und Jungenaufzucht sind allerdings erst
für die vergangenen beiden Jahre dokumentiert.Verschreckt
drängen sich die drei kleinen Schleiereulen in eine Ecke, als Gerhard
Neuhaus, der an der Innenwand über Leitern hochgeklettert ist, den
Holzkasten öffnet. Behutsam setzt er sie in einen Käfig, passt dabei
natürlich auf, dass seine Hände nicht in die Nähe der nadelspitzen Krallen
geraten, und transportiert ihn aus schwindelnder Höhe zurück auf die sichere
Erde, gespannt beobachtet von der Familie Schröder.
Emilia (6) darf die erste Eule, die Gerhard Neuhaus
beringt, halten. Der etwa sechs Wochen alte Vogel verfällt in eine Starre,
seine instinktive Reaktion auf Gefahr. Dann sind Jonas (11) und Johanne (20)
an der Reihe, strecken Gerhard Neuhaus die Eulen hin. Diese sind etwas
kleiner. "Das liegt daran, dass Schleiereulen ihre Eier nicht auf einmal,
sondern nur jeden zweiten Tag legen. Daher sehen die Kleinen aus wie die
Orgelpfeifen", erklärt Erwin Mattegiet den Größenunterschied. Bebrütet
würden die Eier aber schon ab dem ersten Tag.
Kannibalismus
bei Jungtieren
Eigentlich hatten die Vogelschützer auf mehr Nachwuchs
gehofft, schließlich lagen bei einer früheren Nestkontrolle sechs Eier im
Kasten. Was mit den anderen drei Jungvögeln, falls die Eier nicht faul
geworden sind, passiert ist, können sie nur mutmaßen. "Das Frühjahr war nass
und kalt, da gab es wenig Mäuse. Wenn die Eltern Nahrung gebracht haben,
werden sich die Stärksten darüber hergemacht haben. Für die schwächeren
Jungeulen blieb nichts übrig. Vermutlich sind sie verendet und wurden von
ihren Geschwistern aufgefressen", berichtet Gerhard Neuhaus von dem
Kannibalismus, der in harten Zeiten nicht ungewöhnlich ist. Dass die Zeiten
zumindest im Frühjahr hart waren, zeigt der Beginn des Brutgeschäfts: Er war
vier Wochen später als üblich.
Insgesamt zwei Monate bleiben die kleinen Schleiereulen
im Schutz des Bruthöhle, dann beginnt für sie der Ernst des Lebens. Dass
ihre Überlebenschancen nicht rosig sind, hat Jan Brunkhorst von der
Arbeitsgemeinschaft herausgefunden. Er hat die Zahl der tot aufgefundenen,
von der Arbeitsgemeinschaft beringten Schleiereulen statistisch ausgewertet.
Demnach sterben 67 Prozent der Tiere im ersten Lebensjahr. Die unerfahrenen
Eulen werden beispielsweise von Autos überfahren oder vom größeren
Steinkauz* verspeist.Den beiden Eulenfachleuten sind zurzeit 33 Schleiereulenbruten im Altkreis
Minden bekannt; bei fünf von ihnen ist das Brutgeschäft aus unbekannten
Gründen gescheitert. 50 Jungtiere wurden bisher beringt. Ein Rekordjahr wird
2006 nicht, da sind sich Gerhard Neuhaus und Erwin Mattegiet einig. "Das
liegt am Nahrungsmangel im Frühsommer. Gibt es wenig Mäuse, sind die Gelege
klein oder fallen ganz aus." Herrscht dagegen Überfluss, kann es soger zu
einer Zweitbrut kommen.
Gute Jahre waren beispielsweise 2004 und 2005 mit 531
beziehungsweise 493 beringten Jungvögeln. 2002 und 2003 beringten die
Vogelschützer dagegen nur 189 und 170 kleine Schleiereulen. 250 registrierte
Eulenkästen gibt es im Altkreis Minden, von denen 24 von Turmfalken und
einer von einem Waldkauzpaar belegt sind.
Wer in der Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im
Altkreis Minden mitarbeiten möchte, erhält weitere Informationen bei Gerhard
Neuhaus, 05 71 / 4 54 97.
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*Anmerkung: Gemeint ist hier der Waldkauz, der in Ausnahmefällen junge
Schleiereulen erbeutet. Der Steinkauz ist wesentlich kleiner als die
Schleiereule. Die angesprochene Statistik ist im Abschnitt "Statistik" zu sehen.
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Dicht gedrängt sitzen die drei Schleiereulen in der
Ecke (links). Gerhard Neuhaus und Erwin Mattegiet beringen mit Jonas die
Eulen. |
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Copyright Mindener Tageblatt 2006. Texte und Fotos aus dem Mindener
Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwendung bedarf
der Einwilligung durch die Chefredaktion. |
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Wittekindshofer Presseauswertung |
Samstag, 22. Juli 2006 |
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Westfalen-Blatt (www.westfalen-blatt.de), Ausgabe Bad Oeynhausen,
6. Lokalseite (farbig) |
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Doppelbrut
auf der Lohe |
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Naturschützen verweisen
dennoch auf schlechtes Jahr für Schleiereulen |
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Bad Oeynhausen-Lohe
(WB). Ähnlich wie bei den Weißstörchen gibt es auch bei den Schleiereulen
in diesem Jahr gewaltige Bestandseinbrüche im gesamten Mühlenkreis
Minden-Lübbecke. Darauf hat am Freitag der Dehmer
Landschaftswart Erwin Mattegiet hingewiesen, auch wenn es auf der Lohe
erfreulicherweise derzeit eine Doppelbrut gibt. |
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»Möglicherweise gibt es durch die nasskalte zweite Maihälfte auch zu wenig
Mäuse, die die Hauptnahrung für die nützlichen Nachtjäger bedeuten«,
vermutet das Mitglied der Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad
Oeynhausen in diesem Zusammenhang. Mattegiet weiter: »In Jahren mit
wenigen Mäusen verzichten Schleiereulen oftmals gänzlich auf eine Brut,
können aber schon im folgenden Jahr, wenn es wieder mehr Nager gibt, eine
zweites, manchmal sogar ein drittes mal brüten.«
So werde der Bestand der
Eule von der Natur geregelt, »denn sie gilt erfreulicherweise nicht als
potentiell gefährdet.« Der Brutbeginn der
Nachtgreife erfolgte in diesem Jahr rund vier Wochen später, so dass Erwin
Mattegiet und Gerhard Neuhaus erst jetzt zu der alljährlichen Beringung
unterwegs waren. Neuhaus hat die Lizenz zur Eulenberingung von der
Vogelwarte Helgoland und ist zuständig für den Kreis Minden-Lübbecke.
In den sonst als sicherer Brutplatz geltenden sechs Trafo-Stationen im
Stadtgebiet wurden nur zwei Eulenfamilien vorgefunden. An der Nordstraße
in Eidinghausen waren es sechs, und an der
Wendener Straße auf der Lohe konnten vier
Jungeulen beringt werden. Auf dem Loher
Eulenturm gibt es wie in den Vorjahren eine so genannte Doppelbrut. Der
Experte: »Im Inneren des Turmes brüten Schleiereulen, während zur gleichen
Zeit außerhalb Turmfalken ihre Jungen aufziehen. Obwohl beide
ausgesprochene Mäusejäger sind, kommen sich die Nahrungs-Konkurrenten
nicht ins Gehege, denn die Eule ist nachtaktiv und der Turmfalke jagt
tagsüber, wenn Eulen gewöhnlich schlafen.«
Bei der Beringung werden die Jungeulen dem Nistkasten behutsam entnommen,
in einen Transportkasten gesetzt, und dann aus der schwindelnden Höhe des
Nistplatzes auf die sichere Erde gebracht. »Dort verfallen sie so gleich
in eine Art Schutzstarre, und lassen sich problemlos beringen«, erklärt
Mattegiet. »Nur der Bereich der nadelspitzen Krallen muss gemieden werden.
Die Alttiere halten sich nur selten am Brutplatz auf, denn sie werden von
den stets hungrigen Jungen ständig um Futter angebettelt. Deshalb ruhen
sich die Eltern in der Nachbarschaft aus, um Kraft für die Jagdausflüge zu
tanken.«
Wer eine Möglichkeit besitzt, einen Schleiereulenkasten auf seinem
Dachboden oder Scheune einzubauen, kann sich bei Erwin Mattegiet unter der
Rufnummer 05731/5645 melden. Sie sind bei ihm kostenlos erhältlich.
Die Eulennistkästen stammen aus Holzspenden der heimischen Möbelindustrie,
die im Berufsbildungswerk des Wittekindshofes gefertigt werden. Seit
inzwischen mehr als zehn Jahren ist der Wittekindshof größter
Nistkastenproduzent Bad Oeynhausens. |
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Die Rechte der hier veröffentlichten Artikel liegen bei der jeweiligen
Zeitung, der Redaktion bzw. dem Autor. Die Artikel sind nicht zur weiteren
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