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Die Presseberichte des Jahres 2007
Wir
danken dem Mindener Tageblatt für die Erlaubnis diese Artikel hier zu
veröffentlichen. | |
| Mindener
Tageblatt, 31.12.2007 (www.mt-online.de) | | | Genug Mäuse für
junge Schleiereulen
Vogelschützer ziehen
Jahresbilanz 2007 / Sensation in Jössen, wo sich Falken und Eulen einen
Nistkasten teilten
Von Gisela Burmester Hille
(mt). Das Jahr 2007 war ein ausgesprochen gutes Jahr für Schleiereulen.
Die Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden hatte
alle Hände voll zu tun, um mit der Beringung der Jungtiere nachzukommen.
"Wir
haben in diesem Jahr 543 Jungtieren Ringe übergezogen, hinzu kommen
zwölf, bei denen wir es nicht mehr geschafft haben. Sie waren tot",
berichtet Gerhard Neuhaus aus Minden, der seit 2001 die
Beringungserlaubnis für den Altkreis Minden besitzt. Aufgrund des recht
milden Winters habe es eine ausreichende Mäusepopulation - die
Hauptnahrung der Eulen - gegeben, was wiederum zu großen Gelegen und
frühem Brutbeginn geführt habe. Immerhin vertilgt ein größeres Jungtier
vier bis sechs Mäuse täglich, und die müssen von den Alttieren erstmal
gefangen werden. "Die 543 von uns beringten Jungtiere wurden von 112
Brutpaaren aufgezogen. Das macht durchschnittlich knapp fünf Junge je
Nest." Die Arbeitsgemeinschaft, der zurzeit zwölf Mitglieder
angehören, betreut nach Auskunft von Manfred Buhrmester 264 Brutplätze
im Altkreis Minden. "Wahrscheinlich gibt es zudem noch zahlreiche
Nester, die uns nicht gemeldet sind."
Gerhard
Neuhaus (links) und Erwin Mattegiet (Mitte) beringen eine junge
Schleiereule.
MT-Foto:
Archiv | | Fakten
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Die
Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden wurde 1977
gegründet. Im Herbst 1976 wurden von Manfred Müller und Karl-Heinz
Taake die ersten Nistkästen gebaut und auf Bauernhöfen im Vennebecker
Bruch aufgehängt.Die Nachfrage nach Nistkästen stieg. Befriedigt werden
konnte sie dank Gert Ziegler, der sich beim Kreis Minden-Lübbecke für
entsprechende finanzielle Unterstützung erfolgreich stark machte. Seit
1976 wurden 6872 Schleiereulen beringt. |
Die
Daten wie Ringnummer, Datum und Ort werden für statistische
Auswertungen an die Vogelwarte Helgoland in Wilhelmshaven übermittelt.
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Die
Arbeitsgemeinschaft sucht weiterhin ehrenamtliche Mitarbeiter, vor
allen Dingen für den Norden der Stadt Petershagen. Informationen über
die Arbeitsgemeinschaft und die Aufgaben der Vogelschützer gibt es bei
Gerhard Neuhaus, Telefon 0571 / 45497 (abends), und im Internet unter
www.schleiereulen.de.vu. |
Früher Brutbeginn
Das
erste Brutpaar dieses Jahres sichteten die Naturschützer am 8. April
auf dem Hof Teikemeier in Heisterholz. Ebenfalls in der Stadt
Petershagen, nämlich in Jössen, entdeckten sie eine ungewöhnliche
Vogel-Wohngemeinschaft. "Den Nistkasten teilten sich Turmfalken und
Schleiereulen. Beide Paare hatten Junge", sagt Gerhard Neuhaus. Möglich
sei dieses Zusammenleben gewesen, weil die Falken tagaktiv sind und die
Eulen nachts jagen - da war die eine Partei im Tiefschlaf, während die
andere für Nahrung sorgte und den Nachwuchs fütterte. Gerhard
Neuhaus und seine Mitstreiter dokumentieren in ihrer Freizeit und
ehrenamtlich das Leben und Sterben der Schleiereulen im Altkreis
Minden: Sie beringen junge Eulen und seit 1995 auf Betreiben der
Vogelwarte Helgoland auch Alttiere - dabei geht es um die Erforschung
der Brutplatztreue -, sie listen Erst- und Zweitbruten auf, erstellen
brutbiologische Daten, erarbeiten vergleichende Statistiken und
vermerken jene Vögel, die tot aufgefunden und gemeldet wurden. So
konnten sie nachweisen, dass ein Altvogel, der in Volmerdingsen beringt
wurde, mindestens 16 Jahre alt wurde, denn sein Kadaver wurde
fünfzehneinhalb Jahre später in Holland entdeckt. Aufgrund der
ständigen Kontrollen der Nistkästen ist es der Arbeitsgemeinschaft auch
möglich, in Erst- und Zweitbruten zu unterscheiden. "Die jungen
Schleiereulen setzen keine Fettreserven an. Nach zwei Tagen ohne
Nahrung ist es wahrscheinlich, dass sie sterben. Diese Situation kann
eintreten, wenn es im Frühjahr und Sommer durch Regen und Kälte einen
Einbruch bei der Mäusepopulation gibt und die Nahrung knapp wird", sagt
Manfred Buhrmester. Nach dem Tod der ersten Jungtiere komme es dann
manchmal zu einer Zweitbrut. Oder das Gegenteil ist, wie in
diesem
Jahr, der Fall: Es gibt Mäuse im Überfluss, so dass nach dem
Flüggewerden der ersten Jungtiere ein neues Gelege im Nest zu finden
ist. Von den 543 im Jahr 2007 beringten Jungeulen stammen 437 aus der
Erst- und 106 aus einer Zweitbrut.
Turmfalken und
Schleiereulen lebten gemeinsam in einem Nistkasten.
Fotos: Gerhard Neuhaus |
Berge
an Mäusen liegen für die wenige Tage alten Eulen bereit. |
"2006
eines der schlechtesten Jahre"
Dagegen
fiel im vergangenen Jahr die Zweitbrut aus. "Das war eines der
schlechtesten Eulenjahre überhaupt", erinnert sich Gerhard Neuhaus an
die nur 127 beringten Jungtiere. 2006 war die Mäusepopulation
zusammengebrochen - die Vogelschützer vermuten eine Seuche -, und es
fiel viel Regen. Die Arbeitsgemeinschaft zählte damals nur 39 Brutpaare
in den 255 Nistkästen. Dagegen konnten die Jahre 2004 und 2005
als
erfolgreich abgehakt werden: Beringt wurden 549 beziehungsweise 473
junge Schleiereulen. Hinzu kommen noch insgesamt 32 Tiere, die, als sie
beringt werden sollten, tot waren. Viele der von der
Arbeitsgemeinschaft beringten Eulen verenden schon im ersten
Lebensjahr. Das belegt die von Jan Brunkhorst erstellte Statistik, in
der die Totfunde aufgeführt sind: Von 460 Tieren wurden 67 Prozent
nicht einmal ein Jahr alt. Gut die Hälfte der tot entdeckten
Eulen
fiel, vermutet Jan Brunkhorst, dem Hungertod zum Opfer, ein Drittel dem
Straßenverkehr. Andere Tiere flogen in Korn- oder Güllesilos und fanden
nicht mehr den Ausgang.
| | | | | | Copyright
Mindener Tageblatt 2007. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt
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| | | Petershagen extra, Dezember
2007 (www.mt-online.de) | | | Zwei Mieter in
gleicher Wohnung
Turmfalken
und Schleiereulen brüteten gemeinsam im Eulenkasten / Ringe für
Jungtiere Jössen Von
Ulrich Westermann
Gerhard
Neuhaus aus Minderheide ist ein Fachmann für die Beringung von jungen
Schleiereulen und Turmfalken. Auf dem Hausboden des
landwirtschaftlichen Anwesens Dammeier in Jössen (Eichenbrink) machte
er eine außergewöhnliche Entdeckung. In dem Eulenkasten, der
durch
eine Holzwand in zwei Kammern getrennt ist, sind nur wenige Zentimeter
voneinander entfernt drei Schleiereulen und vier Turmfalken zur Welt
gekommen und zu kräftigen Jungtieren herangewachsen. "Eine
Wohngemeinschaft in dieser Form auf engstem Raum ist mir im Altkreis
Minden nicht bekannt. Zwei Meter Abstand, das hatten wir schon einmal.
Aber so etwas wie hier in Jössen ist eine absolute Besonderheit",
machte Neuhaus deutlich. Der
Kasten ist auf dem Dachboden der
Familie Dammeier im Jahr 1985 angebracht worden. Seitdem sind dort 34
Schleiereulen beringt worden. Im vergangenen Jahr war in der Behausung
vorübergehend auch ein junger Waldkauz zu Gast. Konrad
Dammeier
hatte bereits seit längerer Zeit das muntere Treiben der Alttiere
beobachtet. Tagsüber waren ihm Turmfalken, am späten Abend
Schleiereulen am Giebel-Einflugloch in zehn Metern Höhe aufgefallen.
"Da lag die Vermutung nahe, dass sie ein gemeinsames Haus haben", so
der Jösser Landwirt.
Diese
Einschätzung wurde bei der Ringaktion von
Gerhard Neuhaus bestätigt. Begleitet wurde er von dem 16-jährigen Jan
Brunkhorst aus Lahde, der mit großem Interesse die Kontrolle der Kästen
und das Beringen der Jungtiere begleitet. "Den Anfang machte
der
Turmfalke. Später sorgte die Schleiereule dann für die Parallelbrut",
so der Experte. Die Turmfalken hatten sich im Einflugsbereich
niedergelassen, die Schleiereulen waren 30 Zentimeter davon entfernt in
das Kasteninnere hinter der Trennwand gezogen. Neuhaus
stattete die
Bewohner der Kinderstube mit Metallringen aus. Als Ehrenamtlicher
Mitarbeiter sammelt er Daten für die Vogelwarte Helgoland in
Wilhelmshaven. "In den vergangenen Wochen wurden hier mit
Sicherheit
unzählige Mäuse von den Bruttieren ausgeliefert. Beide Vogelarten sind
tüchtig damit beschäftigt, die kleinen Nagetiere zu jagen", unterstrich
Gerhard Neuhaus.
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Mindener Tageblatt 2007. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt
sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwendung bedarf der
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| | | Mindener
Tageblatt, 30.08.2007 (www.mt-online.de) | | | Sieben
kleine Schleiereulen beringt
Naturschützer im Einsatz
bei Familie Bounatirou in Südhemmern
Hille-Südhemmern
(GB). Das Jahr 2007 scheint wieder ein gutes Jahr für Schleiereulen zu
werden. Fünf bis sieben Jungtiere in einem Nest sind keine Seltenheit.
Gerhard
Neuhaus und Manfred
Buhrmester von der AG Schleiereulenschutz im Altkreis Minden beringten
kürzlich den Nachwuchs eines Schleiereulenpaars auf dem Hof Wesemann in
Hille, wo neun Schleiereulen geschlüpft sind, und in Specken in
Südhemmern. Dort, bei der Familie Bounatirou, zieht auf dem
Dachboden der Scheune ein Eulenpaar sieben Junge heran. "Sie sind
sechs, sieben Wochen alt", sagt Gerhard Neuhaus nach einem Blick in den
Holzkasten, in dem sich die Tiere ängstlich drängen. Kein Wunder, denn
um sie beringen zu können, wurden sie von Manfred Buhrmester aus ihrem
sicheren Nest in luftiger Höhe genommen und in den Garten gebracht. Es
handelt sich um eine Zweitbrut. Das Weibchen habe, berichtet Gerhard
Neuhaus, in diesem Jahr schon mit einem Partner vier Jungvögel auf dem
Hof Grannemann in Nordhemmern aufgezogen. Sie wurden am 4. Juni beringt. Und
nun also weitere sieben kleine Eulen auf dem Specken. Ursprünglich
lagen in dem Nest - das stellten Gerhard Neuhaus und
Manfred Buhrmester
bei einer früheren Kontrolle fest - auch noch zwei Eier. Doch sie waren
wohl unbefruchtet. Um etwas für den Naturschutz zu tun, ließ
die Familie Bounatirou das Nest Anfang Oktober 1994 im Giebel
anbringen. Seitdem schlüpften nach Auskunft von Gerhard Neuhaus 48
Eulen: 1996 sechs Jungtiere, 1997 fünf, 1998 vier, 1999 vier, 2000
sieben, 2001 vier, 2004 sieben, 2005 vier und 2007 sieben.
Totalausfälle mussten die Eulenschützer in den Jahren 2002, 2003 und
2006 verzeichnen. Aus der Brut 1997 wurden zwei Schleiereulen im Jahr
2000 tot aufgefunden; eine in den Niederlanden, 213 Kilometer entfernt,
die andere in der Nähe von Laboe in Schleswig-Holstein (252 Kilometer). Ein
Jungtier aus der Brut 2004 blieb dagegen in der Heimat und brütete im
darauffolgenden Jahr in der Gemeinde Hille. Weitere Informationen zum
Schleiereulenbestand im Kreis Minden-Lübbecke gibt es im Internet unter
www.schleiereulen.de.vu. Manfred
Buhrmester mit den sieben Eulenjungen. |
Gerhard
Neuhaus (links) und Manfred Buhrmester beringen ein Jungtier,
beobachtet von Rosemarie Bounatirou. |
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Mindener Tageblatt 2007. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt
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Mindener Tageblatt,
03.07.2007 (www.mt-online.de) | |
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"Absolute Besonderheit"
Schleiereulen und
Turmfalken wachsen gemeinsam auf Petershagen-Jössen
(Wes).Gerhard Neuhaus aus Minderheide ist ein Fachmann für die
Beringung von jungen Schleiereulen und Turmfalken. Auf dem Hausboden
des landwirtschaftlichen Anwesens Dammeier in Jössen machte er eine
außergewöhnliche Entdeckung. In dem
Eulenkasten, der durch eine Holzwand in zwei Kammern getrennt ist, sind
nur wenige Zentimeter voneinander vier Turmfalken zur Welt gekommen und
in den vergangenen Wochen zu kräftigen Jungtieren herangewachsen.
Eulen
und Turmfalken sind auf dem Hof Dammeier in Jössen
gleichzeitig in einem Kasten auf dem Hausboden
herangewachsen. Foto: Ulrich Westermann |
"Eine Wohngemeinschaft auf engstem Raum ist mir im Altkreis Minden
nicht bekannt. Zwei Meter Abstand, das hatten wir schon. Aber so etwas
wie hier in Jössen ist eine absolute Besonderheit", sagt Neuhaus. Der
Kasten ist auf dem Dachboden der Familie Dammeier im Jahr 1985
angebracht worden. Seitdem sind dort 34 Schleiereulen beringt worden.
Im vorigen Jahr war in der Behausung vorübergehend auch ein junger
Waldkauz zu Gast. Konrad Dammeier hatte bereits in den vergangenen
Wochen das muntere Treiben der Alttiere beobachtet. tagsüber waren ihm
Turmfalken, am späten Abend Schleiereulen am Giebel-Einflugsloch in
zehn Metern Höhe aufgefallen. "Da lag die Vermutung nahe, dass sie ein
gemeinsames Haus haben", so der Jösser Landwirt. Diese Einschätzung
wurde bei der Ringaktion von Gerhard Neuhaus bestätigt. Begleitet wurde
er von dem 16-jährigen Jan Brunkhorst aus Lahde, der mit großem
Interesse die Kontrolle der Kästen und das Beringen der Jungtiere
begleitet. |
Neuhaus betonte, dass die Brut in dem Holzkasten wohl Ende April
begonnen habe. "Den Anfang machte der Turmfalke. Anfang Mai sorgte die
Schleiereule dann für die Parallelbrut", so der Experte.Ausdauernde
Jagd auf Mäuse Die Turmfalken hatten sich
im Einflugsbereich niedergelassen, die Schleiereulen waren 30
Zentimeter davon entfernt in das Kasteninnere hinter der Trennwand
gezogen. Neuhaus stattete die Bewohner der Kinderstube mit Metallringen
aus. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter sammelt er Daten für die Vogelwarte
Helgoland in Wilhelmshaven. "In den vergangenen Wochen wurden
hier mit Sicherheit unzählige Mäuse von den Bruttieren angeliefert.
Beide Vogelarten sind tüchtig damit beschäftigt, die kleinen Nagetiere
zu jagen", unterstrich Gerhard Neuhaus. Auf Grund der
Beringung konnte er vor einigen Jahren feststellen, dass eine
Schleiereule, die er bei Dammeier in Jössen als Jungtier mit einem Ring
fürs Leben ausgestattet hatte, später nur wenige Kilometer davon
entfernt auf dem Hof Teikemeier in Heisterholz brütete.
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Copyright
Mindener Tageblatt 2007. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt
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Mindener Tageblatt,
13.06.2007 (www.mt-online.de) | |
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Informativer
Schmuck für die jungen Schleiereulen Beringung in Hauskämpen eröffnet
Waldwoche im örtlichen Kindergarten / Waldschule kommt am Montag
Warmsen-Hauskämpen
(sis). Mucksmäuschenstill starteten die Mädchen und Jungen des
Kindergartens Hauskämpen in ihre Waldwoche: Vor ihren Augen wurden drei
junge Schleiereulen beringt - ein Anblick, der die Kleinen offenkundig
faszinierte. Auf dem Hof der Familie
Traue fanden sich 50 Kinder ein, um dort einen spannenden Vormittag zu
erleben. Sascha Traue, Jäger und Aktiver im "Lernort Natur" (LON) der
Kreisjägerschaft Minden-Lübbecke begrüßte die jungen Gäste und stellte
ihnen zunächst die Wohnung der Eulen vor. Diese bauen nämlich
keine Nester, sondern leben in Eulenkästen, wie sie auch auf dem Hof
Traue vorhanden sind. Auch die Sascha Traue (links) und Gerhard
Neuhaus zeigten den faszinierten Mädchen und Jungen vom Kindergarten
Hauskämpen, wie junge Schleiereulen beringt werden. Foto: privat |
Lebensweise der Schleiereule erläuterte der
Gastgeber detailliert, bevor Gerhard Neuhaus (Minden) die Beringung von
drei jungen Schleiereulen vornahm. Die Kinder gaben keinen Ton von sich
und betrachteten die Aktion, bei der die kleinen Tiere mit informativem
Schmuck versehen wurden, der später unter anderem einen Einblick in
ihre Reiselust gewährt. Nach so aufregenden Erlebnissen schmeckte das
Frühstück im Freien besonders gut, und erst gegen Mittag machten sich
die Gäste auf ihren rund einen Kilometer langen Rückweg zum
Kindergarten, wo derzeit eine Waldwoche stattfindet. Deren krönenden
Abschluss bildet am kommenden Montag, 18. Juni, der Besuch der
"Rollenden Waldschule" im Kindergarten. Die wird ebenfalls
von Sascha Traue sowie weiteren Mitgliedern der Kreisjägerschaft
Minden-Lübbecke begleitet. Aus ihrer Schleiereulenbegegnung nahmen die
Kinder bereits viele Informationen mit: Bis Anfang Juni wurden im
Bereich der Kreisjägerschaft bereits 240 Jungtiere beringt. Durch die
milde Witterung im vergangenen Winter finden die Eulen, die sich
hauptsächlich von Mäusen ernähren, einen reichlich gedeckten Tisch. |
Etwa 100 der kleinen
Nagetiere erbeutet das Schleiereulenmännchen, wenn das Weibchen den
Nachwuchs etwa einen Monat lang ausbrütet. Ein Gelege besteht aus vier
bis sieben Eiern. In guten Jahren wie diesem ist durchaus auch eine
zweite Brut möglich, während in schlechteren Zeiten die schwächsten
Jungtiere in der Entwicklung zurückbleiben, sterben und von den übrigen
Tieren verzehrt werden. Wer selbst etwas für die
Schleiereule tun möchte, kann einen Eulenkasten an einem geeigneten
Platz, beispielsweise auf dem Dachboden, aufhängen. | |
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www.schleiereulen.de.vu
und
www.lernort-natur.de | |
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Copyright
Mindener Tageblatt 2007. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt
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| Mindener Tageblatt,
05.06.2007 (www.mt-online.de) | |
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Mäuseplage macht
Schleiereulen glücklich
Hervorragende Brutergebnisse:
Naturschützer beringen bislang 237 Jungtiere im Altkreis Minden
Hille-Rothenuffeln (mt/GB).
Junge Schleiereulen haben kürzlich Erwin Mattegiet und Gerhard Neuhaus
von der AG Naturschutz Bad Oeynhausen beringt. Darunter waren auch
wieder Jungvögel im Nest der Gärtnerei Heling in Rothenuffeln.
Erwin Mattegiet (links) und Gerhard
Neuhaus beringen eine junge Eule. Foto: privat | Gerhard Neuhaus beringte vor einigen Tagen in
Rothenuffeln sieben und in Nestern in Hille insgesamt elf junge Eulen.
Insgesamt haben die beiden Naturschützer gut 60 Schleiereulenbruten im
Altkreis Minden gezählt, 237 Jungtiere wurden bislang beringt.
Der äußerst milde Winter beschert nicht nur dem Vogel des Jahres
(Turmfalke), sondern auch der Schleiereule einen reichlich gedeckten
Tisch. Bei beiden Greifvogelarten stehen nach Auskunft von Erwin
Mattegiet Mäuse ganz oben auf der Speisekarte. Die
Schleiereulen haben eine Brutdauer von etwa 30 bis 34 Tagen. In den
ersten Tagen bleibt das Weibchen auf den Jungen sitzen, und das
Männchen bringt die Nahrung für die ganze Familie. Um diese Zeit
braucht eine Familie etwa 100 Mäuse im Monat. |
In
schlechten Mäusejahren bleiben die schwächsten Jungen in ihrer
Entwicklung zurück, kommen schließlich um, und werden von den Eltern
verzehrt oder an die Geschwister verfüttert. Das mute grausam an, weiß
der Landschaftswart, sei aber in der Tierwelt eine geniale
Überlebensstrategie. In sehr guten Mäusejahren könnten
manche Paare auch zu einer zweiten Brut schreiten. Das Gelege besteht
meistens aus vier bis sieben Eiern. Bei der jüngsten
Beringungsaktion in der Gemeinde Hille und der Stadt Bad Oeynhausen
haben die Naturschützer insgesamt 22 Schleiereulen mit Kennringen
versehen. Die größte Anzahl von Küken fanden Erwin Mattegiet und
Gerhard Neuhaus in der Trafostation am Berufsbildungswerk des
Wittekindshofs. Acht wohlgenährte Jungvögel drängelten sich im schon
fast zu engen Nistkasten. Zur Freude von Museumsleiterin
Hanna Dose haben sieben putzmuntere Jungeulen ihr Quartier auf dem
Dachboden des Bad Oeynhauser Museumsgebäudes gefunden. Bürger,
die in ihrem Gebäude eine Nistmöglichkeit für die nützlichen Mäusejäger
schaffen möchten, können einen Schleiereulenkasten kostenlos von der AG
Naturschutz Bad Oeynhausen bekommen (Erwin Mattegiet, Tel. 0 57 31 / 56
45). | |
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| Mindener Tageblatt,
25.05.2007 (www.mt-online.de) | |
| | | | | | | Eulen nicht nach Athen
Biologische Station:
Jungvögel am Fundort lassen
Minden
(sk). Wer Überflüssiges tun möchte, braucht die
sprichtwörtliche Eule gar nicht erst nach Athen zu tragen. Es reicht
der Weg zur Biologischen Station Minden-Lübbecke. Dort bittet man
darum, möglichst keine Eulen mehr vorbeizubringen.
Zwei junge Waldkäuze befinden sich bereits in einem Gehege der
Biologischen Station. Und mehr als zehn Anrufer hatten sich in den
vergangenen Tagen in der Einrichtung gemeldet, die weitere Jungvögel
vorbeibringen wollten. "Wir konnten jeden überzeugen, die Tiere an
ihren Fundorten zu belassen", erklärt Leiterin Jutta Niemann. | |
| Wieder
ist ein junger Waldkauz in die Biologische Station gekommen.
MT-Foto: Stefan Koch | Das Problem: Ab Mitte Mai
verlassen die nicht flugfähigen Waldkäuze das elterliche Nest. Diese so
genannten "Ästlinge" verbergen sich in Bäumen oder Gebüsch. Mitunter
fallen sie dann Passanten im Glacis, auf dem Nordfriedhof oder in
anderen Gebieten auf. Sie halten die Tiere für hilflos und nehmen sie
mit. "Keineswegs handelt es sich bei den Ästlingen um Junge,
die von den Altvögeln verlassen wurden", erklärt Niemann. Vielmehr
kämen die Eltern in der Nacht zum Füttern vorbei und fänden den
Nachwuchs dann auch jenseits des Nestes. Es treffe auch nicht zu, dass
die Vögel ihre Jungen verstießen, wenn diese beispielsweise durch
Berührung mit Menschen einen fremden Geruch annähmen. "Deshalb sollte
man Ästlinge am besten dort absetzen, wo man sie gefunden hat." Der Weg
zur Biologischen Station komme nur infrage, wenn ein Tier
augenscheinlich verletzt sei. Haben die Mitarbeiter der
Biologischen Station erst einmal ein Jungtier aufgenommen, stehen sie
vor der Schwierigkeit der weiteren Aufzucht und |
| | | des
Auswilderns. Mitunter müssen sie den Tieren
mittels lebender Mäuse das Jagen beibringen. Scheitert das, werden
professionelle Falkner eingeschaltet wie beispielsweise von der
Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen. Doch nicht
nur Eulen, sondern auch junge Hasen und Rehkitze werden gelegentlich
bei der Biologischen Station vorbeigebracht. Niemann: "Von solchen
Jungtieren sollte man die Finger lassen." Auch wenn sich die Eltern
nicht in unmittelbarer Nähe befänden, seien sie nicht hilflos. | |
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Mindener Tageblatt 2007. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt
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| | | Mindener
Tageblatt, 12.05.2007 (www.mt-online.de) | |
| (Verweis
auf dem Titelblatt:) Blick in
Kinderstube der Schleiereulen Petershagen
(mt). Auf dem Hof Teikemeier in Heisterholz wurden junge Schleiereulen
beringt. Mit dabei waren Jungen und Mädchen des Waldkindergartens
"Waldfüchse".
|
| | | (Artikel:)
Blick
in Kinderstube der Schleiereule
Waldkindergarten bei Beringung in Heisterholz dabei / Nahrungsvielfalt
nach mildem Winter | |
| | | | Von
Ulrich Westermann Petershagen (Wes). Die Jungen und Mädchen
des Waldkindergartens haben mit ihren Erzieherinnen schon viele
verschiedene Tiere im Heisterholzer Forst gesehen. Etwas Besonderes
wurde jedoch auf dem Bauernhof der Familie Teikemeier in Heisterholz
geboten. Dort hatten sich Gerhard Neuhaus
und Manfred Buhrmester aus Minderheide eingefunden, um sechs junge
Schleiereulen zu beringen, die in einem Kasten auf dem ehemaligen
Kornboden zur Welt gekommen sind. "Haben die auch einen Namen?", fragte
einer der kleinen "Waldfüchse". "Nein", antwortete ein Mädchen. "Dafür
aber einen Ring". Derzeit stehe in der Gruppe das Thema
"Waldtiere" auf dem Programm, machte Erzieherin Jessica Schott
deutlich. "Vor unserem Besuch auf dem Bauernhof haben wir uns mit der
Schleiereule beschäftigt, Lieder gesungen und Lauschspiele
durchgeführt." Für die Kinder war es ein großes Vergnügen,
die kleinen Schleiereulen zu streicheln oder in den Händen zu halten.
"Sie sind gut genährt", stellten Manfred Buhrmester und Gerhard Neuhaus
fest, als sie zwischen Beingelenk und Krallen die Metallringe
anbrachten. Die beiden Fachleute erzählten den Kindern, dass die jungen
Schleiereulen zehn Tage nach ihrer Geburt ein dichtes Flaumkleid
erhalten und nach acht Wochen fliegen können. "Die Schleiereulen sind
Nachttiere. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Mäusen", erklärte
Neuhaus. | |
| | | | | | | | Manfred
Buhrmester und Gerhard Neuhaus (rechts) zeigten den Jungen und
Mädchen des Waldkindergartens "Waldfüchse" die Schleiereulen. Foto:
Ulrich Westermann |
"Warum werden die kleinen Schleiereulen überhaupt beringt?", wollte ein
Kind wissen. "Wir können die Nummer ablesen und erfahren so, wo die
Tiere später brüten und wie sich ihr weiterer Lebensweg entwickelt",
meinte Neuhaus. Durchschnittlich liege die Zahl der
Schleiereulen-Jungtiere bei fünf bis sieben. Der absolute Rekord seien
15 Jungtiere gewesen, blickten die beiden Mitarbeiter der in
Wilhelmshaven stationierten Vogelwarte Helgoland zurück.Positiv
bewerteten sie die aktuelle Situation: "Die Population ist in diesem
Jahr sehr gut. Grund sind der milde Winter und das Mäuseaufkommen."
Zudem wies Neuhaus darauf hin, dass seit 30 Jahren die Arbeitsgruppe
"Schleiereulenschutz im Altkreis Minden" bestehe. Zwölf ehrenamtliche
Mitarbeiter betreuten 250 registrierte Plätze. "Die älteste
Schleiereule, die uns bekannt ist, wurde über 16 Jahr alt", so Neuhaus
und Buhrmester. | |
| Die Sterblichkeitsrate der jungen Schleiereulen
sei sehr hoch. Die unerfahrenen Jungtiere würden Verkehrsopfer oder
kämen in Schächten oder Wasserbehältern um. Außerdem liege der Marder
als natürlicher Feind auf der Lauer. Nach der
Beringungsaktion war der Bauernhofbesuch für die "Waldfüchse" noch
nicht beendet. Landwirt Helmut Teikemeier zeigte Kälber, Kühe und
Katzen. Zudem wurden die Kinder von Schäferhund Tara freundlich begrüßt. | |
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