Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden
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Eule

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Die Presseberichte des Jahres 2008:

Wir danken dem Mindener Tageblatt für die Erlaubnis diese Artikel hier zu veröffentlichen.


Mindener Tageblatt, 07.08.2008 (www.mt-online.de)


2008 ist kein gutes Jahr für Eulen

Gerhard Neuhaus und Erwin Mattegiet beringen junge SchleiereulenBei aktueller Bestandsaufnahme wurden nur 95 Küken gezählt / Zu wenig Mäuse

Minden/Bad Oeynhausen (mt/mob). Kein gutes Jahr für Eulen: Das ist das Fazit der aktuellen Bestandsaufnahme heimischer Greifvogelschützer.

Zum Greifvogelschutzprogramm der AG Naturschutz Bad Oeynhausen und der AG Schleiereulenschutz im Altkreis Minden gehört alljährlich die Bestandsaufnahme und die Beringung der Schleiereulen. Schon nach den ersten Kontrollen zeichnete sich ein schwaches Eulenjahr ab.
2007 wurden im Mühlenkreis 543 Jungeulen beringt, davon 22 in Bad Oeynhausen. In diesem Jahr konnten nur 95 Küken mit Ringen versehen werden, davon kamen zwölf aus Bad Oeynhausen. Offensichtlich habe ein schwaches Mäusejahr zu dem Bestandseinbruch geführt, so Erwin Mattegiet, der gemeinsam mit dem Eulenberinger Gerhard Neuhaus unterwegs war.

Marius, Collin und Tim mit kleinen Schleiereulen
Marius, Collin und Tim aus Werste unterstützen die Eulenschützer. Foto: privat

Die Greifvogelschützer fanden nur zwei bis drei Küken pro Nistkasten vor, in starken Mäusejahren werden in der Regel vier bis sieben Jungeulen großgezogen. Die Tiere hatten wenig gefüllte Kröpfe, auch konnte in keinem der Kästen ein Nahrungsvorrat festgestellt werden. Normalerweise legen die Altvögel mehrere Mäuse am Brutplatz ab, um die Küken ausreichend zu versorgen.
Auf schlechte Mäusejahre reagieren die Eulen mit kleineren Gelegen beziehungsweise mit dem Auslassen der Brut. Dafür finden in starken Mäusejahren bis zu drei Bruten statt.
Erfreuliches können die Naturschützer aus Werste vermelden. Frank Köstring hatte vor vier Jahren von der AG Naturschutz Bad Oeynhausen einen Nistkasten erhalten. In diesem Jahr wurden bei dem Naturfreund im Wersterholz drei Jungeulen beringt.
Bürger, die in ihrem Gebäude eine Nistmöglichkeit für die nützlichen Mäusejäger schaffen möchten, können kostenfrei einen Schleiereulenkasten bei der AG Naturschutz Bad Oeynhausen bekommen. Dafür meldet man sich am besten auf der Internetseite www.ag-natur.de


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Mindener Tageblatt, 26.06.2008 (www.mt-online.de)

Turmfalken statt Schleiereulen

Neue Brutkasten-Besatzung an der Heimser Riehe

Petershagen-Heimsen (Scho). Mit dem Beringen kleiner Schleiereulen wollte Karl Stello in der Heimser Riehe eigentlich ein kleines Jubiläum feiern. Doch plötzlich haben Turmfalken Gefallen an dem Brutkasten gefunden.

Seit 1988 ist der Brutkasten im First der Scheune ohne Unterbrechung von brütenden Schleiereulen belegt. Mit durchschnittlich sieben Nachkömmlingen zählt der Brutplatz mit der eingetragenen Nummer B035 zu den erfolgreichsten im Kreisgebiet. Doch im zwanzigsten Jahr sollte es anders kommen als gehofft.
Junge Turmfalken
Turmfalken im Brutkasten unter dem Giebel. Nach dem Beringen wurde der Nachwuchs behutsam in den Kasten zurückgesetzt.
 Foto: Rüdiger Schoppmann
Zunächst fand sich das Eulenpärchen auf dem angestammten Brutplatz ein. Das Weibchen legte fünf Eier und begann zu brüten. Doch nach wenigen Tagen fielen Krähen über den Brutkasten her, zerstörten die Brut und begannen den Kasten in Beschlag zu nehmen. Etwa eine halbe Schubkarre voller Geäst trugen sie in das Nest.
Gleichzeitig fand auch ein Turmfalkenpärchen Gefallen an der Brutstätte. Gemeinsam bewohnten diese ungleichen Pärchen das Nest, bis Karl Stello das vordere Einflugloch versperrte, den Kasten säuberte und für Schleiereulen und Turmfalken die hintere Klappe offen ließ. Zielsicher fand das Falkenpärchen danach seinen Zugang zum Nest durch rückwärtige "Uhlenlok" im Giebel der Scheune, brütete und schon bald bettelten fünf Nesthocker um Nahrung. Im Auftrag der Vogelwarte Helgoland wurden vier der grauen Nachkömmlinge von Gerhard Neuhaus beringt. Ein Nesthäkchen war noch zu klein für Beringen. Dieses wollte Karl Stello eigentlich am Wochenende nachholen. Doch war Nesthäkchen nicht mehr da. Möglicherweise wurde es Opfer der Futterknappheit aufgrund anhaltender Trockenperiode und deshalb von den Eltern aus dem Nest geworfen.
Da er die Schleiereulen immer wieder in der Umgebung der Hofstätte sichtet, hofft Karl Stello nun auf das kommende Jahr, um dann den zwanzigsten Bruterfolg von Schleiereulen melden zu können.
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