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Berichte aus dem Jahr 2013 |
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Westfalen Blatt, 21.12.2013 (www.westfalenblatt.de) |
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Der Mühlenkreis hat mit 47 Brutpaaren einen neuen Rekord aufgestellt. Auch am Großen Weserbogen gab es Nachwuchs. Immer mehr Pfahlneste für die Störche werden in Bad Oeynhausen aufgestellt. |
Störche stellen Rekord auf
Arbeitsgruppe Natur legt Jahresbericht vor – Jugendgruppe bekommt guten Zuspruch
Bad Oeynhausen (WB). Störche, Wanderfalken, Amphibien und viele Ideen und neue Entwicklungen haben die Arbeitsgruppe im Jahr 2013 beschäftigt. Besonders erfreulich ist der Zulauf bei den jugendlichen Naturentdeckern
und eine Kooperation mit dem neuen Verein Damwildgehege Oeynhausener Schweiz.
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Dieser junge Wanderfalke wird bei seiner Beringung am Gemeinschaftskraftwerk Veltheim auch genau vermessen. |
Weißstörche
Der Mühlenkreis hat mit 47 Brutpaaren einen neuen Rekord aufgestellt. Leider haben nur 61 Jungstörche das ungewöhnlich nasskalte Wetter im Frühjahr überlebt, 13 Paare mussten die Brut aufgeben. Auf dem Pfahlnest am Großen Weserbogen wurde erfolgreich gebrütet. Zwei Küken konnten dort am 14. Juni beringt werden. Dies weckte neue Begehrlichkeiten und animierte Bad Oeynhausener Bürger und Firmen, neue Niststandorte mit Pfahlnestern auszustatten: Wulferdingsener und die örtliche Feuerwehr errichteten einen Nistpfahl im Heuental, Eon Westfalen-Weser sponserte einen ausgedienten Telegraphenmasten, die Nistplattform stammte aus dem Vorrat des Aktionskomitees »Rettet die Weißstörche«, das Tiefbauunternehmen Stohlmann half beim Bau. Damit sind im Bad Oeynhausener Stadtgebiet jetzt drei Nisthilfen für Weißstörche im Angebot: benhausen/Im Meerfeld, Wulferdingsen/Heuental und Bachaue.
Wanderfalken
Mittlerweile sind in Nordrhein-Westfalen 180 Brutpaare bestätigt. Die Bruten finden statt an Industriegebäuden und Kirchen. Im Mühlenkreis sind die Kraftwerkschornsteine und der Fernsehturm nunmehr einige Jahre hintereinander erfolgreich besiedelt. Dr. Alfons Bense und Erwin Mattegiet von der AG Wanderfalkenschutz NRW beringten am Gemeinschaftskraftwerk Veltheim Felix und Farina. Die Höhenrettung der Feuerwehr Espelkamp holte hierzu die beiden Küken aus 90 Meter Höhe mit Hilfe eines Rucksackfahrstuhls. Das Ereignis motivierte auch hier die Niedersachsen, an zwei Glashütten in Obernkirchen und Rinteln Kästen für Wanderfalken aufzuhängen. Diese stammten aus einer Gemeinschaftsproduktion der Firma Holzbau Grübbel und dem Berufsbildungswerk Wittekindshof in Bad Oeynhausen.
Dr. Alfons Bense und Erwin Mattegiet von der AG Wanderfalkenschutz
NRW beringten am Kraftwerk Veltheim Felix und Farina.
Amphibien
Die Untere Landschaftsbehörde hat Ende Februar das größte Amphibienlaichgebiet der Stadt im Dehmer Fuchsloch entbuscht und weitere kleine Tümpel angelegt. Das Vorzeigebiotop am Südhang des Wiehengebirges ist nun unter
Beobachtung eines groß angelegten Gelbbauchunken-Monitoring des Nabu. Geleitet wird das Projekt von Christian Höppner und unterstützt vom Bundesumweltministerium.
Krötenwanderung
Der diesjährige Aufbruch zu den Laichgewässern der Amphibien in Bad Oeynhausen trat durch den lang anhaltenden Winter verspätet ein. Während im vergangenen Jahr die Wanderung vier Wochen andauerte, waren es in diesem Jahr gerade einmal zehn Tage Anfang April. Gerade in den Bereichen, wo die Lurche mit der Hand umgesetzt werden mussten, wurde aufgrund der hohen Anzahl der Tiere deutlich, wie sehr auch sie auf dieses angenehme Krötenwetter gewartet haben.
Schleiereulen
Das Eulenjahr war mager. Harte Winter mit gelegentlich hohen Schneelagen ließen die Population zusammenbrechen. Nur in der Trafo-Station an der Wendener Straße auf der Lohe konnten drei Jungeulen beringt werden. Der Eulenberinger Gerhard Neuhaus wurde dabei von Kindern des Loher Kindergartens Pusteblume mit großem Interesse beobachtet.
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Das Thema Krötenwanderung gehört in jedem Jahr zu den Aufgaben der Arbeitsgruppe Natur. Der diesjährige Aufbruch zu den Laichgewässern trat durch den lang anhaltenden Winter verspätet ein. |
Vogelexkursion
Die Wintervogelexkursion ist trotz Minustemperaturen, Schnee oder Regen eine gut besuchte Attraktion. Beobachtet werden konnten Zugvögel, Kormorane, Höckerschwäne, Nil- und Graugänse, Schellenten, Wacholderdrosseln, Silberreiher und mehr. Die Erläuterungen des aus Vlotho stammenden Ornithologen Jörg Haddasch wurden in diesem Jahr noch ergänzt durch Eisbergens Ortsheimatpfleger Reinhard Busch, der zu historischen Ereignissen an der Weser referierte. Neben vielen Naturinteressierten, Hobby-Ornithologen, erfahrenen Vogelbeoachtern waren auch zahlreiche Kinder ausdauernd mit dem Fernglas dabei. Je nach Vorkommen der gefiederten Wintergäste an der Weser werden auch zukünftig ein bis zwei Exkursionen dieser Art von Jörg Haddasch und Erwin Mattegiet geleitet werden.
Streuobstwiese
Die 2011 aus einer Spende der Dehmer Firma Denios angepflanzte Streuobstwiese im Dehmer Ortsteil Lohbusch trägt bereits erste Früchte. Um die Bestäubung der Obstbäume durch Insekten zu optimieren, wurde von der Offenen
Ganztagsschule und dem Kindergarten Dehme ein Insektenhotel gebaut. Das Material lieferte die Tischlerei Müller aus Dehme, das Dach die Firma Pieper aus Eidinghausen. Während der Vereinsring Dehme die Materialkosten übernahm, wurde das Insektenhotel von der Firma Holzbau Grübbel aus Eidinghausen kostenfrei in einem professionellen Betonfundament aufgestellt.
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Erwin Mattegiet von der Bad Oeynhausener Arbeitsgruppe Natur hilft bei der Beringung von diesen Jungtieren. |
Naturentdecker
Antje Brandt, Erzieherin und Waldpädagogin, und Mirjam-Hanna Voß, Diplom-Ingenieurin für Landschaftsentwicklung, gründeten im Mai 2012 eine Jugendgruppe. Mittlerweile sind 20 Jungen im Alter von sieben bis neun Jahren jeden Monat unterwegs, um Natur und Umwelt im Bereich Bad Oeynhausen kennenzulernen und zu schützen. Spiele und Aktionen stehen dabei regelmäßig im Vordergrund. »Was machen eigentlich Kröten im Winter?« war etwa Thema einer Exkursion. Waldnachmittage sind regelmäßig interessant und nachhaltig gestaltet. Neben vielen eigenständigen Aktionen wurden auch angeleitete Situationen erlebt. Die Kinder konnten mit kleinen Kosmetikspiegeln einen eher ungewohnten Rundgang durch den Wald machen und bekamen durch den Einsatz von Schlafbrillen ein ganz spezielles Gefühl für den Wald. Einen Höhepunkt erlebten sie im Juli mit Karl-Heinz Edler. Der Obmann für Lernort Natur der Jägerschaft führte mit Aktionen durch den Forst. Erforscht haben die Kinder Wassertiere im Teich und den Osterbach im Siekertal.
Damwildgehege
Durch die Neugründung des Vereins Damwildgehege Bad Oeynhausener Schweiz unter Leitung von Rainer Frilling hat dieser Parkbereich in der Innenstadt eine völlig neue Bedeutung nicht nur für den Natur- und Artenschutz bekommen, sondern auch für das Thema Naturerlebnispädagogik. Die Jugendgruppe wird hier künftig besonders aktiv werden, hat bereits das schöne Areal kennengelernt und den Verein bei vielen Arbeiten rund um das Damwildgehege unterstützt. Geplant sind ein Insektenhotel, die Renovierung eines Aufenthaltsraumes in einem
alten Gärtnerhäuschen und mehr.
Nisthilfen
Seit Jahren unterstützen heimische Firmen die Bemühungen des Vereins im Artenschutz. Dabei das Berufsbildungswerk des Wittekindshofs aktiv, deren Tischlerei und Malerei fertigt Nistkästen aller Art nach Vorgaben von Erwin Mattegiet von der AG Natur.
www.ag-natur.de
www.natur-oberbecksen.de
www.storchensommer.de
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Neue Westfälische, 19.12.2013 (www.nw-news.de) |
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Neue Westfälische, 17.12.2013 (www.nw-news.de) |
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Westfalen Blatt, 16.12.2013 (www.westfalenblatt.de) |
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Mindener Tageblatt, 26.09.2013 (www.mt-online.de) |
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Ringe für fünf kleine Eulenkinder
Kinder begeistert von BUND-Aktion / Nistkasten seit 25 Jahren fast durchgängig belegt
Petershagen-Heimsen (Wes). Ein besonderes Erlebnis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene war eine Aktion der BUND-Ortsgruppe Petershagen. Die Veranstaltungsreihe zum "BUNDten Praxisjahr" wurde mit der Beringung von fünf Eulenkindern am Heimat- und Heringsfängermuseum in Heimsen fortgesetzt.
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Bei der BUND-Aktion wurden die Eulenkinder beringt und dann in einem Beutel wieder zurück in ihren Nistkasten gebracht. Foto: Privat |
Die Kinderstube des Eulennachwuchses war ein großer Nistkasten am Dachgiebel eines Nebengebäudes. "Dieser Nistkasten wurde vor 25 Jahren angebracht. Seitdem ist er fast durchgängig belegt", wusste Jan Brunkhorst, der sich seit nahezu zehn Jahren in der Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden engagiert und die Beringung durchführte. Zunächst kletterten alle Teilnehmer der BUND-Gruppe über eine Leiter auf den Dachboden des Gebäudes. Dort steckte Jan Brunkhorst die fünf wohlgenährten Nestlinge vorsichtig in einen Beutel. Dann ging es wieder zurück nach unten. Greta, Julia und Sofia durften die kleinen Eulen bei der Beringung festhalten. Auf dem Rücken liegend verharrten die Jungtiere ohne Regung in ihrer Hand.
"Die kratzen ja gar nicht mit ihren langen Krallen", wunderte sich Greta. Julia stellte fest, dass es unter den Flügeln ganz warm war und staunte über den prall gefüllten Bauch und den weichen Flaum des kleinen Vogels. Sofia hielt den ältesten Nestling in ihren Händen, an dem bereits einige Federn zu erkennen waren.
"Jungeulen können frühestens beringt werden, wenn sie eineinhalb bis zwei Wochen alt sind. Dabei stellen sie sich durch einen angeborenen Reflex tot. In Wirklichkeit fehlt ihnen aber nichts", erklärte Brunkhorst. Zudem wies er darauf hin, dass vorher die Altvögel abgefangen würden, um deren Ringe abzulesen. So könnten die Schleiereulen identifiziert werden. Alle Daten würden an die Vogelwarte Helgoland geschickt, die auf diese Weise Informationen zur Brut und Herkunft erhalte. Die Vogelwarte sei eine von drei Beringungszentralen in Deutschland, erklärte der Fachmann.
Die fünf Schleiereulenkinder des Heimser Heimat- und Heringsfängermuseums erhielten jeweils einen Ring, der mit der Zange am linken Bein befestigt wurde. Anschließend ging es im Beutel zurück in den Nistkasten. Jan Brunkhorst wies darauf hin, dass die Eulen nach der Beringungsaktion in zwei bis drei Wochen flügge seien. Außerhalb der Kastens würden sie noch eine Weile von ihren Eltern versorgt. Aber schon bald müssten die Jungtiere sich selbst ernähren. Ihre Hauptnahrungsquelle seien Mäuse.
Für Greta stand fest: "Es war ein tolles Erlebnis, die Eulen anzufassen und auf den Arm zu nehmen". Nach der Beringungsaktion konnten sich die Teilnehmer die Eier verschiedener Eulenarten ansehen. Dazu gab es weitere Informationen. |
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Copyright Mindener Tageblatt 2013. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwendung bedarf der Einwilligung durch die Chefredaktion.
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Neue Westfälische, 05.09.2013 (www.nw-news.de) |
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Schwindelfreier Mieter gesucht
Aktionskomitee rettet die Weißstörche und AG Natur bauen Storchennest in Volmerdingsen
Bad Oeynhausen. Ein Einfamilienhaus in Volmerdingsen, mit Panoramablick mitten im Landschaftsschutzgebiet wartet auf den Erstbezug. Für die Wohnung in 15 Metern Höhe gibt es zwar keinen Aufzug, dafür ist sie aber mietfrei. Die Rede ist vom einem neuen Storchennest, das vom Aktionskomitee Rettet die Weißstörche und der AG Natur Bad Oeynhausen mit zahlreichen Sponsoren und Helfern an der düsteren Straße errichtet wurde.
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Neuen Wohnraum für Störche geschaffen: Ideengeber Josef Brinker (v. l.), Marco Bunte Geschäftsführer der Firma Stohlmann, Kurt Saule von der Firma Isemann, Nestpatin Christiane Röckemann, Frank Marske vom Aktionskomitee und Erwin Mattegiet. FOTO: CHRISTIAN FITTE |
Der Wohnungsmarkt für Störche im Mühlenkreis ist in den letzten Jahren hart umkämpft. "Nachdem es fast 100 Jahre keine Storchenbrut in der Umgebung gab, zog es vor zwei Jahren wieder zahlreiche Pärchen hierher", sagt Erwin Mattegiet von der AG Natur und vom Aktionskomitee. Grund dafür ist der Populationsdruck: "Die Nester in der Umgebung sind voll", sagt Mattegiet. Und so steht in Volmerdingsen nun das dritte Storchennest in Bad Oeynhausen.
"Der Standort ist ideal", sagt Josef Brinker vom Planungsamt der Stadt Bad Oeynhausen, Ideengeber und Betreuer des Projekts. Es handelt sich um eine Kompensationsfläche für die Nordumgehung, die durch aufwendige Renaturierung ideale Lebensbedienungen für Störche und deren bevorzugte Nahrung bieten: "Der Länge des Wulferdingsener Bach wurde durch Mäander und Schleifen fast verdoppelt, und so können sich möglichst viele Biotopstrukturen entwickeln", erklärt Brinker.
"Der Bau des Storchennest ist ein Gemeinschaftsprojekt", be-tont Mattegiet und bedankt sich bei den Sponsoren. "Eon Westfalen Weser hat den 15,4 Meter langen und 500 Kilogramm schweren Masten zur Verfügung gestellt, der von der Tiefbau Firma Stohlmann fachmännisch aufgestellt wurde. Der Verein Aktionskomitee rettet die Weißstörche hat die Nistplattform bereitgestellt, die Stahlkonstruktion dafür kommt von der Firma Isemann. Die Isolierung am Mast spendete die Dachdeckerei Stein und Straßen NRW hat als Eigentümer der Fläche hat das Projekt in entscheidender Weise unterstützt."
Die ersten Bewohner werden im Frühjahr erwartet. "Die Nachbarschaft freut sich schon darauf, das Nest bewohnt zu sehen", bestätigt Nest-Patin Christiane Röckemann. Bei der Auswahl der neuen Mieter zählt anders als auf dem menschlichen Wohnungsmarkt nicht das Einkommen oder der Familienstand zu den Kriterien, sondern schlicht und einfach: Wer zuerst kommt, brütet zuerst. |
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Copyright Neue Westfälische 2013. Texte und Fotos aus der Neuen Westfälischen sind urheberrechtlich geschützt.
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Westfalen Blatt, 05.09.2013 (www.westfalenblatt.de) |
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Mindener Tageblatt, 31.07.2013 (www.mt-online.de) |
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Nachwuchs bei den Schleiereulen
Grundschüler interessierte Beobachter bei Beringung der Jungvögel
Porta Westfalica-Veltheim (mt/uv). Auf dem Hof Möller in Veltheim wurden drei Schleiereulen beringt. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler der Klasse 3e vom Standort Vennebeck der Grundschule Holzhausen und einige ihrer Geschwister.
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Jeder wollte die jungen Schleiereulen halten. Foto: pr |
Unter Aufsicht der Sachkundelehrerin Sigrid Schoel konnten die Schüler an diesem Ereignis teilnehmen. NHP-Mitglied Gerhard Neuhaus führte die Beringung durch. Hierfür wurden die Eulenkinder, auf dem Rücken liegend, leicht fixiert und bekamen schmerzfrei ihren persönlichen Ring am linken Bein befestigt.
Ohne jegliche Regung ließen die vier bis fünf Wochen alten Schleiereulen den Vorgang über sich ergehen. Auch vom Umherreichen der Kinder ließen sie sich nicht beeindrucken.
Entdeckt wurden die Schleiereulen vor sechs Wochen als Gerhard Neuhaus bei einem Rundgang zu Nistkästen in der Gegend auf sie stieß. Er fand einen der Altvögel und drei längliche weiße Eier vor. Der Nistkasten am Dachgiebel ist nur von außen zugänglich und ist vor Marderangriffen geschützt.
Die erste Beringung an diesem Standort fand 1990 statt. Seitdem sind auf diesem Hof bereits 62 junge Schleiereulen ausgeflogen. Der Nistkasten ist ein traditionsreicher Niststandort.
Einmal beringt können die Vögel für den Rest ihres Lebens ihrem Schlupfort zugeordnet werden. Aufgrund des Aufdrucks kann man die Identität der Eule entschlüsseln sowie die Herkunft bestimmen. Die Daten hierfür liegen in der Vogelwarte auf Helgoland.
Nachdem die Küken beringt waren und jedes Kind einmal eines der Küken halten durfte, setzte man sie in ihr Nest zurück. Für die Elterntiere steht noch eine Menge Arbeit an, ihre Jungen benötigen pro Nacht vier bis sechs Mäuse.
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Neue Westfälische, Juni 2013 (www.nw-news.de) |
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Westfalen Blatt, Juni 2013 (www.westfalenblatt.de) |
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Mindener Tageblatt, 13.05.2013 (www.mt-online.de) |
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Aktion von Vogelschützern und Höhenrettern der Feuerwehr am Gemeinschaftskraftwerk Veltheim
Wanderfalken in luftiger Höhe beringt
Porta Westfalica-Veltheim (rkm). Im Falkenhorst am Kamin des Kraftwerkes Veltheim sind zwei junge
Wanderfalken geschlüpft. Nun wurden sie beringt. (VON ROBERT KAUFFELD)
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Höhenretter der Feuerwehr Espelkamp steigen bis zu einer Höhe von 70 Metern am Kamin des Kraftwerks empor. Fotos: Robert Kauffeld |
In etwa 70 Metern Höhe hatten Vogelfreunde einen Kasten angebracht, den ein Falkenpaar als Brutstätte bezog. Drei Eier hatte das Weibchen gelegt, doch bei der Beobachtung über die am Nest angebrachte Webcam hatte man bereits erkennen können, dass nur zwei Junge aufgezogen wurden. Diese sollten jetzt getauft und beringt werden.
Zur Arbeit der Vogelschützer gehört es allerdings nicht, auf der Leiter an der Außenwand eines hohen Kamins emporzusteigen. Daher wurden die Höhenretter der Feuerwehr Espelkamp gebeten, bei einer Übung die jungen Falken zur Beringung nach unten und später wieder zurückzutransportieren.
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Der junge Falke wird beringt. |
So stiegen drei Feuerwehrleute mit roten Overalls und Helmen nach oben, gesichert waren sie mit Gurten und Leinen. Und schon bald schwebten die jungen Falken in einem Beutel am Seil nach unten. Hier warteten bereits Erwin Mattegiet und Dr. Alfons Bense vom Arbeitskreis Wanderfalkenschutz.
Tiere wehren sich kräftig
Sie haben die Vögel gewogen, vermessen, registriert und mit Ringen versehen. Die Tiere wehrten sich kräftig, als Schutz vor ihren scharfen Krallen waren sie nur mit dicken Handschuhen zu greifen. Die jungen Wanderfalken tragen jetzt den Ring der Vogelwarte Helgoland und einen Ring der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz des Nabu NRW, dem der hiesige Arbeitskreis angehört. Diese Ringe sind mit großen Buchstaben und Ziffern versehen und können mit dem Fernglas leicht gelesen werden.
Die weiblichen Vögel sind gewöhnlich die schwersten. So wurde der mit 530 Gramm schwerste Vogel auf den Namen "Farina" getauft. Der Bruder wiegt 520 Gramm und bekam den Namen "Falko". Sie werden bald das Nest verlassen und dann als pfeilschnelle Jäger der Lüfte über der Landschaft kreisen.
Der Wanderfalke hat eine Spannweite von 80 bis 117 Zentimetern. Er ist ein Flugjäger. Wer ihn einmal beobachten konnte, ist fasziniert von dem eleganten Flug und der hohen Geschwindigkeit, die mehr als 300 Stundenkilometer betragen kann. Seine Opfer sind gewöhnlich kleinere Vögel, die er oftmals aus großer Höhe mit angezogenen Flügeln im Sturzflug erbeutet. Aufmerksame Beobachter werden demnächst sehen, wie Farina und Falko ihre Kreise ziehen und sich auf Beute stürzen. Auch das Fernsehen interessierte sich für die Beringungsaktion in Veltheim und machte Aufnahmen.
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Porta Magazin, April 2013 (www.porta-magazin.de) |
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Porta Westfalica ist Storchenerwartungsland
Adebar am Weserbogen
Die erste erfolgreiche Storchenbrut in Porta Westfalica seit über einhundert Jahren war eines der großen Medienereignisse des Sommers 2012. Diesen spannenden Storchensommer konnten viele Naturfreunde Anfang März anhand eines Vortrages im Ferdinand-Huhold-Haus in Hausberge noch einmal erleben.
Bei einer Fotoreise präsentierten die Bad Oeynhauser Naturfotografen Witold Guzik und Frank Marske eindrucksvolle Bilder, die Erwin Mattegiet, Vorstandsmitglied des Aktionskomitee "Rettet die Weißstörche" moderierte. Neben den Fotos wurden im Ferdinand-Huhold-Haus auch Videofilme und Aufzeichnungen von Fernsehsendungen des WDR gezeigt, die im Bereich Costedt entstanden sind.
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Fotograf Frank Marske: "Die jungen Störche fallen bei drohender Gefahr in eine Art Todesstarre, so dass sie sich ohne Probleme beringen lassen." |
Erstmals seit 110 Jahren brütete ein Storchenpaar wieder auf Portaner Gebiet im Ortsteil Costedt. Der Weißstorchbestand war 1990
im Kreis Minden-Lübbecke mit drei Paaren auf einem Tiefpunkt angekommen. Inzwischen hat die Zahl der besetzten Storchennester im Kreis mit 42 einen Stand erreicht, wie er zuvor noch nicht gezählt worden war.
Im Vorjahr waren es nur 34. "Das ist eine nicht erwartete Entwicklung, die aller Voraussicht nach zunächst noch anhalten wird. Das bestärkt uns in unserem Schaffen. Man hat uns belächelt, als wir 2004 den Plan fassten, südlich des Wiehengebirges Störche anzusiedeln", betont Erwin Mattegiet. "Aber wir waren uns sicher, dass sich der Aufwand lohnen wird", berichtet der Vogelschützer.
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Storchenexperte Erwin Mattegiet kümmert sich auch um Schleiereulen. |
Die Geschichte des Storchenpaares Wilhelmine und Jakob mit ihrem Nachwuchs wurde für die Teilnehmer und nicht zuletzt für die Stor
chenschützer nochmals zu einem Wechselbad der Gefühle. Alle Ereignisse von der ersten Nestinspektion durch das Storchenpaar, über die
Brut und die Nachwuchspflege bis zum tragischen Ende eines Jungstorchs, der am 11. August des Vorjahres beim Anflug auf den Horst
an einer Hochspannungsleitung getötet worden war, wurden von den Bad Oeynhauser Naturfotografen in Bildern festgehalten. Die Fotos von Witold Guzik und Frank Marske zeigen aber auch, welche Bemühungen nach Rückschlägen zu Erfolgen führen. Mit dem Auto oder dem Fahrrad folgten die Naturfotografen den Störchen und dokumentierten die Brutzeit. "Es ist nicht immer leicht, man braucht viel Zeit und Geduld", erklärt Frank Marske. Anfang Juni des letzten Jahres hatte das Ausharren
ein Ende, denn zwei Jungstörche erblickten das Licht der Welt. Vier Wochen nach der Geburt sollte es für die Jungtiere zum ersten Mal stressig werden. Waren sie bisher nur aus der Ferne beobachtet worden, stand jetzt die Beringung an. Nicht nur die Bilder der
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Das Storchenpaar in Costedt. |
Störche selbst standen im Fokus. Auch das Aufstellen der Pfahlnisthilfen mit den Nistplattformen wurde ausführlich dargestellt. Die Ausstattung der Nester mit Holzschnitt und Pferdeäpfeln, das Verschönern mit weißer Binderfarbe, die
den Kot früherer Nestbesitzer vortäuschen sowie die Einsätze der Kletterspezialisten des Alpenvereins zur Säuberung der Nistplätze fanden ebenfalls Bewunderung.
Für Erwin Mattegiet und seine Mitstreiter ist die Entwicklung der Störche ein Gradmesser für den Zustand der Umwelt. Ein Teil der Störche, die in den Kreis Minden-Lübbecke kommen, nehmen den Weg über Gibraltar, der andere über den Bosporus. Und zu diesen gehören auch die Costedter Störche, ist sich Mattegiet sicher. "Die Reise der Störche ist gefährlich. Viele werden über Kriegsgebieten abgeschossen oder landen im Kochtopf. In Afrika leben sie oft wochenlang von Heuschrecken, die durch Insektizide getötet wurden. Diese PCBs lagern sich dann im Fettgewebe ab und führen zum Tod. Jeder fehlende Storch ist eine Frühwarnung der Natur vor Umweltgiften. Wir hoffen, dass unsere Störche davon nicht betroffen sind und den Weg zu ihrem Costedter Nistplatz, den wir am 1. März erneuert haben, finden werden", erzählt ein erwartungsvoller Erwin Mattegiet abschließend.
Alle Storchen-Fotos: © Frank Marske |
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Copyright Porta Magazin 2013. Texte und Fotos aus dem Porta Magazin sind urheberrechtlich geschützt.
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Mindener Tageblatt, 02.03.2013 (www.mt-online.de) |
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Storchenfreunde erneuern Horst am Weserbogen
Ausgepolstert mit Pferdedung / Turmfalke hält deutlichen Abstand
Porta Westfalica-Costedt (GS). Die Storchenfreunde sind guter Dinge. "Fünf Storchenpaare haben sich nach dem Winter bereits im Kreis Minden-Lübbecke niedergelassen", berichtet Erwin Mattegiet vom Aktionskomitee "Rettet die Weißstörche". Höchste Zeit also, den Horst am Südlichen See auf Vordermann zu bringen. (VON GISELA SCHWARZE)
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Arbeit mit Ausblick: Storchenfreund Erwin Mattegiet montiert in luftiger Höhe die neue Nist-
plattform. Foto: Gisela Schwarze |
In einer gemeinsamen Aktion haben die Naturschutzvereine aus Bad Oeynhausen und Porta Westfalica eine einladende Bleibe bereitet. Der alte Nistplatz von "Oeyni" und "Porti" sowie von "Jacob" und "Wilhelmine" hat ausgedient. Nach neun Jahren musste der brüchige Horst erneuert werden. Wind und Wetter hatten an dem Weidengeflecht und auch der Bodenplatte kräftig genagt. Die Untere Landschaftsbehörde stellte über den Kreisbauhof 20 nagelneue Storchennester zur Verfügung, eins davon für die Adebare in Costedt. Gestern Morgen galt es für Erwin Mattegiet und den Dachdeckermeister Wilhelm Stein, das im Jahr 2004 aufgesetzte Storchennest abzunehmen und ein neues zu montieren.
Als aktives Mitglied im Aktionskomitee arbeitete Wilhelm Stein ehrenamtlich und stellte kostenlos einen Hubsteiger aus seinem Unternehmen zur Verfügung. Mit Spezialwerkzeugen machten sich die beiden Experten auf den Weg zur Spitze des stabilen, gegabelten Mastes, der von einer heimischen 40 Meter hohen Eiche aus dem Papensgrund stammt. "2,50 Meter dieses Stammes sind in der Erde verankert", sagte Herbert Wiese, Vorsitzender des Portaner Vereins für Naturschutz und Heimatpflege. Gemeinsam mit Helfern schaffte Wiese die Polsterung für den Nistkorb heran: Reisig, Holzhackschnitzel, Mulch, Pferdedung und Binsen.
Nach getaner Arbeit wurde zum krönenden Abschluss der Nestrand mit weißer Binderfarbe betupft. Dieser Trick von Storchenvater Dr. Alfons Bense soll Störchen durch die fingierten Hinterlassenschaften signalisieren, dass Vorgänger den Horst als gut befanden und hier wohnten. Aus sicherer Entfernung beobachtete der Storchenhorst-Untermieter, ein Turmfalke, das geschäftige Treiben an seinem Zuhause. Der Greifvogel wohnt im Kasten auf halber Höhe zum Storchennest und suchte während der Abbau- und Montagearbeiten vorsichtshalber das Weite.
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Copyright Mindener Tageblatt 2013. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwendung bedarf der Einwilligung durch die Chefredaktion.
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Westfalen Blatt, 02.03.2013 (www.westfalenblatt.de) |
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Copyright Westfalenblatt 2013. Texte und Fotos aus dem Westfalenblatt sind urheberrechtlich geschützt.
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Neue Westfälische, 02.03.2013 (www.nw-news.de) |
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Copyright Neue Westfälische 2013. Texte und Fotos aus der Neuen Westfälischen sind urheberrechtlich geschützt.
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Westfalen Blatt, 11.02.2013 (www.westfalenblatt.de) |
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Besonderen Grund zur Freude hatten die Mitglieder der Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz über die erste erfolgreiche Storchenbrut diesseits des Wiehengebirges |
Storchenjunge und Entdeckerfieber
Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen veröffentlicht Jahresbericht für 2012
Bad Oeynhausen (WB). Die Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen hat ihren Jahresbericht für das Jahr 2012 präsentiert. Störche und Kinder sorgten im vergangenen Jahr für positive Schlagzeilen. Es gab die erste erfolgreiche Storchenbrut diesseits des Wiehengebirges, ebenso die Gründung der Gruppe »Naturentdecker«.
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Der erste Baumschnittkursus wird gut angenommen. Hier zeigt Referent Andreas Buhr, worauf man beim Schneiden achten muss. |
Storchenfieber
Auf dem rechten Weserufer auf Portaner Gebiet steht seit einigen Jahren ein Pfahlnest für Störche. Während der Brutphase des vegangenen Jahres verletzte sich ein Altvogel am linken Bein und war bei der Versorgung der Jungvögel
schwer behindert. Am Tage wurden Brut und Aufzucht der Jungen beobachtet durch Mitglieder der Arbeitsgruppe, darunter Erwin Mattegiet mit Frank Marske und Witold Guzik. Beide dokumentierten mit Fotos den Storchensommer, in dessen Verlauf einer der Jungvögel bei einem seiner ersten Flugversuche starb.
Schleiereulen und Turmfalken
Alle sechs Turmstationen im Stadtgebiet waren von Schleiereulen und Turmfalken angenommen. Gemeinsam mit den Kindern des Loher Kindergartens Pusteblume wurden Eulenjungtiere beringt. Eine dieser Jungeulen wurde nach 1007 Flugkilometern Opfer des Straßenverkehrs an der französischen Atlantikküste. Schleiereulen werden sehr häufig Opfer von Straßen- und Schienenverkehr.
Wanderfalken
Mittlerweile sind 170 Brutpaare in Nordrhein-Westfalen bekannt. 25 davon in Ostwestfalen und vier im Mühlenkreis. Eine Beringungsaktion wurde am Kraftwerk Veltheim durchgeführt. Die Höhenretter der Feuerwehr Espelkamp ließen dem Beringer Dr. Alfons Bense die Jungtiere in einem Seilfahrstuhl herunter. Tausende von Internetbesuchern haben mittlerweile die Brut am Veltheimer Kraftwerk über die dort angebrachte Webcam – www.kraftwerk-veltheim.de – beobachtet. Ein anderer Brutplatz in der Innenstadt Mindens an der Marienkirche, wurde durch die Dachdeckerfirma Lorenz Steiger gegen Steinmarder gesichert.
Streuobstwiesen und Insektenhotels
Auf zwei Streuobstwiesen, ermöglicht durch eine Spende der Firma Denios, sind zwei Insektenhotels aufgestellt worden. Die Rohbauten wurden durch das Eidinghausener Holzbauunternehmer Grübbel gestiftet. Die Kinder der
Jugendgruppe »Naturentdecker« haben unter Anleitung von Mirjam-Hanna Voss und Antje Brandt die Insektenhotels mit natürlichen Materialien eingerichtet und sind gespannt darauf, wie sie in diesem Jahr angenommen werden.
Fledermäuse
Die heimischen Fledermausbestände sind nach wie vor stabil. Von insgesamt 18 in Deutschland vorkommenden Arten sind zwölf im Mühlenkreis heimisch. An der Autobahn 30 nördlich des Wasserschlosses Ovelgönne wird eine
Fledermaus-Überflughilfe gebaut. Durch diese besonders hohe Hecke werden die Fledermäuse animiert, die Autobahn erst in einigen Metern Höhe zu überfliegen. Nach wie vor ist das große künstliche Fledermausquartier aus Holzbeton im Damwildgehege der Oeynhausener Schweiz von einer Kolonie Abendsegler besetzt. Seit vielen Jahren werden regelmäßig die Vergitterungen an Standorten für Fledermausüberwinterungen durch Randalierer aufgebrochen.
So geschehen an der Lutternschen Egge, am Erdbunker der Uhlenburg und am »Bahnstollen« des Nordbahnhofs Bad Oeynhausen.
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Mirjam Voß baut mit Tim (links) und Fabian ein Insektenhotel. Es steht
jetzt auf der Obstwiese vor dem Schloss Ovelgönne. |
Der Fledermausstollen am Wilden
Schmied im Wiehengebirge. |
Dieser junge Uhu wurde von
Naturschützern beringt. |
Amphibien
Die Krötenwanderung wird offensichtlich von einigen Bürgern Bad Oeynhausens als besonderes Ereignis im
Jahresverlauf neu entdeckt. Zahlreiche Jugendgruppen mit Eltern und Betreuern trafen sich wieder im Frühjahr, um Kröten, Molche und Frösche auf der Straße einzusammeln und auf der anderen Seite der Fahrbahn wieder auszu-
setzen. Stichprobenartige Zählungen lassen darauf schließen, dass die Amphibienzahl in der Stadt zurückgegangen ist. Nach wie vor ist es wünschenswert, wenn abseits von Straßen, welche die Wanderwege zu und von den
Laichplätzen kreuzen, Tümpel und Teiche entstehen, die weder mit Enten noch mit Fischen besetzt sind. So können neue Laichgebiete entstehen.
Baumschnittkursus
Neu im Programm der AG Natur und Umweltschutz sind Baumschnittkurse, die auf den Streuobstwiesen regelmäßig durchgeführt werden. Fachleute geben Tipps zum korrekten Baumschnitt. Das Interesse an hochstämmigen alten Apfelsorten nimmt wieder zu. Das Bewusstsein, ungespritztes Obst aus dem eigenen Garten zu essen, hat für viele
Menschen an Bedeutung gewonnen.
»Naturentdecker«
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Naturschützer Erwin Mattegiet überprüft einen geöffneten Überwinterungskasten für Fledermäuse. |
Im Mai wurde die Kindergruppe »Naturentdecker« aus der Taufe gehoben. Gruppenleiterinnen sind Miriam-Hanna Voss, Diplom-Ingenieurin für Landschaftsentwicklung, und Antje Brandt, Erzieherin und Waldpädagogin. Betreut werden Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Diese lernen Fakten über Pflanzen, Tiere und deren Lebensraum. Sie erfahren den pfleglichen Umgang mit der Natur und bekommen Raum für spontane Entdeckungen in Wald, Flur und an Gewässern. Von Mai bis Dezember haben sich die Kinder und ihre Betreuerinnen acht Mal getroffen, dabei Projekte betreut und Exkursionen durchgeführt. Hierzu gehörten die Einrichtung der zwei Insektenhotels, Wiesenexkursionen mit Becherlupen und selbstgebastelten Behältern, Bachexkursionen im Siekertal mit Keschern und anderen Forschermaterialien. Es gab Stichlinge, Egel, Bachflohkrebse, Bergmolche und vieles mehr zu entdecken. In der Hofwassermühle im Siekertal konnten die Kinder unter Anleitung von Müllermeister Manfred Dietz selbst Korn mahlen und Mehl mit nach Hause nehmen. Die herbstlichen Spaziergänge im Wald brachten Sammlungen von Laub, Stöcken, Früchten und Matschbildern. Für den Winter haben die Kinder Futterglocken, -zapfen und -schalen angefertigt. Bei einem gemeinsamen Jahresabschluss mit den Eltern bei Punsch und Keksen wurden die Erlebnisse des vergangenen Jahres noch einmal erzählt.
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Jahresbericht der AG-Natur 2012 |
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25.12.2012 - Dieser Bericht erschien in diversen Tageszeitungen |
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Jahresbericht 2012
Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen e.V.
Richtig spannend war das Jahr 2012 für unseren Verein – Störche und Kinder machten in diesem Jahr die dicksten Schlagzeilen, denn die erste erfolgreiche Storchenbrut diesseits des Wiehengebirges hielt uns ebenso in Atem wie die erfolgreiche Gründung einer Kindergruppe, doch hierzu im Einzelnen:
Storchenfieber
Auf dem rechten Weserufer auf Portaner Gebiet steht seit einigen Jahren ein Pfahlnest für Störche. Nach ersten misslungenen Brutversuchen im Vorjahr war die Aufregung groß, als sich während der Brutphase dieses Jahres ein Altvogel am linken Bein verletzt hatte und bei der Versorgung der Jungvögel schwer behindert war. Während der hellen Tagesstunden wurden Brut- und Aufzucht der Jungen ununterbrochen beobachtet durch Mitglieder der Arbeitsgruppe, allen voran Erwin Mattegiet mit Frank Marske und Witold Guzik, die Beide mit hervorragenden Fotos die Dokumentation dieses Storchensommers übernommen hatten, der schließlich durch den Tod eines der Jungvögel bei einem seiner ersten Flugversuche seinen dramatischen Höhepunkt hatte. Wir hoffen, dass die Eltern und der überlebende Jungvogel gesund ihren Weg nach Afrika gefunden haben und im Frühjahr wieder an die Werremündung zurückkehren.
Schleiereulen und Turmfalken
Alle sechs Turmstationen im Stadtgebiet waren wieder von Schleiereulen und Turmfalken angenommen. Gemeinsam mit den Kindern des Loher Kindergartens Pusteblume wurden Eulenjunge beringt. Genau eine dieser Jungeulen wurde nach 1.007 Flugkilometern Straßenverkehrsopfer an der französischen Atlantikküste. Schleiereulen sind sehr häufig Opfer des Straßen- und Schienenverkehrs. Vermutet wird, dass etwa 2/3 der Jungvögel schon im ersten Jahr zu Tode kommen. Das eine „unserer“ Schleiereulen allerdings bis an den Atlantik fliegt, hätten wir nicht erwartet.
Wanderfalken
Mittlerweile sind 170 Brutpaare in Nordrhein-Westfalen bekannt. 25 davon in Ostwestfalen und 4 im Mühlenkreis. Eine spektakuläre Beringungsaktion konnte am Kraftwerk Veltheim durchgeführt werden, wobei die Höhenretter der Feuerwehr Espelkamp dem Beringer Dr. Dr. Alfons Bense die Jungen in einem Seilfahrstuhl herunterließen. Tausende von Internetbesuchern haben mittlerweile die Brut am Veltheimer Kraftwerk beobachtet über die dort angebrachte Webcam (www.kraftwerk-veltheim.de/cams/image.jpg). Ein anderer Brutplatz, in der Innenstadt Mindens an der Marienkirche, wurde durch die Dachdeckerfirma Lorenz Steiger gegen Steinmarder gesichert. Eine großzügige Spende der Mindener Kreissparkasse sorgte für die dauerhafte Sicherung mit nicht rostenden Lochblechen.
Streuobstwiesen und Insektenhotels
Auf zwei Streuobstwiesen, welche durch eine großzügige Spende der Firma Denios in Minden ermöglicht wurden, sind zwei Insektenhotels aufgestellt worden. Die Rohbauten wurden durch das Eidinghausener Holzbauunternehmen Grübbel gestiftet. Gernot Grübbel verfolgt die Arbeiten unseres Vereins jedes Jahr sehr intensiv, hat immer ein offenes Ohr und gute Ideen, wie er uns mit Rat, Tat und umfangreichen Materialspenden unter die Arme greifen kann. Die Kinder der Jugendgruppe „Naturentdecker“ haben unter Anleitung von Mirjam-Hanna Voss und Antje Brandt die Insektenhotels mit natürlichen Materialien eingerichtet und sind schon jetzt gespannt darauf, wie sie im nächsten Jahr angenommen werden.
Fledermäuse
Die heimischen Fledermausbestände sind nach wie vor stabil. Von insgesamt 18 in Deutschland vorkommenden Arten sind 12 im Mühlenkreis heimisch. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass an der Autobahn A 30 nördlich des Wasserschlosses Ovelgönne eine Fledermaus-Überflughilfe gebaut wird. Viele Mitbürger haben sich schon gewundert, warum im Bereich dieses Autobahnabschnitts die Bäume so eng gepflanzt sind. Durchdiese besonders hohe Hecke werden die Fledermäuse animiert, die Autobahn erst in einigen Metern Höhe zu überfliegen. Nach wie vor ist das große künstliche Fledermausquartier aus Holzbeton im Damwildgehege der Oeynhausener Schweiz von einer Kolonie Abendsegler besetzt. Nicht zum ersten Mal hat der Westdeutsche Rundfunk im Programm „OWL Natur“ darüber berichtet. Kaum zu glauben ist, dass seit vielen Jahren in Folge regelmäßig unsere Vergitterungen an Fledermausüberwinterungsstandorten durch Vandalen aufgebrochen werden, so geschehen an der Lutternschen Egge, am Erdbunker der Uhlenburg und am „Bahnstollen“ des Nordbahnhofs Bad Oeynhausen.
Amphibien
Die Krötenwanderung wird offensichtlich von einigen Bürgern unserer Stadt als besonderes Ereignis im Jahreslauf neu entdeckt. Zahlreiche Jugendgruppen mit Eltern und Betreuern trafen sich wieder im Frühjahr, um Kröten, Molche und Frösche in den sensiblen Bereichen auf der Straße einzusammeln und auf der anderen Seite der Fahrbahn wieder auszusetzen. Stichprobenartige Zählungen lassen allerdings befürchten, dass der Amphibienbesatz in der Stadt zurückgegangen ist. Nach wie vor ist es wünschenswert, wenn abseits von Straßen, welche die Wanderwege zu und von den Laichplätzen kreuzen, Tümpel und Teiche entstehen, die weder mit Enten noch mit Fischen besetzt sind, damit so neue Laichgebiete entstehen.
Baumschnittkurs
Neu im Programm sind unsere Baumschnittkurse, die auf den angelegten Streuobstwiesen regelmäßig durchgeführt werden und von vielen Bürgern gern angenommen werden. Fachleute geben Tipps zum fachlich korrekten Baumschnitt. Das Interesse an hochstämmigen alten Apfelsorten beispielsweise nimmt wieder zu. Das Bewusstsein, ungespritztes Obst aus dem eigenen Garten zu essen, hat für viele Menschen an Bedeutung gewonnen.
Neugründung der Jugendgruppe „Naturentdecker“
Sehr stolz sind alle Vereinsmitglieder darüber, dass wir im Mai die neue Jugendgruppe „Naturentdecker“ aus der Taufe heben konnten. Gruppenleiterinnen sind Miriam-Hanna Voss (Dipl.-Ing. für Landschaftsentwicklung) und Antje Brandt (Erzieherin und Waldpädagogin). Betreut werden Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren.
Diese lernen viel über Pflanzen, Tiere und deren Lebensraum, erfahren den pfleglichen und wertschätzenden Umgang mit der Natur und bekommen ausreichend Raum für spontane Entdeckungen in Wald und Flur und an Gewässern. Von Mai bis Dezember haben sich die Kinder und ihre Betreuerinnen insgesamt acht Mal getroffen und dabei erstaunliche Projekte betreut und Exkursionen durchgeführt. Hierzu gehörten die Einrichtung der zwei Insektenhotels, Wiesenexkursionen mit Becherlupen und selbstgebastelten Behältern, Bachexkursionen im Siekertal mit Keschern und anderen Forschermaterialien, wobei die neuen Entdeckungen gar nicht abrissen; Stichlinge, Egel, Bachflohkrebse, Bergmolche und vieles mehr gab es zu entdecken. In der Hofwassermühle im Siekertal konnten die Kinder unter Anleitung von Müllermeister Dietz selbst Korn mahlen und auch Mehl mit nach Hause nehmen. Die herbstlichen Spaziergänge im Wald brachten umfangreiche Sammlungen von Laub, Stöcken, Früchten, Matschbildern und für den Winter haben die Kinder Futterglocken, -zapfen und –schalen angefertigt. Bei einem Jahresabschluss gemeinsam mit den Eltern bei Punsch und Keksen wurden die Erlebnisse des vergangenen Jahres noch einmal begeistert erzählt und die Vorfreude auf das nächste Jahr geschürt.
Auch dieses Jahr danken wir wieder allen Helfern, Spendern, den heimischen Betrieben und aufmerksamen Beobachtern, die unseren Verein regelmäßig und unermüdlich unterstützen. Die Kinder der Jugendgruppe betrachten wir als die Zukunft unseres Vereins. Auch wir dürfen schon jetzt gespannt sein, was diese mit ihren Betreuerinnen im nächsten Jahr alles erleben. Aktuelle Ereignisse werden auf unserer Webseite auch in Zukunft zeitnah und mit vielen Bildern versehen dokumentiert.
Wir wünschen allen Bad Oeynhausern auch im kommenden Jahr spannende Erlebnisse in der Natur an Werre und Weser.
Bad Oeynhausen, Dezember 2012
Dr. Walter H. Jäcker und Erwin Mattegiet
Mirjam-Hanna Voss und Antje Brandt |
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Mindener Tageblatt, 21.12.2012 (www.mt-online.de) |
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Wer mietet ein Zimmer im Insektenhotel?
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Einige Mitglieder der Jugendgruppe haben zusammen mit den Betreuern und AG-Mitgliedern ein Insektenhotel am Schloss Ovelgönne gebaut. Foto: NW-Archiv |
Neue Jugendgruppe bei AG Naturschutz
Hille/Bad Oeynhausen (mt/hy). Besonders stolz ist die AG Naturschutz Bad Oeynhausen auf die Gründung einer Kindergruppe im zurückliegenden Jahr.
Auch in Flora und Fauna war allerhand los.
Alle sechs Turmstationen im Stadtgebiet wurden wieder von Schleiereulen und Turmfalken angenommen. Mit den Kindern des Loher Kindergartens Pusteblume wurden Eulenjunge beringt. Eine dieser Jungeulen wurde nach 1007 Flugkilometern Straßenverkehrsopfer an der französischen Atlantikküste. Schleiereulen sind häufig Opfer des Straßen- und Schienenverkehrs. Vermutet wird, dass etwa Zweidrittel der Jungvögel schon im ersten Jahr zu Tode kommen.
Auf zwei Streuobstwiesen, welche mit einer Spende in Minden ermöglicht wurden, sind zwei Insektenhotels aufgestellt worden. Die Kinder der Jugendgruppe „Naturentdecker“ haben unter Anleitung von Mirjam-Hanna Voss und Antje Brandt die Insektenhotels mit natürlichen Materialien eingerichtet und sind gespannt darauf, wie sie im nächsten Jahr angenommen werden.
Die heimischen Fledermausbestände sind nach wie vor stabil. Von insgesamt 18 in Deutschland vorkommenden Arten sind 12 im Mühlenkreis heimisch. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass an der Autobahn A 30 nördlich des Wasserschlosses Ovelgönne eine Fledermaus-Überflughilfe gebaut wird. Viele Mitbürger haben sich gewundert, warum in diesem Bereich die Bäume so eng gepflanzt sind. Durch diese hohe Hecke werden die Fledermäuse animiert, die Autobahn erst in einigen Metern Höhe zu überfliegen. Nach wie vor ist das Fledermausquartier aus Holzbeton im Damwildgehege der Oeynhausener Schweiz von einer Kolonie Abendsegler besetzt.
Kröten und Molche eingesammelt
Leider werden seit vielen Jahren regelmäßig die Vergitterungen an Fledermausüberwinterungsstandorten von Vandalen aufgebrochen – so geschehen an der Lutternschen Egge, am Erdbunker der Uhlenburg und am Bahnstollen des Nordbahnhofs Bad Oeynhausen.
Die Krötenwanderung wird von einigen Bürgern als besonderes Ereignis im Jahreslauf neu entdeckt. Zahlreiche Jugendgruppen mit Eltern und auch Betreuern trafen sich im Frühjahr, um Kröten, Molche und Frösche in den sensiblen Bereichen auf der Straße einzusammeln und auf der anderen Seite der Fahrbahn wieder auszusetzen.
Stichprobenartige Zählungen lassen befürchten, dass der Amphibienbesatz in der Stadt zurückgegangen ist. Nach wie vor ist es wünschenswert, wenn abseits von den Straßen, die die Wanderwege zu und von den Laichplätzen kreuzen, Tümpel und Teiche entstehen. Diese sollen weder mit Enten noch mit Fischen besetzt sein, damit neue Laichgebiete entstehen.
Neu im Programm sind Baumschnittkurse, die auf den Streuobstwiesen regelmäßig stattfinden. Fachleute geben Tipps zum fachlich korrekten Baumschnitt. Das Interesse an hochstämmigen alten Apfelsorten nimmt zu.
Sehr stolz sind alle Vereinsmitglieder, dass im Mai die neue Jugendgruppe „Naturentdecker“ gegründet wurde. Gruppenleiterinnen sind Mirjam-Hanna Voss (Diplom-Ingenieurin für Landschaftsentwicklung) und Antje Brandt (Erzieherin, Waldpädagogin). Betreut werden Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.
Diese lernen viel über Pflanzen, Tiere und deren Lebensraum, erfahren den wertschätzenden Umgang mit der Natur und bekommen Raum für Entdeckungen in Wald und Flur und an Gewässern. Von Mai bis Dezember haben sich die Kinder und ihre Betreuerinnen acht Mal getroffen. An Aktionen wurden zwei Insektenhotels eingerichtet, es gab Wiesenexkursionen mit Becherlupen und Behältern, Bachexkursionen im Siekertal mit Keschern.
Die herbstlichen Spaziergänge im Wald brachten Sammlungen von Laub, Stöckern, Früchten; für den Winter haben die Kinder Futterglocken, -zapfen und –schalen angefertigt. „Die Kinder der Jugendgruppe sind die Zukunft des Vereins“, so Mattegiet.
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Copyright Mindener Tageblatt 2012. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwendung bedarf der Einwilligung durch die Chefredaktion.
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Neue Westfälische, 13.12.2012 (www.nw-news.de) |
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Schleiereule fliegt 1.000 Kilometer weit
Schlechte Nachricht von der Vogelwarte
Bad Oeynhausen (nw). Am 22. Mai wurden an der Trafostation Lohe an der Wendener Straße drei Schleiereulenküken beringt (die NW berichtete). Der Mindener Eulenberinger Gerhard Neuhaus mit Wolfgang Heper und Erwin Mattegiet von der AG Natur hatten die Beringung vorgenommen.
Zu Gast waren wie schon seit Jahren Kinder des Loher Kindergartens "Pusteblume", die Kinder verfolgten die spannende Aktion hautnah.
Die Ringdaten wurden der Vogelwarte Helgoland gemeldet. Von dort erhielten die Naturschützer nun eine traurige Nachricht. Die beringte Jungeule (Helgoland N 001096) wurde im französischen Léoville Charente-Maritime am 14. November tot aufgefunden. Der Vogel wurde nach 1.007 Flugkilometern Straßenverkehrsopfer an der französischen Atlantikküste.
Schleiereulen ziehen nur bei extremer Kälte in südlichere Gefilde und können bis zu 15 Jahre alt werden. Die Sterblichkeitsrate bei Schleiereulen ist extrem hoch, fast zwei Drittel kommen schon im ersten Jahr um. Die Loher Jungeule lebte exakt 176 Tage.
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Copyright Neue Westfälische 2012. Texte und Fotos aus der Neuen Westfälischen sind urheberrechtlich geschützt.
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Mindener Tageblatt, 15.10.2012 (www.mt-online.de) |
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Greifvögel stehen unter Schutz
Land richtet Stabsstelle für Umweltkriminalität ein
Minden (mt/lkp). Die Greifvogelverfolgung in NRW bereitet den Ornithologen große Sorge. Deshalb hat die
Landesregierung eine Stabsstelle für Umweltkriminalität eingerichtet. Auch im Mühlenkreis werden immer
wieder Verstöße bekannt.
"Der Aussage, dass zu viele Sperber der Singvögel Tod wären, will ich nicht widersprechen", sagt Erwin Mattegiet. "Doch es gibt nicht zu viele Sperber." Im Gegenteil: Die intensive Greifvogelbejagung habe zusammen mit Umweltgiften und Störungen in Brutgebieten zum großräumigen Zusammenbruch vieler Greifvogelbestände geführt. Einige Arten, wie Wanderfalke und Uhu, seien Mitte der 1950er-Jahre in vielen Ländern Europas nahezu oder ganz ausgerottet gewesen. "Andere, wie beispielsweise Habicht und Mäusebussard, erlitten dramatische Bestandseinbrüche", so Mattegiet. So weise die offizielle Jagdstatistik in der alten Bundesrepublik von 1950 bis 1970 zwischen einer halben und einer Million getöteter Greifvögel aus. Auf Druck der Naturschutzverbände wurde die Jagd auf Greifvögel in Deutschland 1977 bundesweit verboten. Heute haben sich die Bestände einiger Arten wie Wanderfalke und Sperber dank Schutzmaßnahmen in den Brutgebieten wieder erholt.
Früher unterschieden die Menschen zwischen nützlichen und schädlichen Arten. Sie versuchten in dieser Zeit, nach diesem falschen Verständnis vom Funktionieren der Natur diese mit Pulver und Blei, Falle und Gift "in Ordnung" zu bringen. Dadurch seien viele Tiere flächenhaft ausgerottet worden, darunter auch der Adler, bedauert Mattegiet. "Viele Menschen glauben leider noch heute daran, dass dies der richtige Weg ist."
Moderne Forschung, an der sich der Nabu beteiligte, brachte aber als Ergebnis, dass das falsch war und jedes Individuum in der Natur seine Bedeutung und eine besondere Aufgabe hat, die es zu erfüllen gilt. Die Kleinvogelbestände - aber nicht alle - sinken Nabu-Angaben zufolge teilweise aus ganz verschiedenen Ursachen. Bei einigen sei offenkundig, dass dieses mit Veränderungen und einer heute vielfach industriell betriebenen Landwirtschaft zu tun hat. Entwässerung und Veränderung in der Tierhaltung spielen dabei ebenfalls eine Rolle.
Bei begründetem Verdacht Polizei informieren
Gerade der Haussperling, der immer eine große Rolle in der Sperberbeute gespielt hat, hat erheblich abgenommen. Entsprechend der Abnahme der Hauptbeutetiere des Sperbers nimmt dieser seit einigen Jahren im Bestand sogar sehr stark ab. Da Beutegreifer und Beute in einem gewissen Verhältnis zueinander vorkommen, wird dieser Rückgang als normal angesehen. "Deshalb kann von ,Überpopulation absolut keine Rede sein", sagt Erwin Mattegiet.
Der Nabu-Kreisverband Minden-Lübbecke bittet die Bevölkerung, in einem begründeten Verdachtsfall illegaler Greifvogelverfolgung umgehend die Stabsstelle für Umweltkriminalität im Umweltministerium Düsseldorf, E-Mail: stabuk@mkulnv.nrw.de oder Telefon (0211) 45666473, oder die Polizei zu informieren.
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