Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden
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Berichte aus dem Jahr 2015

 

 

 

Mindener Tageblatt, 22.12.2015 (www.mt-online.de)

 

 

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MT-Artikel 22.12.2015

 

 

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Neue Westfälische, 21.12.2015 (www.nw-news.de)

 

Storchenfamilie mit Untermieter

Natur- und Umweltschutz: Bad Oeynhausener Arbeitsgruppe legt Jahresbericht vor. Ehrenamtliche Helfer beringen Vögel, hängen Nistkästen auf und sorgen für eine hohle Bleibe für die selten Steinkäuze.

VON WALTER JÄCKER Bad Oeynhausen. Nach mehreren Jahrzehnten Natur- und Artenschutz im Stadtgebiet von Bad Oeynhausen ist es immer wieder erstaunlich, dass es jedes Jahr doch wieder etwas Neues zu berichten gibt. Veränderungen in der Landschaft, das Auftauchen neuer Arten, neue Ideen für den Umweltschutz im Stadtgebiet und viele Gespräche mit interessierten Menschen zwischen Lohe und Wiehengebirge halten Mitglieder und Freunde der Arbeitsgruppe in Trab.

Storch im Flug
Eltern mit zwei Jungvögeln: Unter dem Nest sonnt sich ein Turmfalke, während ein mit neuem Nistmaterial im Schnabel im Anflug ist. FOTO: FRANK MARSKE

STÖRCHE AM WESERBOGEN
Naturfotograf Frank Marske hat einen Wandkalender mit vielen brillanten Fotos vom Storchenpaar gestaltet. Wer zum Jahresbeginn noch einen Kalender braucht, kann sich bei www.ag-natur.de melden. Insgesamt hat der Mühlenkreis mit 57 brütenden Weißstorchpaaren und 112 ausfliegenden Jungen weit mehr Störche gezählt, als jemals im Kreis gelebt haben dürften. Während früher die Störche erst in der zweiten Märzhälfte aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehrten, tauchen die ersten jetzt bereits im Februar auf – möglicherweise trägt hierzu der Klimawandel bei. Die Brutzeit 2015 war trocken und warm, das verheerende Jungstorchsterben der letzten zwei Jahre ist ausgefallen. Eine starke Mäusepopulation bot im vergangenen Jahr eine stabile Nahrungsgrundlage. Weißstörche ernähren sich zu 70 Prozent von Feldmäusen. Auf Bildtafeln am Weserradweg wird die Geschichte der Störche am Weserbogen erzählt. Mittlerweile gibt es in Babbenhausen, Volmerdingsen und Wulferdingsen auch auf Bad Oeynhausener Gebiet Nistplattformen, die bisher zwar nur gelegentlich von Storchen besucht, aber vielleicht in Zukunft doch von einem Brutpaar eingenommen werden.

EULEN IN OEYNHAUSEN
Auch Schleiereulen profitierten vom starken Mäusejahr 2015. Eulenberinger Gerhard Neuhaus aus Minden hat im Mühlenkreis 76 Brutpaare gezählt und 342 Nestjunge. In ei ner Turmstation in Eidinghausen hat Erwin Mattegiet vier Schleiereulenkükenberingt,ein neuer Eulennistkasten wurde auf dem Dachboden des Speichergebäudes neben dem Museumshof im Siekertal angebracht. Auch hier hat die Firma Grübbel großzügig Material gespendet, das Berufsbildungswerk des Wittekindshofes hat daraus die erforderlichen Kästen getischlert, Museumstischler Friedhelm Kruse hat den Kasten eingebaut. Auf einer Terrasse in der Südstadt konnte ein Steinkauz gefunden und fotografiert werden. Dieser musste sich von einem Scheibenanflug erholen, hat aber den Unfall überlebt. Insgesamt ist diese kleinste Eulenart äußerst selten geworden. Im Kreis Minden werden nur noch 18 Brutpaare gezählt und in 2015 insgesamt nur 61 Jungkäuze bringt. Steinkäuze brüten in hohlen Ästen, die es aufgrund der Verkehrssicherungspflichten in der Natur kaum gibt. Hinzu kommt der problematische Standort, denn die kleine Eule ist nur im Wiesengelände in der Lage, erfolgreich zu jagen, dort wo gemäht wird oder Viehweiden sind, kann der Steinkauz gelegentlich in alten Obstbäumen beobachtet werden. Die in letzter Zeit als Ausgleichsflächen angelegten Streuobstwiesen könnten zukünftig für den Steinkauz interessant werden. Damit dieser nicht zu lange warten muss, bis die Bäume Jahrzehnte alt sind und hohl werden, sollen hier Steinkauzröhren installiert werden, die im Berufsbildungswerk des Wittekindshofes angefertigt werden.

TURMFALKEN
Der Turmfalke war schon immer dankbar für die Installation von Nistkästen. Zuverlässig zieht er bereits in Nistkästen ein, während die Handwerker der Arbeitsgruppe noch die Leiter wegpacken! Turmfalken sind Kulturfolger und sind auf Nisthilfen an Gebäu den angewiesen. An der Grundschule Dehme werden sie sogar mit einer Webcam beobachtet. Begeisterte Grundschüler konnten hier auf ihrem Monitor im Klassenzimmer den Brutverlauf von vier jungen Falken verfolgen! Sofort wurde Erwin Mattegiet zum Naturkundeunterricht eingeladen, um Wissenswertes über den hübschen Greifvogel zu erzählen. Auch dieses Projekt konnte nur realisiert werden durch die Unterstützung der örtlichen Handwerkerschaft, namentlich durch die Zimmerei Grübbel, Dachdeckerei Stein und dem Berufsbildungswerk des Wittekindshofes.

SCHWALBENSCHUTZ
Seit fünf Jahren betreibt der NABU die Aktion "Schwalbenfreundliches Haus". Hausbesitzern, die Mehl- oder Rauchschwalben eine Heimstatt bieten, werden mit einer Plakette ausgezeichnet und können diese an ihrer Außenfassade anbringen, um weitere Schwalbenfreunde zu ermuntern, die Brutversuche unter den Dachüberständen oder in Ställen durch kleine Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Manchmal genügt den Schwalben nur ein einzelner Nagel, um für das "Fundament" ihres aus Lehmkügelchen zusammengeklebten Nestes einen Anfang zu finden. Aber auch künstliche Schwalbennester aus Holzbeton sind mittlerweile im Handel erhältlich und können die Vögel auf ein schwalbenfreundliches Haus aufmerksam machen. Wer sich beteiligen möchte, mag sich bei der AG melden.

FLEDERMÄUSE
Mit stoischer Geduld müssen wir jedes Jahr einen neuen Einbruch in den vergitterten Stolleneingang des Fledermausquartiersim Wiehengebirgezur Kenntnis nehmen und die Schäden beseitigen. Es will sich einfach nicht herumsprechen, dass dieser Stollen nur wenige Meter tief ist und abrupt aufhört. Es handelt sich um eine Jahrzehnte alte Probebohrung, es gibt dort nichts zu sehen, keine Schätze zu bergen und keinerlei spektakuläre Felsformationen. Selbst für Fledermäuse war dieses "Loch im Gestein" anfangs unattraktiv, so dass wir es durch angedübelte Dachpfannen, Lochziegel und Nistkästen erst für Fledermäuse attraktiv machen mussten, die die künstlichen Spalten und Löcher gerne angenommen haben. Gern würden wir Geld und Zeit in andere Projekte investieren, als an dieser unzugänglichen Stelle im Wiehengebirge Strom zu erzeugen, Beton anzurühren um neue Metallgitter anzubringen.

SCHUTZGEBIETE
Das schönste naturbelassene Fließgewässer im Mühlenkreis dürfte der Borstenbach sein. Bereits bei der Gründung der AG vor über 30 Jahren haben wir eine Patenschaft für den Bach übernommen und beob achten die dortigen Entwicklungen mit großem Interesse. Der obere Bachbereich ist in 2015 teilweise verlegt und zum Hochwasserschutz aufgeweitet worden. Hier herrscht eine gute Wasserqualität. Die Selbstreinigungskraft dieser Auenlandschaft ist bemerkenswert. Bereits vor vielen Jahren konnte festgestellt werden, dass die Wasserqualität hier sogar besser ist als im Oberlauf im Stadtgebiet Vlotho. Wir denken im Momentdarübernach,hierden europäischen Edelkrebs wieder anzusiedeln – ein einmaliges Projekt für Ostwestfalen. Fließgewässerexperte Eckhard Nolting ist bereits von der Idee begeistert. Wir bleiben dran!

AMPHIBIENSCHUTZ
Während der Schutz der Laichgebiete von Amphibien durch kostenintensive "Tiefbauarbeiten" dazu geführt hat, dass überall im Stadtgebiet kleine Blänken entstanden sind, muss natürlich auch daran gedacht werden, dass die wechselwarmen Tiere auf ihren Wanderungen dorthin ebenfalls schwer gefährdet sind, da kaum ein Standort existiert, zu dem sie nicht Straßen und Wege überqueren müssen. Zahlreiche totgefahrene Exemplare zeugen während der Laichwanderungen im Frühjahr davon, dass Amphibienschutz ein sehr komplexes Thema ist. Viele Mitmenschen fragen natürlich auch, warum man das eigentlich macht. Frösche, Kröten, Molche und Salamander sind nicht niedlich. Als "schräge Individualisten" dürfte da der ein oder andere Autofahrer Amphibienschützer betrachten, die zur Laichzeit und noch dazu bei Regen mir Warnweste und Taschenlampe auf den Straßen Bad Oeynhausens herumlaufen und an den besonders kritischen Stellen die kleinen Tiere über die Straße tragen. Amphibien sind aber unabdingbar für die Stabilisierung des ökologischen Gleichgewichtes. Ein besonderes Lob gebührt den ehrenamtlichen Amphibienschützerinnen Elke Brinkmann und Antje Brandt,die mit ihrem Vortrag gleich mehrfachimJahrunterwegssindund vielen Zuhörern vom faszinierenden Leben der Lurche berichten.

 

 

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Mindener Tageblatt, 14.11.2015 (www.mt-online.de)

 

 

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MT-Artikel 14.11.2015

 

 

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  Westfalen Blatt, 12.11.2015 (www.westfalenblatt.de)
 

Störche haben viele Freunde

Aktionskomitee stellt am Weserufer Informationstafeln auf – Naturschützer anfangs belächelt

Von Wilhelm A d a m
B a d O e y n h a u s e n (WB). Das Pfahlnest für Störche am Weserbogen hat sich etabliert, und das nicht nur, weil zu Beginn das Storchenpaar »Oeyni« und »Porti« dort genistet hat. Jetzt informieren Schilder am Dehmer Weserufer über die Störche.

WB-Artikel: 12.11.2015
Weihen die Schautafel am Flößerdenkmal am Weserbogen ein (von links): Josef Peters, Gernot Grübbel, Bürgermeister Achim Wilmsmeier, Frank Marske und Erwin Mattegiet Foto: Wilhelm Adam

 

Viele Storchenpaare haben seit »Oeyni« und »Porti« den Platz für die Aufzucht ihrer Jungen genutzt, sagt Erwin Mattegiet. Nachdem sich im Jahr 2012 »Jakob« und »Wilhelmine« dort niederließen, hätten auf dem Pfahlnest nun bereits zum vierten Mal in Folge erfolgreich Störche gebrütet. So beschreibt es das Vorstandsmitglied im »Aktionskomitee rettet die Weißstörche«. Diese Entwicklung haben die Aktiven des Komitees nun zum Anlass genommen, mit einer Informationstafel am Flößerdenkmal auf den Pfahlhorst am Weserufer hinzuweisen. Der Horst steht bereits auf dem Gebiet der Nachbarstadt Porta Westfalica, im Ortsteil Costedt. Aber das Nest werde doch zum größten Teil von Bewohnern der Kurstadt wahrgenommen und beobachtet, sagt Erwin Mattegiet in diesem Zusammenhang. Im Jahr 2004 hatten Naturschützer aus Bad Oeynhausen und Porta Westfalica eine Nisthilfe in Costedt errichtet. »Damals wurden sie belächelt, weil es seit 100 Jahren keine Weißstörche mehr im südlichen Mühlenkreis gegeben hatte«, erzählt der Dehmer Naturschützer. Ende der 1980er Jahre galt der Weißstorch nördlich des Wiehengebirges als ausgestorben, nur wenige Tiere überlebten in drei Weserdörfern von Petershagen. »Oeyni« und »Porti« waren die ersten Störche, die 2006 auf dem Pfahlnest sogar ein Junges aufzogen. Tatkräftige Unterstützung erhielt das Aktionskomitee von Fotograf Frank Marske, der für die Schautafel seltene Aufnahmen der Störche zur Verfügung stellte, und vom Grafik-Designer Josef Peters, der für das Layout sorgte. Gernot Grübbels Holzbau-Unternehmen aus Eidinghausen spendete die beiden Trägergestelle für die Schautafeln am Flößerdenkmal und am anderen Weserufer an der Anlegestelle der Fähre Amanda. Einige der in Costedt ausgefloge nen Tiere wurden nach den Angaben auf den jetzt aufgebauten Schautafeln später auf ihrer Reise nach Afrika wiedererkannt. Nicht nur im sächsischen Gävernitz, sondern auch in Horic in Tschechien identifizierten Beobachter die Störche anhand ihrer Ringe.

 

 

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Neue Westfälische, 11.11.2015 (www.nw-news.de)

 

Eine Tafel für Störche

Weserradweg: Naturschützer stellen zwischen Flößerdenkmal und Kussbrücke eine Informationstafel auf

NW-Artikel 11.11.2015
Die Tafel an der Weser: Designer Josef Peters (v. l.), Holzbauer Gernot Grübbel, Bürgermeister Achim Wilmsmeier sowie die beiden Naturschützer Frank Marske und Erwin Mattegiet. Naturfotograf Frank Marske hatte als Überraschung für Achim Wilmsmeier und Gernot Grübbel zwei Kalender mit seinen Storchenfotos gebastelt. FOTO: NICOLE BLIESENER

 

VON NICOLE BLIESENER Bad Oeynhausen. Eine Tafel hüben, eine drüben. An der Weser zwischen Flößerdenkmal und Kussbrücke haben die Storchenfreunde von der AG Natur und Umwelt Bad Oeynhausen und dem Aktionskomitee Weißstörche eine Informationstafel aufgestellt. "Das gleiche wird auf der anderen Weserseite in Costedt auch noch passieren", erzählt Erwin Mattegiet. Am Dienstag wurde die Tafel sozusagen der Öffentlichkeit übergeben. Und die Öffentlichkeit wurde repräsentiert durch Bad Oeynhausens Bürgermeister Achim Wilmsmeier. Das Material für die Tafel und die massiven Holzpfosten sowie den Aufbau spendete Gernot Grübbel. Gestaltet hat die Tafel Josef Peters, die Fotos stammen von dem Bad Oeynhausener Naturfotografen Frank Marske. Die Texte hat der MindenLübbecker Storchenexperte Alfons Bense geschrieben und zusammengestellt. Die Tafel informiert Spaziergänger über die Entwicklung des Weißstorchvorkommen im Mühlenkreis, der mittlerweile eben so gut Storchenkreis heißen könnte. "Wir haben hier mit Petershagen schließlich die Storchenhauptstadt Nordrhein-Westfalens im Kreis", fügt Matte giet hinzu. 57 Storchenpaare und 106 ausfliegende Jungstörche haben die Naturschützer in diesem Jahr im Kreis gezählt – das ist Rekord. "Aus unseren Beobachtungen und durch die Beringungen, die wir jährlich vornehmen, wissen wir, dass viele Storchenpaare und auch die Jungtiere immer wieder in den Mühlenkreis zurückkommen", sagt Frank Marske. Daher sei die Population stetig gestiegen. Als die Naturschützer aus Bad Oeynhausen und Porta Westfalica 2004 die Idee kundtaten, in Costedt einen Pfahlhorst für Weißstörche zu errichten, seien sie von vielen belächelt worden. "Denn seit 100 Jahren hatte es keine Störche mehr im südlichen Mühlenkreis gegeben. Heute kaum vorstellbar war der Weißstorch Ende der 1980er Jahre nördlich des Wiehen fast ausgestorben, es überlebte nur eine Restpopulation in drei Weserdörfern von Petershagen. Umso erfreulicher dass 2006 erstmals der Durchbruch nach Süden gelang", erinnert Erwin Mattegiet an die Anfänge. Auch wenn der Nistplatz auf Portaner Gebiet steht, bietet sich auf Bad Oeynhausener Seite der beste Blick aufs Nest. "Im Sommer treffen sich viele Bürger mit Ferngläsern auf der Kussbrücke, um die Entwicklung der Jungstörche zu beobachten", so Mattegiet. Legendäre Störche ´ Das schon legendäre Storchenpaar Oeyni und Porti brachte 2006 ein Junges zur Welt, das aber der nasskalten Witterung im Frühjahr zum Opfer fiel.
Nach einer längeren Pause brüteten 2012 Jacob und Wilhelmine mit einer Zweierbrut, leider flog kurz nach der Beringung ein Jungstorch in eine Starkstromleitung über der Werre und verstarb. ´ Da die Storchenbruten seit 2012 am Weserbogen schon zum vierten Mal erfolgreich fortgesetzt wurden hat sich der Nistplatz wohl endgültig etabliert.

 

 

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Petershäger Anzeiger, 09.2015

 
Gerhard Neuhaus beringt
Gerhard Neuhaus beim Beringen einer Schleiereule
Charlotte ist mächtig stolz
Charlotte ist mächtig stolz
Schleiereulenberingung bei Ursula und Hermann Aumann

Gorspen-Vahlsen (Bericht und Bilder: Friedhelm Biell).
Oberhalb des Privatmuseums von Hermann Aumann in Gorspen-Vahlsen brüten zurzeit Schleiereulen. Schon im Jahr 1986 hatte Hermann Aumann mit den Mini Kickern des VFB Gorspen-Vahlsen mehrere Eulen-Nist-Kästen gebaut und aufgestellt. Einer davon landete auch oben in der alten Scheune bei Aumanns. Dieses Jahr hat zuerst ein Turmfalke versucht zu nisten ist dann aber wohl von den Schleiereulen verjagt worden. Die Brut gelang prächtig – neun kleine Schleiereulen bevölkern das Nest und werden von den Eltern fürsorglich betreut. Eine Schleiereule fängt jeden Tag während der Aufzucht der neun Jungen 50 bis 70 Mäuse, was schon ein strammes Pensum für die Eltern ist. Das wiederum bedeutet, dass eine Schleiereule als Mäusefänger wesentlich effektiver ist, als beispielsweise eine Katze. Warum aber die eher ungewöhnliche Anzahl von neun Jungen Schleiereulen? Wenn man bedenkt, dass es einen sehr milden Winter gab und somit viel Kleinnager überleben konnten, ist es von der Natur so vorgesehen, dass dann auch eine größere Anzahl von Jägern großgezogen werden kann. An einem Sonntagmorgen war nun die Beringungsaktion mit den Vertretern Gerhard Neuhaus und Jan Brunkhorst von der "Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden" angesagt. Pünktlich hatten sich die Nachbarskinder und vor allem Enkelin Charlotte eingefunden um bei der Beringung zu helfen und natürlich die Kleinen zu halten und ihr weiches Daunenkleid zu spüren. Berührungsängste gab es überraschenderweise nicht, immer war ein Kind zur Stelle um die Eulenkinder zärtlich in die Hände zu nehmen. Die Beringung nahm dann Gerhard Neuhaus vor. Die Beringungsnummern sind einmalig und werden für unser Gebiet von dem Institut für Vogelforschung der "Vogelwarte Helgoland" verwaltet. Da Schleiereulen in der Regel alle zwei Tage ein Ei legen, aber sofort mit dem Brüten anfangen, hat man hier im Nest einen Altersunterschied von circa 18 Tagen. Dieses sieht man den Kleinen auch sehr deutlich an. Es war aber einhellige Meinung der zwei Spezialisten, dass die neun Geschwister in einem guten Gesundheits- und Ernährungszustand sind. Alle gedeihen prächtig und werden sicher von den Eltern zu neuen Mäusejägern ausgebildet.

 

 

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  Westfalen Blatt, 13.07.2015 (www.westfalenblatt.de)
  WB 13.07.2015
 

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  Neue Westfälische, 08.07.2015 (www.nw-news.de)
  NW Juli 2015
 

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Mindener Tageblatt, 30.06.2015 (www.mt-online.de)

  MT_Schleiereule
 

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Mindener Tageblatt, 20.06.2015 (www.mt-online.de)

  MT-Schleiereule
 

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Mindener Tageblatt, 13.06.2015 (www.mt-online.de)

  Acht flauschig-kleine Schleiereulen
 

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Mindener Tageblatt, 13.06.2015 (www.mt-online.de)

  52 junge Steinkäuze beringt
 

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  Neue Westfälische, 30.05.2015 (www.nw-news.de)
 
Beringung am Horst
Top Zustand: Alfons Bense begutachtet einen der beiden Jungstörche im Horst am Weserbogen und ist mit dem Befund sehr zufrieden. Im Hintergrund stellt sich das Geschwistertier des Jungstorchs tot. FOTOS: JÖRG STUKE

Besuch in der Storchenstube

Alfons Bense beringt zwei Jungtiere auf dem Horst am Weserbogen

Bad Oeynhausen. Ein Auge riskiert der kleine Vogel. Ganz flach macht sich der Jungstorch, als Alfons Bense ihn und seinen Geschwistervogel hoch oben am Horst in der Portaner Weserwiese besucht. Rührt keine Feder. Lugt aber doch ganz vorsichtig zu dem Storchenexperten hinüber, der den beiden Jungtieren im Horst am Weserbogen jeweils einen Ring verpasst, der die Tiere für den Rest ihres Lebens identifizierbar macht. VON JÖRG STUKE

Beringung des Jungsstorchs Wurstzipfel am Storchenhorst
Markiert: Alfons Bense beringt einen der beiden Jungstörche auf dem Horst in Porta Westfalica. Gefährlich: Alfons Bense hat am Storchenhorst einen Wurstzipfel gefunden.

Mehr als ein vorsichtiges Blinzeln aber ist nicht drin. Ansonsten stellen sich die beiden Jungvögel tot. "Das Kommando dazu hat der Altvogel gegeben, bevor er das Nest verlassen hat", erklärt Bense. Ein einfaches Klappern mit dem Schnabel, das ist das Signal für den Storchennachwuchs, sich nicht mehr zu rühren, wie Erwin Mattegiet, ebenso wie Bense Experte im Aktionskomitee "Rettet die Weißstörche", erläutert.
Bevor Bense zum Ring greift, inspiziert er das Nest. Und findet am Rand einen verdächtigen Zipfel baumeln. "Sieht aus wie ein Mettwurstende", sagt Bense. Und das ist es auch. Bense nimmt das Stückchen Salami in Gewahrsam. Denn weder die Pelle noch die Gewürze sind für Störche gesund.
Auf der anderen Seite des Horstes hängt geeignetere Nahrung.Hier hat sich eine tote Mus verfangen. "Die ist wohl über Bord gegangen", sagt Bense und lässt den toten Nager, wo er ist. Das Beutetier zeigt auch, wovon sich die Störche vorwiegend ernähren. Denn es sind vor allem Mäuse und nur zu einem geringen Teil Kröten oder Frösche, womit sich der Storch hierzulande den Bauch vollschlägt.
Bense ist der Storchexperte schlechthin im Kreis. Seit mehr als 20 Jahren setzt sich der Facharzt ehrenamtlich für die wildlebenden Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke ein. Er weiß genau, wie er den Stress für die Jungtiere so gering wie möglich hält. Ein Hilfsmittel dazu ist eine hellblaue Decke. "Das ist die Kuscheldecke meines Sohnes", sagt Bense. Der Filius aber ist inzwischen 34 und kann auf die Decke ganz gut verzichten. Bense wirft das Stoffstück über die beiden Jungtiere. "Das beruhigt sie", erklärt er.
Weniger beruhigt ist dagegendasElterntier,dasebennoch due Jungen bewachte, bei Benses Besuch den Horst aber verließ und nun hoch oben wachsam über dem Nest kreist.
Bense nimmt den Jungvogel in die Hand. "Top-Zustand", lautet sein Befund. Die Überlebenschancen der beiden Jungtiere vom Weserbogen sind gut, so seine Prognose. Was keine Selbstverständlichkeit ist. "Im vergangenen Jahr haben von 122 Jungtieren nur 65 überlebt", berichtet Bense. Vor allem der Regen im Mai hat den Jungtieren schwer zu schaffen gemacht. "Dann laufen die Nester voll, die Jungtiere liegen wie in einer Wanne und sterben an Lungenentzündung", erklärt Mattegiet. Immerhin: Das Jungtier vom Portaner Paar überlebte 2014.
Nun geht's ans Beringen. Mit zwei schnellen Handgriffen hat Bense die beiden Hälften des Plastikrings um das Bein des kleinen Storches gelegt und ineinander gesteckt. Nun ist der Storch markiert. Anhand der Registriernummern haben die Storchenforscher schon viel Neues über die großen Vögel erfahren. "Früher hieß es, dass Störche ihr Leben lang mit einem festen Partner verbringen. Inzwischen weiß man, dass das durchaus nicht immer so ist", sagt Frank Marske vom Aktionskomitee.
Durch die Registriernummer sind sich die Experten auch sicher: In diesem Jahr brütet in derPortadasselbePaarwie2014. Bei Vater Storch bleibt eine Restunsicherheit. Denn er trägt keinen Ring. Die Störchin aber ist bekannt: Sie wurde als Jungtier im Wartburgkreis in Thüringen beringt.
Genau betrachtet brüten die beiden Störche am Weserbogen auf Portaner Gebiet. Doch die Bad Oeynhausener, die die Tiere vor allem von der WereWeser-Kussbrücke aus gern beobachten, haben sie quasi adoptiert. "Die Storchenpflege ist so eine Art interkommunale Zusammenarbeit", sagt der Bad Oeynhausener Mattegiet.
Formal aber ist Bad Oeynhausen die einzige Gemeinde im Mühlenkreis, in dem noch keine Störche brüten. Dabei stehen in Wulferdingsen und Volmerdingsen Horste bereit. Vor allem der Standort in Volmerdingsen hat es Mattegiet angetan. "Also, wenn ich Storch wäre, würd' ich dort einziehen", sagt der Naturschützer.

"Hunde an die Leine"

Die Mitglieder des Aktionskomitees "Rettet die Weißstörche" appellieren an die Hundehalter: "Bitte nehmen Sie Ihre Vierbeiner in den Weserwiesen an die Leine". Die Störche, die hier auf Futtersuche sind, könnten durch freilaufende Hunde ernsthaft gefährdet werden. "Denn es dauert einen Moment, bis ein Storch in der Luft ist. Da ist ein Hund womöglich schneller", sagt Erwin Mattegiet. Auch Vogelarten, die am Boden brüten, würden durch Hunde gefährdet. (juk)

 

 

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  Westfalen Blatt, 30.05.2015 (www.westfalenblatt.de)
 

Nestbesuch in 14 Metern Höhe

Naturschützer beringen Jungstörche auf dem Nistpfahl am Großen Weserbogen

Bad Oeynhausen (WB). Die beiden Jungstörche liegen vollkommen regungslos da. Routiniert legt Alfons Bense einen nummerierten Ring an ein Bein. Die Vögel stellen sich tot, doch eine Gefahr ist Alfons Bense nicht: Er führt am Freitagvormittag die jährliche Beringung durch, damit die Störche des Großen Weserbo- gens in Zukunft einwandfrei identifiziert werden können. Von Jenny Karpe

Jungstörche
Die beiden Jungstörche stellen sich tot, während ihre Mutter um das Nest fliegt. Der Todstellreflex schützt die Tiere vor Feinden.
Beringung der Störche
Peter Wartenberg (von links), Erwin Mattegiet, Frank Marske, Elisa Finster, Friederike Peek, Alfons Bense und Albrecht von Lochow haben Peter Wartenberg (von links), Erwin Mattegiet, Frank Marske, Elisa Finster, Friederike Peek, Alfons Bense und Albrecht von Lochow haben Fotos: Jenny Karpe

Ungeduldig kreist Mutter Storch um das Nest an der Weser. Sie kennt die Prozedur zwar schon, trotzdem ist ihr der orangene Steigerkran nicht geheuer. Währenddessen befinden sich die vier Wochen alten Jungtiere in der sogenannten Akinese. Dieser Todstellreflex hilft den Beringern dabei, die Störche zu kennzeichnen. Das ist nur in der dritten bis sechsten Lebenswoche möglich, weil die Vögel sonst aus ihren Nestern stürzen könnten. Für gewöhnlich rettet die Akinese die Störche vor Greifvögeln. »Mit diesen beiden haben wir in diesem Jahr schon 52 Paare im Kreis Minden-Lübbecke beringt«, erklärt der Petershagener Alfons Bense vom Aktionskomitee »Rettet die Weißstörche«. 2015 sehe es demnach wesentlich besser aus als im Vorjahr, als durch die Witterung nur 57 von 122 geschlüpften Tieren überlebt haben.
»In der Region gibt es etwa 120 Nistplattformen, aber nicht jede wird angenommen. Bad Oeynhausen ist beispielsweise noch storchenlos«, erklärt Erwin Mattegiet von der Arbeitsgruppe Naturund Umweltschutz. »In Volmerdingsen und Wulferdingsen wartet man bislang vergeblich auf Störche.«
Dabei wurde die Aktion 2004 noch belächelt: Störche hatte es seit einem Jahrhundert nicht mehr im südlichen Mühlenkreis gegeben. Der Umweltbeauftragte der Stadt Porta Westfalica, Albrecht von Lochow, und Erwin Mattegiet haben dafür gesorgt, dass ein 14 Meter langer Eichenstamm mit einer Nistmöglichkeit errichtet wurde. Zwei Jahre später tauchten die ersten beiden Störche auf. Aber das Junge von »Oeyni und Porti« fiel der Witterung zum Opfer. Erst 2012 wurde das Nest von »Jacob und Wilhelmine« neu besetzt. Es kamen zwei Jungstörche zur Welt, die gleichzeitig die daraufhin ersten beringten Weserbogenstörche wurden. Einer der beiden kam durch eine Kollision mit der Stromtrasse über der Werre ums Leben. Seit 2013 leben ein Weibchen aus Thüringen und ein Männchen unbekannter Herkunft am Großen Weserbogen und brüten mittlerweile seit zwei Jahren erfolgreich. »2014 gab es nur ein Junges, was auf Dauer nicht für den Erhalt der Art reicht«, sagt Alfons Bense. Ein Storchenpaar könne bis zu fünf Junge haben, das sei aber eine absolute Seltenheit, erklärt er.
»Die Störche sind eine zusätzliche Attraktion an der Weser, sie haben als Kinderbringer ohnehin ein gutes Image«, sagt Naturfotograf Frank Marske. »Da finde ich es wichtig, dass die Tiere geschützt werden, besonders vor Hunden.« Denn die würden trotz Warnschildern häufig nicht angeleint, kritisiert er. »Hunde haben einen Jagdinstinkt, und so ein Storch braucht einen langen Anflug, wodurch er langsamer als ein Hund ist«, fügt Bense hinzu. Nach seiner Einschätzung sind die beiden Jungstörche aber putzmunter und bereit für das Auswachsen.

 

 

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Neue Westfälische, 08.01.2015 (www.nw-news.de)

 

Störche im Aufwind

Storch
Fliegender Storch: Meister Adebar fühlt sich im Mühlenkreis offensichtlich wohl. 54 Brutpaare registrierten die Storchenfreunde im vergangenen Jahr im Kreis. Ein erfreulicher Rekord. FOTO: FRANK MARSKE
Exkursion
Entdeckungen im Wald: Wolfgang Heper zeigt den Kindern die
hei mische Tierwelt im Wald. FOTOS: ANTJE BRANDT
Käfer
Schwimmender Käfer: Einen Gelbbrandkäfer hat dieser junge Naturentdecker bei der Amphibienexkursion entdeckt.
Gruppenbild
Ein Geschenk für den Sielpark: Werner Trettin (v. l.), Erwin Mattegiet, Mirjam-Hanna Voss, Wolfgang Heper mit Hündin Lina, Antje Brandt und Janine Taake sowie die Naturentdecker Henry Warzel, Ben Warzel und Julius Reker (vorne v. l.). FOTO: NICOLE BLIESENER
Storch stellt sich tot
Jungstorch stellt sich tot: Erwin Mattegiet bei der Storchen- beringung auf dem Horst am großen Weserbogen. FOTO: ALFONS BENSE

Jahresbericht 2014 der Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen (nw). Seit drei Jahrzehnten leisten die Mitglieder der Arbeitsgruppe praktischen Natur- und Umweltschutz im Stadtbereich, sie bieten Vorträge und Exkursionen an – und dabei ist der Verein laut seinem Vorsitzendem Werner Trettin "wohl mit knapp 50 Mitgliedern einer der kleinsten in Bad Oeynhausen". Und doch haben sich die Naturschützer in der Bevölkerung einen Namen gemacht, weil die Mitglieder sich in all den Jahren zu Experten gemausert haben. Sie sind Fachleute für Störche, Fledermäuse, Schleiereulen, Amphibien, Orchideen, Bäume und vieles mehr gewordenund sie stehen als Ideengeberfür die ein oder andere Natur- und Artenschutzmaßnahme in Bad Oeynhausen und Umgebung.

FELDAHORN: BAUM DES JAHRES 2015
Um der Vielfalt an Bäumen in Feld, Wald und Flur ein Zeichen zu setzen, wird in jedem Jahr ein "Baum des Jahres" ausgerufen. Der erste Baum des Jahres war im Jahr 1989 die Stieleiche, im vergangenen Jahr die Traubeneiche und dieses Jahr der Feldahorn. Das 30-jähriges Bestehen des Vereins haben die Naturschützer zum Anlass genommen, ein recht großes Exemplar dieser Gattung in der Nähe des Gradierwerks im Bad Oeynhausener Sielpark zu pflanzen. Aufgrund seiner guten Verzweigung ist der Feldahorn ein wertvoller Vogelnistplatz. Hummeln, Bienen und Schmetterlingen dient er als Futterpflanze. Es gab Zeiten, in denen er sogar von Menschen als Speisebaum genutzt wurde. Die Blätter wurden wie Sauerkraut zubereitet. (Weitere Informationen unter www.baumdes-jahres.de).

VOGELSCHUTZ
Wie man den spektakulären durchgängigen Berichten der vergangenen Jahre entnehmen konnte, sind Weißstörche und Wanderfalken im Kreis Minden-Lübbecke im Aufwind. Der Anstieg der Storchenbruten im Mühlenkreis hält unvermindert an. Mittlerweile gibt es 54 brütende Storchenpaare: Ein neuer Rekord! Erfreulich sind Storchenbesuche auf den neu errichteten Nisthilfen in Wulferdingsen und Volmerdingsen. Auch das Pfahlnest in Babbenhausen wurde mehrfach von Störchen besucht. Ob die Wachstumsgrenze der Population in unserer Heimat mittlerweile erreicht ist, ist schwer abzuschätzen. Ob auch die bisher nur als Rastplatz genutzten Nisthilfen irgendwann Brutstandorte werden, werden wir mit großer Spannung beobachten, wenn die Vögel im Mai aus ihrem Winterquartier zurückkehren. Die Wanderfalken brüten mittlerweile an Fernsehturm, Kirchen, Industriegebäuden. Die Mindener Mariengemeinde ist in diesem Jahr mit der NABU-Plakette "Lebensraum Kirchturm" ausgezeichnet worden. Erwin Mattegiet berichtete dort im Rahmen eines Gottesdienstes über diesen wunderbaren Greifvogel, der seine Lebensweise an das stark bebaute Umfeld von Städten angepasst hat und überreichte Pfarrer Frieder Küppers die Auszeichnung des NABU. Bedauerlicherweise ist festzustellen, dass aufgrund fehlender Brutplätze und Nahrungsangebot der Rückgang von Mehl- und Rauchschwalben unvermindert anhält.Vögel und deren Verbreitung und Lebensweise sind ein wichtiger Indikator für Veränderungen in unserem Umfeld. Jeder Autofahrer bemerkt, dass man noch vor Jahren im Sommer von Insekten verklebte Windschutzscheiben und Scheinwerfer zu reinigen hatte. Die Insektenvielfalt und deren Menge hat aber stark abgenommen, so dass die Schwalben, die im Fluge Insektennahrung jagen, hierunter zu leiden haben. Hinzu kommt, dass feuchte Lehmflächen nirgendwo mehr zu Tage treten. Feldwege sind überwiegend für schwere landwirtschaftliche Gespanne befestigt, so dass selbst das Nistmaterial für diese Vögel kaum noch zu finden ist. Etwas hilflos mutet daher die vom NABU verliehene Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" an, die Häusern verliehen wird, die sich mit Kunstschwalbennestern um den Schutz dieser Kulturfolger bemühen. Der Artenschwund unter den Schwalben ist ein ernstzunehmendes Anzeichen dafür, dass ein ökologisches System unaufhaltsam ärmer werden könnte.

FLEDERMAUSSCHUTZ
Als eine etwas merkwürdige "Premiere"darfmanfürdasJahr 2014 bemerken, dass es sich um das erste Jahr handelt, in dem die Fledermausquartiere im Wiehengebirge nicht von irgendwelchen Zeitgenossen aufgebrochen wurden! Stattdessen gab es im Spätsommer immer wieder Anfragen von Bürgern, in deren Wohnungen sich Fledermäuse verirrt hatten. Eine Zwergfledermaus hatte sogar das Varieté GOP in Bad Oeynhausen aufgesucht und flatterte während einiger abendlicher Veranstaltungen über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Für den einen oder anderen Besucher der Vorstellung war dies aber ein amüsanter Teil der Show.

AMPHIBIENSCHUTZ
Auf der neuen Straßenverbindung "Dehmer Spange" gab es im März ein relativ großes "Schlachtfeld" zu beklagen. Die neue Straße hat einen alten Wanderweg von Molchen, Kröten und Fröschen zerschnitten. Straßen NRW wird nun untersuchen, ob dieser mit einem stationären Amphibienschutzzaun dauerhaft unterbrochen werden kann, so dass die Kriechtiere sich an die Teilung ihres Lebensraumes gewöhnen. Auch die Jugendgruppe hat im Bereich Amphibienschutz geforscht. Im Naturschutzgebiet Steinbruch Liekwegen in Niedersachsen verbrachten die Kinder mit Christian Höppner, dem Projektmitarbeiter Gelbbauchunke, einen entdeckungsreichen Nachmittag. Ausgerüstet mit Keschern und Eimern haben sie eine Vielzahl an Gelbbauchunken und Kreuzkröten entdeckt und beobachtet.

VORTRÄGE
Der Storchenvortrag "Storchensommer am Weserbogen" führte Naturfotograf Frank Marske und Referent Erwin Mattegiet durch die Vereinslandschaft des Mühlenkreises. Der Vortrag ist mittlerweile ein "Dauerbrenner" bei vielen naturinteressierten Mitbürgern. Ähnliches gilt für den Vortrag "Falknerei – Die Kunst, mit Vögeln zu jagen" von Dr. Walter Jäcker, der mit diesem Beitrag ebenfalls seit Jahren unterwegs ist und seinen interessierten Zuhörern nicht nur Spannendes über das 4.000 Jahre alte lebende Weltkulturerbe Falknerei berichtet, sondern auch Amüsantes aus dem Leben von Menschen, die einen Vogel haben.

EXKURSIONEN
Die Wintervogel-Exkursion gehört zum festen Angebot der Arbeitsgruppe und dem Verein Naturschutz und Heimatpflege Porta. Jörg Haddasch, Biologielehrer und Ornithologe aus Vlotho, leitet diese Exkursion in bewährter Form in jedem Jahr und findet zuverlässig am südlichen See eine bunte Wintergesellschaft, bestehend aus Höckerschwänen, Stockenten, Schellenten, Haubentauchern, Reiherenten, Zwergtauchern, Graugänsen, Nilgänsen und Gänsesägern.

JUGENDGRUPPE "NATURENTDECKER"
Alle paar Wochen trifft sich die Jugendgruppe zu interessanten Themen und Aktionen. Mit oder ohne Eltern ging es in den Wald, praktische Arbeiten wie Basteln von gefüllten Futterglocken für Vögel im Winter oder das neue Insektenhotel in der Bad Oeynhausener Schweiz und viele Entdeckungen an Bächen und Teichen gehören zum spannenden Jahresprogramm. Mirjam Hanna Voß und Antje Brandt führen die Kinder dabei immer wieder an spannende Fragestellungen heran. Warum haben Vögel unterschiedliche Schnäbel? Fressen alle Vögel das gleiche? Was machen Amphibien, wenn im Winter die Teiche zufrieren? Mit Keschern, Becherlupen, Schachteln und Eimern bewaffnet machen sich die Kinder alljährlich wieder auf die Suche nach allem, was im Laub, unter Steinen, im Wasser und auf der Wiese lebt. Ein zünftiges Lagerfeuer mit selbstgebackenem Stockbrot gehört selbstverständlich dazu. Eine großzügige Spende des RotaryClubs Minden Porta ermöglichte die Anschaffung von Ferngläsern, die bei der Jahresabschlussfeier "eingeweiht" wurden.

BILANZ
30 Jahre sind eine lange Zeit. Natur-undArtenschutzistnicht nur praktisch, sondern auch politisch geworden. Eine zunehmende Verstädterung der Bevölkerung unserer Heimat macht sich immer mehr bemerkbar. Vielfach ist die mangelnde Kenntnis um natürliche Zusammenhänge geradezu erschreckend. Andererseits haben Fragestellungen aus dem Natur- und Artenschutz ebenso wie Klimaveränderungen Gesetzgeber, Landwirte, Forst, Fischerei und schlussendlich viele Verbraucher in ihrem Produktions- und Konsumverhalten in den vergangenen Jahrzehnten stark beeinflusst. Ob Naturschutz im eigenen Garten, die Produktion biologisch vertretbarer Lebensmittel, schadstoffärmere Autos, Tierhaltung und vieles andere mehr sind in dieser Zeit in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Vor 30 Jahren haben die ersten Mitglieder der Arbeitsgruppe unter den Augen kopfschüttelnder Mitbürger die ersten Schleiereulenkästen installiert unddieletztenVorkommenvon wilden Orchideen kartiert. Trotz des Zweifels vieler Mitbürger an diesem Tun haben die Naturschützer ihren Aktionismus keineswegs beiseite gelegt, sie werden auch weiterhin aktiv den Natur- und Artenschutz in Bad Oeynhausen mitgestalten.

 

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Westfalen Blatt, 05.01.2015 (www.westfalenblatt.de)

 

Storchenbestand nimmt zu

Storch
Die Zahl der Storche im Mühlenkreis nimmt wieder zu – sehr zur Freude der Mitglieder AG Naturschutz. »Erfreulich sind vor allem dieStorchenbesuche auf den neu errichteten Nisthilfen in Wulferdingsen und Volmerdingsen«, sagt Dr. Walter Jäcker.
Exkursion
Beliebt sind nach wie vor die Exkursionen in die Natur für Kinder, die Vereinsmitglied Wolfgang August anbietet.
Kröte
Wenig glücklich sind die AG-Mitglieder mit der »Dehmer Spange«, die einen Wanderweg für Amphibien zerschnitten hat.
Gruppenbild

Zu ihrem 30-Jährigen Bestehen haben die Naturfreunde einen
Feldahorn gepflanzt. Archivfoto: Daniel Salmon

Arbeitsgruppe Naturfreunde feiert ihr 30-jähriges Bestehen und zieht eine Bilanz der vergangenen zwölf Monate

B a d O e y n h a u s e n (WB). Ein arbeitsreiches Jahr haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe (AG) Natur Bad Oeynhausen hinter sich. Ein Höhepunkt war das 30-jährige Bestehen des Vereins, der 1984 von einer Handvoll engagierter Bürger gegründet wurde.

»Mit Sicherheit sind wir mit unter 50 Mitgliedern einer der kleinsten Vereine im Stadtgebiet, haben uns aber in der Bevölkerung einen Namen gemacht, weil unsere Mitglieder in all den Jahren Experten geworden sind. Experten für viele Vogelarten, Fledermäuse, Orchideen und Ideengeber für die ein oder andere Natur- und Artenschutzmaßnahme«, sagt Dr. Walter Jäcker, Pressesprecher des Vereins. Er ergänzt: »30 Jahre sind eine lange Zeit. Natur- und Artenschutz ist nicht nur praktisch, sondern auch politisch geworden. Eine zunehmende Verstädterung der Bevölkerung unserer Heimat macht sich immer mehr bemerkbar.« Vielfach sei die mangelnde Kenntnis um natürliche Zusammenhänge geradezu erschreckend. Andererseits hätten Fragestellungen aus dem Naturund Artenschutz ebenso wie Klimaveränderungen Gesetzgeber, Landwirte, Forst, Fischerei und schlussendlich viele Verbraucher in ihrem Produktions- und Konsumverhalten in den vergangenen Jahrzehnten stark beeinflusst. »Naturschutz im eigenen Garten, die Produktion biologisch vertretbarer Lebensmittel, schadstoffärmere Autos, Tierhaltung und vieles andere mehr sind in dieser Zeit in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt«, sagt der Naturfreund und zieht zudem eine Bilanz der vergangenen zwölf Monate.

Feldahorn zum Jubiläum
Um der Vielfalt an Bäumen in Feld, Wald und Flur ein Zeichen zu setzen, wird in jedem Jahr ein »Baum des Jahres« ausgerufen. Der erste Baum des Jahres war im Jahr 1989 die Stieleiche, 2014, der Feldahorn. Jäcker: »Unser 30-jähriges Bestehen haben wir zum Anlass genommen, ein recht großes Exemplar dieser Gattung in der Nähe des Gradierwerks im Sielpark zu pflanzen.«

Wieder mehr Störche
»Wie man den spektakulären durchgängigen Berichten der vergangenen Jahre entnehmen konnte, sind Weißstörche und Wanderfalken im Kreis Minden-Lübbecke im Aufwind«, sagt Walter Jäcker. Der Anstieg der Storchenbruten im Mühlenkreis hält unvermindert an. Mittlerweile gibt es 54 brütende Storchenpaare. »Das ist ein neuer Rekord! Erfreulich sind vor allem die Storchenbesuche auf den neu errichteten Nisthilfen in Wulferdingsen und Volmerdingsen. Auch unser Pfahlnest in Babbenhausen wurde mehrfach von Störchen besucht«, sagt der AG-Pressesprecher. Und auch Wanderfalken brüteten mittlerweile an Fernsehturm, Kirchen und Industriegebäuden. Bedauerlicherweise sei allerdings festzustellen, dass aufgrund fehlender Brutplätze und Nahrungsangebot der Rückgang von Mehl- und Rauchschwalben unvermindert anhalte, führt der Naturfreund weiter aus.

Fledermaus im GOP
»Als eine etwas merkwürdige Premiere darf man für das Jahr 2014 bemerken, dass es sich um das erste Jahr handelt, in dem die Fledermausquartiere im Wiehengebirge nicht von irgendwelchen Zeitgenossen aufgebrochen wurden«, so Walter Jäcker. Stattdessen habe es im Spätsommer immer wieder Anfragen von Bürgern gegeben, in deren Wohnungen sich Fledermäuse verirrt hatten. Jäcker: »Eine Zwergfledermaus hatte sogar das Varieté GOP in Bad Oeynhausen aufgesucht und flatterte während einiger abendlicher Veranstaltungen über die Köpfe der Zuschauer hinweg.«

Amphibienschutz
»Auf der neuen Straßenverbindung Dehmer Spange gab es im März ein relativ großes ›Schlachtfeld‹ zu beklagen. Die neue Straße hat einen alten Wanderweg von Molchen, Kröten und Fröschen zerschnitten. Straßen NRW wird nun untersuchen, ob dieser mit einem stationären Amphibienschutzzaun dauerhaft unterbrochen werden kann, so dass die Kriechtiere sich an die Teilung ihres Lebensraumes gewöhnen«, betont Jäcker.

Exkursion in die Vogelwelt
Die Wintervogel-Exkursion gehört mittlerweile zum festen Angebot der Arbeitsgruppe und des Vereins Naturschutz und Heimatpflege Porta. Jörg Haddasch, Biologielehrer und Ornithologe aus Vlotho, leitet diese Exkursion in bewährter Form in jedem Jahr und findet zuverlässig am südlichen See eine bunte Wintergesellschaft, bestehend aus Höckerschwänen, Stockenten, Schellenten, Haubentauchern, Reiherenten, Zwergtauchern, Graugänsen, Nilgänsen und Gänsesägern.

Jugendgruppe unterwegs
Regelmäßig trifft sich die Jugendgruppe »Naturentdecker« zu interessanten Themen und Aktionen. »Mit oder ohne Eltern ging es beispielsweise in den Wald. Praktische Arbeiten wie das Basteln von gefüllten Futterglocken für Vögel im Winter oder das neue Insektenhotel in der Bad Oeynhausener Schweiz und viele Entdeckungen an Bächen und Teichen gehören zum spannenden Jahresprogramm«, sagt Walter Jäcker. Mirjam-Hanna Voß und Antje Brandt führen die Kinder dabei immer wieder an spannende Fragestellungen heran. Warum haben Vögel unterschiedliche Schnäbel? Fressen alle Vögel das gleiche? Was machen Amphibien, wenn im Winter die Teiche zufrieren? Mit Keschern, Becherlupen, Schachteln und Eimern bewaffnet machen sich die Kinder alljährlich wieder auf die Suche nach allem, was im Laub, unter Steinen, im Wasser und auf der Wiese lebt. »Eine großzügige Spende des RotaryClubs Minden-Porta ermöglichte die Anschaffung von Ferngläsern, die bei der Jahresabschlussfeier eingeweiht wurden«, sagt Jäcker.

 

 

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