Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden
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Berichte aus dem Jahr 2007


27.11.2007Jahresrückblick 2007

Unsere Bilanz für das Brutjahr 2007:

In diesem Jahr konnten wir

     592 Schleiereulen,
          davon 543 Jungvögel
          und 49 Altvögel,

     145 Turmfalken,
          davon 133 Jungvögel
          und 12 Altvögel und

     5 Waldkäuze,
          davon 5 Jungvögel
          und 1 Altvogel,

beringen.

Dieses Jahr wurden 64 Schleiereulen,
2 Turmfalken und 1 Waldkauz wiedergefunden.

Turmfalken und Schleiereulen teilen sich einen Kasten
In diesem Jahr teilten sich Schleiereulen und Turmfalken
einen Kasten. Eine Sensation, da sich bisher immer eines der
Paare durchgesetzt hatte. Noch nie haben beide Paare
ihre Jungvögel zur gleichen Zeit im gleichen Kasten
erfolgreich aufgezogen.
Beringung eines Turmfalken
Der Turmfalke ist Vogel des Jahres 2007. Und in diesem Jahr beringten
wir auch mehr Turmfalken als in den letzten Jahren.

Unter Statistik finden sie aktualisierte Säulen-Diagramme. Diese veranschaulichen die Anzahl der von uns beringten Jungvögel und registrierten Brutpaare für die Jahre 1998 bis 2007.





24.08.2007


Erfolgreiche Brut in beobachtetem Schleiereulenkasten


Vom 12. April bis zum 6. August beobachteten wir eine Schleiereulenbrut in Lahde mit Hilfe einer Kamera.
Bei der letzten Kontrolle am 4. August fanden wir 8 Jungvögel und ein Ei im Kasten vor. Heute konnten wir neun wohlgenährte Jungvoegel beringen. Hier einige Bilder der Beringung:
Eine junge SchleiereuleDie jungen Schleiereulen

Die Schleiereulen im Kasten



06.08.2007 Tagebuch

Bis heute wurde ein Schleiereulenkasten in Lahde beobachtet. Die Ergebnisse seit Beginn der Beobachtungen im April können sie im Tagebuch nachlesen.
 

04.08.2007 Drei beringte Jungvögel und noch eine Zweitbrut

Heute konnten wir in der Heimser Kirche drei Jungvögel beringen. Der Kasten hängt dort direkt neben den Glocken (s. Foto). Das Phänomen der Schleiereulen, die direkt neben Kirchturmglocken brüten ist auch in der Literatur bekannt und es gibt der Forschung bis heute Rätsel auf.

Kasten in der Heimser KircheDas Heringsfänger Museum war in den letzten Jahren ein immer gut angenommener Brutplatz. Vor drei Jahren konnten wir dort eine Rekordzahl an Jungvögeln beringen: Damals zog ein Schleiereulenpaar 15 Jungvögel groß.
Dieses Jahr kontrollierten wir den Kasten bereits zweimal und in beiden Fällen fingen wir Schleiereulen ab, eine Brut konnten wir allerdings nicht registrieren. Heute fanden wir ein brütendes Schleiereulenweibchen mit 10 Eiern vor.
Dieses Weibchen war ein anderes als bei den vorherigen Kontrollen dieses Jahres an diesem Kasten. Allerdings war es uns schon bekannt:
2002 wurden es an genau diesem Brutplatz als Brutvogel beringt. Auch in den folgenden Jahren '03, '04 und '05 hatte es hier erfolgreiche Bruten, auch die oben angesprochene mit 15 Jungvögeln. Im letzten Jahr wechselte es in einen 760 Meter entfernten Kasten und hatte dort eine erfolgreiche Brut. Diesen Kasten belegte es auch in diesem Jahr wieder, es zog dort erneut mehrere Jungvögel groß, welche wir im Juni beringten.
Keine zwei Monate später hat es jetzt im Heringsfängermuseum 10 Eier, und wir können damit schon fünf Zweitbruten in diesem Jahr registrieren. Wie bei allen vorherigen Zweitbruten liegt der Zweit-Brutplatz also auch hier in nächster Nähe zum Erst-Brutplatz.

Wir kontrollierten heute außerdem die erste registrierte Zweitbrut dieses Jahres. Lesen sie über die dortigen Ergebnisse im Tagebuch.

 

29.07.2007 Weitere Zweitbruten

Nach der ersten Zweitbrut dieses Jahres in Lahde (s. Tagebuch), konnten wir inzwischen drei weitere registrieren. Die brütenden Weibchen bezogen für ihre zweiten Bruten alle Kästen in unmittelbarer Nähe zu ihrem ersten Brutplatz. In einem Fall liegen die Kästen gerade mal 150 Meter voneinander entfernt. Somit verhalten sich auch diese Weibchen bei ihren Bruten in Maaslingen, Südhemmern und Hartum, wie das Weibchen in Lahde, das ebenfalls einen Kasten in der Nachbarschaft bezogen hatte.
 

15.07.2007 Auch in diesem Jahr gelingt uns eine Adoption

Vor fast zwei Wochen (am 03.Juli) sollten in Bierde mehrere junge Schleiereulen beringt werden. An dem Kasten trafen wir jedoch nur noch zwei lebende Schleiereulen an. Drei ihrer Geschwister waren bereits tot.
Eine der lebenden Schleiereulen saß unterhalb des Kastens hinter einem Strauch, direkt neben einem ihrer toten Geschwister. Der andere lebende Jungvogel befand sich mit zwei weiteren Leichen im Kasten. Adoption geglückt: Fünf ausgewachsene SchleiereulenDoch auch die beiden Überlebenden waren schon stark abgemagert. Es könnte sein, dass das männliche Elterntier die Jungen allein versorgt hat und jetzt umgekommen ist, während das Weibchen schon eine Zweitbrut hat. Die noch nicht ausgewachsenen Schleiereulen könnten so plötzlich auf sich selbst gestellt gewesen sein. Und selbstverständlich waren sie noch nicht in der Lage sich selbst zu versorgen.
Da das Alter der Schleiereulen zu dem der Eulen im Kasten B 013 passte, brachten wir sie dorthin. Diesen Kasten hatten sich die dortigen Schleiereulen bereits mit Turmfalken geteilt (s. Beiträge vom 16. Juni und 1. Juli), letztere waren allerdings schon lange ausgeflogen.
Mit großer Freude konnten wir heute feststellen, dass die fremden Jungvögel angenommen und offensichtlich mitgefüttert worden sind. Denn auf dem Foto ist zu erkennen, dass alle fünf Schleiereulen, die drei ansässigen und die zwei zugesetzten, inzwischen fast ausgewachsen sind. Sie besitzen alle ein vollständiges Gefieder.
Einen derartigen Erfolg hatten wir bis jetzt in noch keinem Kasten: zuerst die erste erfolgreiche Doppelbrut von Schleiereule und Turmfalke und dann eine ebenfalls erfolgreiche Adoption. Vielleicht ein Geschenk zu unserem dreißigjährigem Jubiläum?

Einen ähnlichen Fall hatten wir schon im letzten Jahr. Damals versperrte allerdings ein Hornissennest den Zugang zum Kasten und verhinderte so die Fütterung. Auch diese Adoption gelang.
Nachzulesen in den Beiträgen vom September 2006 (unten)
und in den Presseberichten des letzten Jahres (Presse 2006).


03.07.2007 Jungvögel kommen immer noch in den Kasten zurück

Während die Mutter in einem Kasten in der Nachbarschaft schon wieder Eier gelegt hat (s. Beitrag vom 25.06.07), kommen die jungen Schleiereulen aus der ersten Brut immer noch in ihren Kasten zurück.
Der Kasten wurde gestern gereinigt, da er seit mehr als zehn Jahren nicht mehr kontrolliert - und gereinigt - wurde, füllte die Dreckschicht den Kasten schon zu mehr als einem Drittel der Höhe. Beim Öffnen des Kasten befanden sich noch vier Jungvögel im Kasten (an der Ringnummer zu erkennen).
Vielleicht hat sich das Schleiereulenweibchen auch deshalb für die Zweitbrut einen anderen Kasten in der Nähe ausgesucht, um ihren Jungen die Möglichkeit zu geben immer noch an ihren Geburtsort zurückzukehren.


01.07.2007 Schleiereulen stehen weiterhin gut im Futter

Schleiereulen wachsen weiterAuch nachdem die Turmfalken die Wohngemeinschaft in Jössen
(s. Beitrag vom 16.06.2007) verlassen haben, entwickeln sich die Schleiereulen prächtig. Wie auf dem Foto zu sehen ist, zeigt sich bereits das erste endgültige Gefieder.
Da sie sich den Kasten jetzt auch nicht mehr mit den Turmfalken teilen müssen, ist es sehr wahrscheinlich, dass alle drei den Kasten gut genährt verlassen werden.



 

25.06.2007 Die erste Zweitbrut dieses Jahres

Dieses Jahr konnten wir schon 352 junge Schleiereulen und über 120 Turmfalken beringen.
Und heute registrierten wir außerdem die erste Zweitbrut. Dabei handelt es sich um das brütende Schleiereulenpaar im Kasten B 064 in Lahde. Das ist der Kasten, der seit Mitte April Videoüberwacht wird.
Deshalb stehen weitere Informationen über diese Brut im Tagebuch.

 

16.06.2007 Turmfalke und Schleiereule in einer Wohngemeinschaft

Die 'Arbeitsgemeinschaft Schleiereulenschutz im Altkreis Minden' wurde 1977, in dem Jahr war die Schleiereule der "Vogel des Jahres", gegründet. In der inzwischen dreißigjährigen Geschichte unserer Arbeitsgemeinschaft kam
es immer mal wieder vor, dass zum Beginn der Brutsaison Schleiereulen und Turmfalken gemeinsam einen Kasten belegten. Diese Doppelbelegung hielt jedoch nie länger als bis zur Eiablage der Vögel. Danach gab immer eines der Brutpaare auf, mal war es die Schleiereule, mal der Turmfalke. Es erschien einfach unmöglich, dass sich Schleiereulen und Turmfalken auf so engem Raum vertrugen.
Daher ist die Entdeckung einer Doppelbrut mit jungen Turmfalken und jungen Schleiereulen eine Sensation.
Zu dieser Entdeckung kam es heute Mittag, nachdem wir die
Turmfalken und Schleiereulen teilen sich einen Kasten
Nachricht bekamen, dass einer der fast flüggen Turmfalken aus dem Kasten gefallen war. Der Besitzer des Hauses in Jössen hatte ihn wieder in den Kasten zurück gesetzt und dabei die Doppelbrut entdeckt.
Zwei abgefangene SchleiereulenBereits bei der ersten Kontrolle am 22. April saß ein Turmfalke direkt vor dem Kasten, so dass wir diesen nicht weiter kontrollierten. Als wir den Kasten am 8. Mai zum zweiten Mal kontrollierten, konnten wir ein Schleiereulengelege mit 4 Eiern feststellen und den Brutvogel abfangen, im Eingangsbereich lagen sehr unscheinbar Turmfalkeneier. Bei der letzten Kontrolle am 13. Juni saßen vier junge Turmfalken auf der Fensterbank vor dem Einflugloch. Da diese fast flügge erschienen nahmen wir auch diesmal keinen Abfangversuch vor und öffneten den Kasten nicht, aus Angst die Turmfalken könnten von der etwa 10m hohen Fensterbank abstürzen.
Als wir aber heute von der Familie Dammeier erfuhren, dass neben den Turmfalken auch noch die Schleiereulen im Kasten waren gingen wir mit anderer Ausrüstung an den Kasten. Mit Hilfe eines Stopfens verschlossen wir  ihn von außen. Dabei hatten wir das Glück,
dass zwei der drei Turmfalken, die auf dem Fenstersims saßen, zurück in den Kasten gingen. Der dritte blieb draußen sitzen. So konnten wir von innen an den Kasten gehen und alle Jungvögel zum Beringen herausnehmen. Einer der Turmfalken saß bereits bei unserer Ankunft unten im Gebäude, er war wahrscheinlich nachdem er durch Familie Dammeier zurückgesetzt worden war wieder vom Fensterbrett gesprungen. Vielleicht ein gescheiterter Flugversuch.
Somit hatten wir drei der vier jungen Turmfalken, der eine saß ja noch oben vor dem Kasten, und alle drei Schleiereulen. Wir beringten die Sechs und brachten sie zurück in den Kasten.

Nach diesem großen Erfolg kontrollierten wir noch den Schleiereulenkasten im Heringsfängermuseum in Heimsen. Dort konnten wir allerdings nur zwei Altvögel abfangen (s. Foto oben). An diesen beiden Schleiereulen ist aber sehr gut zu erkennen, dass bei uns sowohl die sehr helle Unterart "Tyto alba alba" als auch die dunklere Unterart "Tyto alba guttata" vorkommen. Mehr dazu unter "Schleiereule".

 

09.05.2007 Bereits viele erfolgreiche Bruten

Bis jetzt konnten wir schon 38 Schleiereulenbruten im gesamten Altkreis registrieren. Bei den Kontrollen haben wir 52 Altvögel abgefangen, von denen uns 24 aus den Vorjahren bekannt sind. Die übrigen 28 haben von uns einen Ring bekommen.
Die ersten 7 Jungvögel in diesem Jahr wurden am 4. Mai beringt. Gestern beringten wir an zwei verschieden Brutplätzen 7 und 6 Jungvögel.

Der Turmfalke ist der Vogel des Jahres 2007Und auch beim Vogel des Jahres, dem Turmfalken, verzeichnen wir schon 12 Bruten. Hier konnten wir 8 Altvögel abfangen, wobei einer an Hand des Ringes wiederzuerkennen war. Die anderen sieben wurden von uns beringt.
Ein weiterer Gast in unseren Kästen ist der Waldkauz. Von ihm sind uns drei Bruten bekannt.
Einer der zwei abgefangenen Altvögel war beringt, den anderen beringten wir.
Außerdem sind am 28.04. drei Jungvögel und am 01.05. zwei Jungvögel beringt worden.

Bei unseren gestrigen Beringungen haben wir das typische Abwehrfauchen der jungen Schleiereulen aufgenommen. Es tritt, wie der Name schon sagt, meist in als bedrohlich empfundenen Situationen auf, gleicht aber sehr stark dem bettelnden Schnarchen bei Hunger. Daher wird es mit diesem häufig verwechselt.
Sie haben die Möglichkeit es sich hier anzuhören,
klicken sie dazu auf den folgenden Link:



April bis August 2007 Beobachtung eines Schleiereulenkastens

Zwischen April und August 2007 beobachteten wir mit Hilfe einer Kamera einen Schleiereulenkasten. Die Ergebnisse der Beobachtungen können sie im "Tagebuch" nachlesen.

 

09.04.2007 Tyto alba guttataDie ersten Neuigkeiten 2007 in Sachen Schleiereule

Aufgrund des milden Wetters haben wir die ersten Brutplatzkontrollen an den beiden Ostertagen durchgeführt, vier Wochen früher als im Vorjahr und wie man sehen kann mit Erfolg:

In Minderheide konnten wir eine Brut mit 4 Eiern registrieren. Der Brutvogel wurde im Juli letzten Jahres von uns als Jungvogel in Rothenuffeln beringt.
Eine Eule, die 1999 von uns beringt wurde, hat in Heisterholz bereits 5 Jungvögel im Alter von etwa acht Tagen.
Heute konnten wir neben einem 5er und zwei 7er Gelegen ein Gelege mit 9 Eiern nachweisen. Der dortige Brutvogel wurde am 03.07.2005 von uns beringt.

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